.RUWLNDOH /LQJXLVWLN - cortical linguistics
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2.4 Semantik 113<br />
Erwartungspotenzial vorbereitet sind. Im Beispiel des unerwarteten Strands<br />
hinter der Zimmertür sind es die Zellen, den den Strand repräsentieren,<br />
in denen ein Abfragepotenzial entsteht. Im Beispiel der Verarbeitung eines<br />
mehrdeutigen Inputs werden alle Bedeutungen abgefragt, nicht nur die<br />
durch den Kontext begünstigten. Die Konsequenz ist, dass überall dort, wo<br />
die Abfrage nicht zum Entstehen eines Aktionspotenzials geführt hat, relativ<br />
hohe erregende Potenziale stehen bleiben, für die dann dieselben Abnahmebedingungen<br />
gelten, wie für die Erwartungspotenziale, und die damit von<br />
Erwartungspotenzialen nicht unterschieden werden können. Eine sinnvolle<br />
und verlässliche Kontextsteuerung kann auf diese Weise nicht entstehen.<br />
Die Konsequenz ist, dass man nach Möglichkeiten suchen muss, die Abfragepotenziale,<br />
die sozusagen keinen Erfolg gehabt haben, möglichst rasch<br />
(und das muss hier heißen: aktiv) wieder abzubauen. Dergleichen kann im<br />
Nervensystem nur durch die Wirkung hemmender Zellen erzielt werden. Es<br />
ergibt sich die – vorläufige(!) – Konstruktion der Abbildung 2.4.6–2:<br />
Abbildung 2.4.6–2: Architekturskizze zur Auswertung von Erwartungspotenzialen.<br />
Die größeren schwarz ausgefüllten Kreise stellen hemmende Zellen dar.<br />
Bei diesen Zellen werden die Pfeilspitzen der Axone durch kleine Kreisscheiben<br />
ersetzt.<br />
Diese Konstruktion ist, von den geforderten Leistungen her gesehen, für die<br />
Kontextverarbeitung ausreichend. Man muss aber zusätzlich beachten, dass<br />
einige der dabei verwendeten Verbindungen über Lernprozesse etabliert gedacht<br />
werden müssen. Es muss gezeigt werden, dass solche Prozesse möglich<br />
sind oder noch besser, wie solche Prozesse aussehen.