Einladung nach BozEn
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DER KINDERGAR-<br />
TEN IN DER MON-<br />
TECASSINOSTRASSE<br />
SCHULSPORTPLATZ<br />
CONI<br />
2<br />
“Dux” mit 1.100 Wohnungen <strong>nach</strong> dem aus der Poebene<br />
bekannten Einfamilienhausmodell errichtet:<br />
einstöckig mit Außentreppe steht das Häuschen in<br />
einem bescheidenen kleinen Garten, in welchem<br />
als Zeitvertreib und zu Nebenerwerbszwecken Obst<br />
oder Gemüse gezogen werden können. Dieses, jegliche<br />
soziale oder kulturelle Strukturen vollständig<br />
entbehrende Viertel stand von Anfang an in krassem<br />
Widerspruch zu der überkommenen Bautradition<br />
und dem im Bozner Becken vorherrschenden<br />
24<br />
Bozens verschiedene stadtviertel <strong>BozEn</strong>s vErschiEdEnE stadtviErtEl<br />
Wohnmilieu; schon bald in traurigem Maße heruntergekommen,<br />
wurde es <strong>nach</strong> und <strong>nach</strong> durch neue,<br />
zeitgemäßere und elegantere Gebäude ersetzt. Von<br />
den “Semirurali” wurde nur ein einziges für museale<br />
Zwecke belassen. Außerdem ist laut Planung neben<br />
diesem Häuschen und mit ihm verbunden die Errichtung<br />
eines zweistöckigen Gebäudes für ein wissenschaftliches<br />
Zentrum der Gemeinde vorgesehen;<br />
darin soll in einer Schau die Geschichte dieses Viertels<br />
von seinen Anfängen bis zu seinem totalen Abriß<br />
in den 80er-Jahren rekonstruiert werden.<br />
Aus dem Produktionsgebiet Bozen Süd ist ein<br />
stark boomendes Viertel geworden: die heute hier<br />
ansässigen mehr als 1000 Unternehmen beschäftigen<br />
über 12.000 Angestellte. Die Produktionsfläche<br />
erstreckt sich über insgesamt 252 Hektar. Auch<br />
dieses Gebiet hat sich in den letzten Jahren in aller<br />
Stille gewandelt: viele der alten, aus wirtschaftlichen<br />
oder anderen Gründen überholten Unternehmen<br />
wurden geschlossen und wichen neuen, technisch<br />
fortgeschritteneren Niederlassungen. Wohl<br />
stellt dies einen gewissen Bruch mit der Vergangenheit<br />
dar; doch handelte es sich um eine friedliche<br />
Revolution, gestützt auf Unternehmergeist, Mobilisierung<br />
der intellektuellen und praktischen Fähigkeiten<br />
und Kräfte einer für den Fortschritt offenen<br />
Bevölkerung. Die verschiedenen neuen Produktionsgebiete<br />
gehen Hand in Hand mit einem breitgefächerten<br />
Bedarf an anspruchsvoller Professionalität:<br />
hunderte neue Berufszweige sind nicht nur<br />
für die fortschrittlichen Produktionssysteme gefordert,<br />
sondern auch für die Wahrung der grundlegenden<br />
Kriterien der öffentlichen Gesundheit, für den<br />
Lärmschutz, die Qualität des Arbeitsplatzes.<br />
7. Oberau und St. Jakob<br />
Längs der Staatsstraße Nr. 12, die entlang dem<br />
linken Eisackufer östlich der Stadt vom Friedhof bis<br />
zum Virgltunnel verläuft, erstrecken sich die durch<br />
den ständig zunehmenden Verkehrslärm hartgeprüften<br />
Ortsteile Oberau und St. Jakob. Ein Neubau der<br />
Staatsstraße 12 ist zwar geplant, wird aber erst in<br />
einigen Jahren zur Ausführung gelangen können.<br />
Der Ortsteil selbst birgt keine nennenswerten Besonderheiten,<br />
abgesehen von den beiden bedeutenden<br />
Sportzentren, dem Schulplatz des Nationalen<br />
Olympischen Komitees Italiens C.O.N.I. am St. Gertraudweg<br />
und den Anlagen in der Pfarrhofstraße.<br />
Von der Trientnerstraße zweigt der Virglweg auf den<br />
gleichnamigen Hügel ab. Dieser Virglberg hat die<br />
Form eines Felssporns, der kühn gegen die Stadt hinausragt<br />
und senkrecht zur Eisack abfällt. In mittelalterlichen<br />
Zeiten thronte obenauf eine Burg, das im 7.<br />
Jhdt. von den Bajuwaren gehaltene Castellum Bauzani.<br />
Vom Stadtzentrum gelangte man hierher mittels<br />
einer kleinen Seilbahn, die bei einem Restaurant<br />
mit einer wunderschönen Aussichtsterrasse und<br />
Tennisplätzen endete. Heute ist die Rede davon, diese<br />
nicht mehr in Verwendung stehenden Einrichtungen<br />
wiederzubeleben, ist doch der Ausblick über die<br />
Stadt von hier aus durchaus erlebenswert.<br />
Die Straße führt entlang der Kreuzwegstationen<br />
aus dem Jahr 1681 zu der auf einem weiten Platz<br />
gelegenen Grabes- oder Kalvarienbergkirche. Die<br />
sieben Stationen mit der Darstellung der Passion<br />
2<br />
Christi, der Kreuzigungsgruppe und dem gemauerten<br />
Heiligen Grab im Schutze einer Kapelle dienten<br />
geistiger Andacht. Der Bozner Kalvarienberg orientiert<br />
sich an dem für die Gegenreformation maßgeblichen<br />
Schema: außerhalb der Stadt gelegen,<br />
ermöglicht er den Gläubigen eine Begehung des<br />
Kreuzweges eingedenk der Pilgerfahrten ins Heilige<br />
Land und endet bei einem Monument in Form<br />
des Grabes Christi. Die Kirche mit kreuzförmigem<br />
Grundriß, einer Kuppel, Turm und Laterne entstand<br />
<strong>nach</strong> den Plänen der Stadtarchitekten Pietro und<br />
Andrea Delai. Das reich gegliederte Innere beeindruckt<br />
durch Skulpturen und Fresken. Die Holzstatuen<br />
von Georg Mayr mit Kreuzwegszenen sind ein<br />
interessantes Beispiel für volkstümliche Passionsdarstellung.<br />
Ein wenig weiter stößt man auf die kleine romanische<br />
St.Vigil-Kapelle. Sie birgt zwei bedeutende<br />
Freskenzyklen der Bozner Schule aus dem ausklingenden<br />
14. Jhdt.<br />
25<br />
ST. VIGIL-<br />
KIRCHE