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Europa liest - Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit

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sprachliche supermacht englisch ist in europa lingua<br />

franca. Britische autoren haben einen sprachbonus.<br />

Warum aber lesen die Briten so wenige andere europäische<br />

autoren? Von Emma House<br />

englisch ist weltweit die am zweithäufigsten<br />

gesprochene sprache<br />

und die Zweitsprache mit der größten<br />

Verbreitung. im Jahre 1999 stellte der<br />

britische soziolinguist David Graddol fest,<br />

dass die englische sprachkompetenz auf<br />

dem europäischen Kontinent seit 1990 rasant<br />

zugenommen hatte. Über 100 Millionen<br />

Menschen – also nahezu ein Drittel der<br />

Bevölkerung der europäischen union – beherrschten<br />

englisch als Zweitsprache. Diese<br />

entwicklung hat auch damit zu tun, dass<br />

andere Kunstformen und Medien auf englisch<br />

verfügbar wurden: radio, Fernsehen<br />

und Film trugen zur globalen Verwendung<br />

der sprache bei.<br />

alle literarischen Werke, die in englischer<br />

sprache veröffentlicht werden – sei es in der<br />

originalsprache oder in einer Übersetzung<br />

86<br />

ins englische – haben also einen globalen<br />

leserkreis. Dies lässt sich zunächst an der<br />

anzahl von Büchern ablesen, die allein aus<br />

Großbritannien in andere länder europas<br />

exportiert werden. im Jahre 2008 wurden<br />

Bücher im Gegenwert von über 799 Millionen<br />

pfund aus Großbritannien in die 26<br />

anderen eu-Mitgliedstaaten ausgeführt.<br />

laut statistik ist die republik irland<br />

wichtigstes exportland, dicht gefolgt von<br />

Deutschland, den Niederlanden, Frankreich,<br />

spanien und italien. in vielen europäischen<br />

ländern bieten Buchgeschäfte<br />

englische titel an oder es existieren darauf<br />

spezialisierte Buchläden – in Großbritannien<br />

dagegen sind fremdsprachige Bücher<br />

schwer zu bekommen.<br />

Die englische sprache nimmt bei den<br />

Übersetzungen der europäischen Verlagshäuser<br />

eine Monopolstellung ein. Der von<br />

rüdiger Wischenbart veröffentlichte „Diversity<br />

report 2008” beschreibt „englisch<br />

als die deutlich vorherrschende original-<br />

(bzw. Quellen-)sprache <strong>für</strong> Übersetzungen,<br />

deren anteil innerhalb von 15 Jahren im<br />

Durchschnitt von 40 auf über 60 prozent<br />

gestiegen ist.” in Deutschland wurden im<br />

Jahre 2007 6160 rechte und lizenzen <strong>für</strong><br />

fremdsprachige Bücher erworben. Die angloamerikanische<br />

Welt ist mit einem anteil<br />

von 67 prozent mit abstand führend.<br />

Neben englisch zählt Französisch stets<br />

zu den wichtigsten sprachen, aus denen

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