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Einladung nach BozEn

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• Bahnhof<br />

• rathausplatz<br />

• Bindergasse<br />

• Batzenhäusl<br />

• st. Johann<br />

im dorfe<br />

• lauben<br />

• obstmarkt<br />

• Kirche und<br />

Kreuzgang<br />

der franziskaner<br />

• museumstraße<br />

• stadtmuseum<br />

• mustergasse<br />

• silbergasse<br />

• Kornplatz<br />

OBEN: ALLEGORIE<br />

DER ELEKTRIZITÄT<br />

RECHTS: BOZNER<br />

LANDHAUS (ARCH.:<br />

ZÖGGELER)<br />

dieser Rundgang nimmt<br />

vom Bahnhofsplatz seinen<br />

Ausgang. Das Bahnhofsgebäude<br />

wurde 1928 von<br />

Angiolo Mazzoni auf den Mauern<br />

des ursprünglichen Baus von<br />

Sebastian Altmann aus dem 19.<br />

Jhdt. errichtet.<br />

Dem Bahnhof gegenüber liegt<br />

der <strong>nach</strong> Plänen des Bozener Architekten<br />

Oswald Zoeggeler erst<br />

jüngst errichtete Bau des Landhauses;<br />

in dessen Rücken steht<br />

auf dem Platz mit der Statue des<br />

König Laurin von A. Kompatscher<br />

(1903) das ehemalige Palais<br />

Widmann, ein der Renaissance<br />

<strong>nach</strong>empfundener Bau von<br />

21<br />

S. Altmann (1882), Sitz des Landeshauptmannes,<br />

sowie der aus<br />

dem Jahre 1955 stammende und<br />

mit Fresken von Peter Fellin und<br />

Karl Plattner dekorierte Bau mit<br />

Aula und Amtsräumen des Südtiroler<br />

Landtags.<br />

Der Froschbrunnen wurde <strong>nach</strong><br />

dem Krieg dem Originalmodell<br />

von 1930 getreu wieder aufgebaut.<br />

Wir schlagen die Richtung zur<br />

Weintraubengasse ein. Gleich<br />

linker Hand liegt ein eindrucksvolles<br />

Jugendstilgebäude von<br />

1910: das Hotel Laurin. Gegenüber,<br />

jenseits des Parkplatzes,<br />

126<br />

vier Stadtrundgänge viEr stadtrundgängE<br />

• 2. Besichtigungsrundgang<br />

das Haus der Kultur, Stammhaus<br />

deutschsprachiger Kulturverbände<br />

und des Theaters Walther von<br />

der Vogelweide.<br />

Die Weintraubengasse mündet<br />

auf den viereckigen Rathausplatz<br />

mit seinen schönen Häusern mit<br />

charakteristischen Erkern und<br />

Stuckverzierungen im Rokokostil.<br />

Dazwischen die Amonnhäuser<br />

mit modernen Wandmalereien<br />

von Albert Stolz. Rechter Hand<br />

öffnet sich ein Torbau, der seit<br />

1913 die Laubengasse mit dem<br />

Vorort Zwölfmalgrein verbindet.<br />

Das Rathaus ist ein wunderschönes<br />

Beispiel für den Neobarock,<br />

angereichert mit Jugendstilverzierungen<br />

aus der Zeit um 1900.<br />

Richtung Norden zweigt vom<br />

Rathausplatz die <strong>nach</strong> den einstmals<br />

dort ansässigen Handwerkern<br />

benannte Bindergasse<br />

ab. Heute noch verweisen einige<br />

gußeiserne Wirtshausschilder<br />

auf die seinerzeit hier entstandenen<br />

zahlreichen Wirtschaften<br />

und Gasthöfe. Am Ende der Bindergasse<br />

liegt rechts das ehemalige<br />

landesfürstliche Amtsgebäude<br />

von Maximilian I. Zwischen<br />

1500 und 1512 errichtet, beherbergt<br />

es heute das Naturmuseum<br />

