Einladung nach BozEn
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Architektonische und<br />
städtebAuliche Aspekte<br />
architEKtonischE und<br />
städtEBaulichE asPEKtE<br />
19 die<br />
Gigi Dalla Bona<br />
19<br />
architEKtonischE<br />
und städtEBaulichE<br />
asPEKtE<br />
Gründung der Stadt Bozen reicht in die Anfänge<br />
des 11. Jahrhunderts zurück, als Bischof Ulrich<br />
von Aachen den Entschluß faßte, der ortsansässigen,<br />
rein landwirtschaftlich orientierten Wirtschaft<br />
eine kommerzielle Note zu geben. Bozen entstand somit<br />
als Handelszentrum, ein Umstand der sich auch in den<br />
<strong>nach</strong>folgenden Jahrhunderten bis in unsere Tage auswirkt<br />
und der Stadt ihre Prägung verlieh.<br />
In jenen fernen Zeiten des Bischofs wurde das für die<br />
Neuansiedlungen auf diesem großen Umschlaggebiet<br />
- einem Markt, der anfänglich nur den ortsansässigen<br />
Bewohnern vorbehalten war und erst allmählich auch<br />
Händlern der Regionen jenseits der Alpen, von Venedig<br />
und der Lombardei bis <strong>nach</strong> Deutschland zugänglich gemacht<br />
wurde - erforderliche Gelände in lange, schmale,<br />
Nord-Süd-verlaufende Parzellen unterteilt. Typenmäßig<br />
sind die Gebäude all dieser Parzellen gleich: mit<br />
dem “Gesicht” der Straße zugewandt, steht das Haus<br />
da, im Erdgeschoß das Ladengewölbe, in den darüberliegenden,<br />
meist drei Geschoßen die Wohnungen; auf<br />
der Hinterseite liegen, durch einen Lichthof vom Haupthaus<br />
getrennt, die Magazine und noch weiter dahinter<br />
befinden sich der Stall und die Nebenräume für Sattelund<br />
Saumzeug und Wagenzubehör.<br />
Diese architektonische und städtebauliche Einteilung<br />
wurde jahrhundertelang unverändert beibehalten und<br />
läßt sich mit Leichtigkeit auch heute noch erkennen:<br />
die Konzeption blieb unangetastet und gilt für den gesamten<br />
historischen Stadtkern. Hauptachse des so entstandenen<br />
Marktkerns sind die Lauben; längs der Hinterfront<br />
der tiefen Bauparzellen verlaufen die ursprünglich<br />
für den Zulieferverkehr genutzten Parallelstraßen<br />
zu den Lauben: die Dr. Streiter- und die Silbergasse.<br />
Dieses ganze Ensemble war umgeben von einem Wall<br />
und einem Graben (die im 13. Jahrhundert von Mein-<br />
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