Einladung nach BozEn
Einladung nach BozEn
Einladung nach BozEn
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
OBSTMARKT<br />
GUNTSCHNA-<br />
PROMENADE<br />
3<br />
ferwiesen sind ein bei der Bevölkerung sehr beliebter<br />
Treffpunkt für Sport und Spiel; hier wird gefeiert,<br />
hier gelangen Konzerte und Stegreiftheater<br />
zur Aufführung, finden gastronomische Messen<br />
statt und wird der Kinderfasching abgehalten.<br />
Ebenfalls von der Stadtmitte, nämlich vom Verdiplatz<br />
nimmt auch die Eisack-Promenade ihren Ausgang;<br />
immer der alten Bahntrasse <strong>nach</strong> Meran folgend,<br />
schlängelt sie sich durch die südlichen Vororte<br />
und führt weit bis über die Reschenbrücke hinaus<br />
bis zum Zusammenfluß von Etsch und Eisack unterhalb<br />
des Schlosses Sigmundskron.<br />
Sehr unterschiedlich von einander sind die<br />
Guntschna- und die St. Oswald-St. Magdalena-<br />
Promenaden. Ihre Entstehung fällt in das letzte<br />
Jahrzehnt des neunzehnten Jahrhunderts, als Bozen<br />
im Zuge des aufkeimenden Tourismus zum Kurund<br />
Fremdenverkehrszentrum geworden war. So wie<br />
auch in anderen, ähnlichen Thermalorten des Habsburgerreiches<br />
wurden die Kuranlagen auf Initiative<br />
großzügiger Mäzene an den Ausläufern der schützenden<br />
Berge im Norden der Stadt errichtet. Hier<br />
entstanden, zum Teil unter Ausnutzung der sanf-<br />
28<br />
<strong>BozEn</strong> für fussgängEr <strong>BozEn</strong> für fussgängEr<br />
ten Hangneigungen, hölzerne Brücken und Stege,<br />
die jedoch stets bescheiden-rücksichtsvoll und im<br />
Einklang mit der natürlichen Landschaft angelegt<br />
wurden.<br />
Die Guntschna-Promenade führt ausgehend vom<br />
Glanigerweg nächst der alten Pfarrkirche in Gries<br />
bis unter das Schloß gleichen Namens. Die Promenade<br />
ist annähernd zweieinhalb Kilometer lang und<br />
verläuft in angenehmer, konstanter Steigung; zahlreiche<br />
Ausblickpunkte und Bänke laden immer wieder<br />
zum Verweilen ein. Was aber diese Promenade<br />
so besonders reizvoll macht, ist die üppige Vegetation<br />
längs des Weges: begünstigt durch die reine<br />
Südlage und abgeschirmt gegen kalte Nordwinde<br />
konnte hier eine Art botanischer Garten mit einer<br />
unglaublichen Anzahl mediterraner und exotischer<br />
Pflanzen entstehen. Gelbe Plaketten geben den Namen<br />
jeder einzelnen Pflanze an und laden derart zu<br />
einem botanischen Exkurs ein. Die erst jüngst realisierte<br />
Verlängerung der Promenade führt bis zum<br />
Fagenbach und ermöglicht die Verbindung mit der<br />
Talferpromenade und Schloß Runkelstein.<br />
Die St.Oswald-St.Magdalena-Promenade windet<br />
sich zwischen Weingärten und Schlaggehölz die Abhänge<br />
des Hörtenbergs hinauf, der das Stadtzentrum<br />
im Norden abschließt. Der Weg steigt in vielen<br />
Kurven sanft bis auf ca. 150m über dem Talboden<br />
an und verläuft dann eben, häufig auf hölzernen<br />
Stegen, bis St. Magdalena und zum Gasthaus<br />
Eberle. Obwohl mit ebenfalls zweieinhalb Kilometern<br />
fast von gleicher Länge wie die anderen, unterscheidet<br />
sich diese Promenade durch die Landschaft,<br />
durch die sie führt und die Ausblicke, die<br />
sie auf Stadt und Umgebung bietet, deutlich von<br />
ihren Schwestern: ihre Vegetation ist ursprünglicher<br />
und das Panorama in seiner Einzigartigkeit<br />
wieder ganz anders, bietet es doch den Ausblick<br />
auf den ältesten Stadtteil, auf die Viertel St. Oswald<br />
und Rentsch, auf die engen, gegen die Eisack<br />
abfallenden Täler und schließlich auf die Dolomiten<br />
selbst, die als beeindruckender Form- und Farbkontrast<br />
über den waldigen Kulissen aufragen; zur<br />
Linken liegt das malerische Dörfchen St. Magdalena<br />
mit dem alten, von Zypressen und Wein umgebenen<br />