Südtirol. Das Museum enthält<br />

nicht nur eine reichhaltige<br />

Sammlung an Original-Exponaten,<br />

sondern bietet auch dank<br />

interaktiver Spiele, Dioramen,<br />

Experimentiermöglichkeiten und<br />

Nachbauten eine anschauliche<br />

Übersicht über die komplexen<br />

Zusammenhänge der Natur: 300<br />

Millionen Jahre südtiroler geologische<br />

Geschichte werden hier<br />

verdeutlicht.<br />

Einmal hier angelangt, lohnt<br />

es sich, die wenigen Schritte bis<br />

in die parallel verlaufende Cavourstraße<br />

zu tun, von wo <strong>nach</strong><br />

links eine kleine Gasse abzweigt,<br />

die uns zu der alten Kirche St.<br />

Johann im Dorfe führt. Bereits<br />

1180 erstmals eingeweiht, wurde<br />

sie Anfang des 14. Jahrhunderts<br />

in romanisch-gotischem Stil neu<br />

erbaut. Ihre Bedeutung verdankt<br />

sie hauptsächlich den im<br />

Kircheninneren erhaltenen zwei<br />

übereinanderliegenden Schichten<br />

von Wandmalereien, die 1926<br />

entdeckt und vor kurzem restauriert<br />

wurden. Der ältere Zyklus<br />

(1330-40) wird einem Künstler<br />

deutscher Herkunft zugeschrie-<br />

21<br />

ben, der sich ganz offensichtlich<br />

des damals aufkommenden<br />

neuen Stils <strong>nach</strong> Giotto zu bedienen<br />

versuchte, ohne ihn jedoch<br />

ganz umzusetzen. Ihm sind<br />

die Darstellungen in der Apsis zu<br />

verdanken. Der zweite, von Boccione<br />

de’ Rossi bei Künstlern der<br />

Giottoschule aus dem Padovaner<br />

Umkreis in Auftrag gegebene Zyklus<br />

enthält an der rechten Wand<br />

vier Szenen aus dem Leben Johannes<br />

des Täufers und an der<br />

linken Seitenwand in vier Bildern<br />

die Legende des Hl. Johannes<br />

Evangelist (1360-70).<br />

Diesem Zeugnis Bozner Malerei<br />

aus der zweiten Hälfte des 14.<br />

Jahrhunderts ist großer Wert beizumessen.<br />

Man beachte die Bildkomposition:<br />

die Figuren sind einzeln<br />

oder in Gruppen in einer Weise<br />

angeordnet, daß die zeitliche<br />

Abfolge der einzelnen Episoden<br />

betont wird. Die architektonische<br />

Anordnung schafft Raumtiefe und<br />

einen gewissen Rhythmus und<br />

dient der perspektivischen Gruppierung<br />

der Personen; auf diese<br />

Weise wird die Heiligengeschichte<br />

in konkreten historischen Zusammenhang<br />

gestellt, kommt dem Erlebten<br />

Realität zu, scheint sich<br />

die göttliche Geschichte überzeugend<br />

in menschlicher Erfahrung<br />

widerzuspiegeln.<br />

Wieder zum Rathausplatz zurückgekehrt,<br />

wenden wir uns<br />

<strong>nach</strong> rechts unter die Lauben;<br />

diese ist die belebteste Straße<br />

der Stadt. Schon immer spielte<br />

sie eine vorrangige Rolle in der<br />

Geschichte und im Wirtschaftsleben<br />

Bozens. Ihr heutiges Erscheinungsbild<br />

geht auf das 16./17.<br />

127<br />

OBEN:<br />

NATURMU-<br />

SEUM<br />

MITTE:<br />

DIORAMA<br />

“MURMELTIE-<br />

RE“<br />

UNTEN:<br />

KIRCHE ZUM<br />

HL. GEORG:<br />

SEGNENDER<br />

CHRISTUS<br />

(1410)

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