Kirchlein und gegenüber schieben sich die<br />
Abhänge des Kohlerer Berges und des Virgl trutzig<br />
gegen die Stadt vor. Vorzugsweise sollte diese<br />
Promenade am späten Nachmittag besucht werden,<br />
wenn die Sonne untergeht und ihre letzten Strahlen<br />
die Dolomitenspitzen in Tausenden von Farben<br />
aufleuchten lassen.<br />
Haslach-Haselburg-Promenade. Wenden wir uns<br />
nun dem entgegengesetzten Teil der Stadt zu, wo<br />
Richtung Süden auf den unteren Hängen des Kohlerer<br />
Berges das neue Wohnviertel von Haslach<br />
entstanden ist. Ausgehend vom St. Gertraudweg<br />
nächst dem Virgltunnel folgen wir weiter dem Kuepachweg.<br />
Gleich zu Beginn liegt linker Hand das<br />
barocke Kirchlein St. Gertrude; es birgt zwei wertvolle<br />
Fresken von Carl Henrici (ca. 1778).<br />
Hat man erst das bebaute Gebiet hinter sich gelassen,<br />
führt ein bequemer Weg zwischen Fels und<br />
Wald ca. 2 Km weit bis zur Haselburg. Die Burg<br />
stammt aus dem 12. Jhdt und wurde von einer Familie<br />
von Trienter Ministerialen errichtet. Mehrmals<br />
durch Einsturz und Kriegsereignisse beschädigt,<br />
kann die Burg heute besichtigt werden und enthält<br />
einige, im Auftrag der Herren von Völs angefertigte<br />
Fresken aus dem 16. Jhdt. mit Szenen aus der Mythologie,<br />
der römischen Geschichte, Landschaftsdarstellungen<br />
u.dgl. Von den Terrassen rund um die<br />
Burg hat man wieder einen ganz neuen Ausblick<br />
auf Bozen, denn von hier sieht man auf den unterhalb<br />
gelegenen Stadtteil Oberau und die Industriezone<br />
bis zum Flughafen und auf das breite, Richtung<br />
Meran verlaufende Etschtal mit seinen reichen<br />
Obstplantagen.<br />
Noch zahlreiche andere, gutbeschilderte Spazierwege<br />
laden in unmittelbarer Nähe der Stadt zum<br />
Wandern ein. Für jene Wege, die mit der Seilbahn<br />
zu erreichen sind, verweisen wir auf das diesbezügliche<br />
Kapitel. Jetzt wollen wir nur noch auf Bozens<br />
“grüne Lunge”, das Überetsch, eingehen.<br />
Es handelt sich dabei um jenes liebliche, nur um<br />
weniges höher als der Talgrund gelegene, langgezogene<br />
und wellige Gelände, das sich, wie schon<br />
der Name besagt, auf dem rechten Ufer, also auf<br />
der “drüberen” Seite der Etsch zwischen dem Mittelberg<br />
und den steilen, waldreichen Abhängen der<br />
Mendel erstreckt. Hier ist ein breiter Landstreifen<br />
3<br />
weder von Häusern noch von Obstgärten, sondern<br />
über gut 20 Km² ausschließlich von dichtem Nadel-<br />
und Laubbaumbestand bedeckt und stellt einen<br />
wertvollen Beitrag zu Bozens Ökologiehaushalt<br />
dar, eine Grünoase nur wenige Autominuten<br />
von der Stadt entfernt, mit vielen, eben verlaufenden<br />
und zu jeder Jahreszeit benützbaren Wegen.<br />
Drei Naturseen liegen, grün schimmernd, in diese<br />
ruhige Wald- und Wiesenzone eingebettet: der<br />
größte und wärmste von ihnen ist der Kalterersee;<br />
er eignet sich bestens zum Schwimmen und<br />
für jede Art von Wassersport, doch dank der hier<br />
ständig wehenden heftigen Winde vor allem zum<br />
Segeln und Surfen; aber auch der große und der<br />
kleine Montiggl-See, wahre Juwelen inmitten der<br />
waldigen Landschaft, genießen als Badeseen regen<br />
Zuspruch. Winters bieten sie den Eislaufsportlern<br />
herrliche Freiluftbahnen in frischester Luft.<br />
Zahlreiche Gaststätten, die man überall verstreut<br />
im Überetsch antrifft, laden zum Verweilen und<br />
Ausruhen. Hier werden zünftige Brett’ljausen mit<br />
den lokalen Spezialitäten - vor allem luftgetrockneter<br />
Speck und Bauernbrot - kredenzt. Fußball- und<br />
Tennisplätze sowie ein gut ausgestatteter Fitnesspfad<br />
vervollkommnen das Angebot an sportlichen<br />
Freizeitbetätigungen.<br />
29<br />
ÜBERETSCH MIT<br />
AUSBLICK AUF<br />
DEN KALTERER-<br />
SEE