30.10.2013 Aufrufe

.RUWLNDOH /LQJXLVWLN - cortical linguistics

.RUWLNDOH /LQJXLVWLN - cortical linguistics

.RUWLNDOH /LQJXLVWLN - cortical linguistics

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.3 Lokalistische Repräsentation von Konzepten 59<br />

ge Kontrolle interner Repräsentationen über eine äußere(!) Reaktion ausschließt,<br />

ebenfalls unter die nicht biologisch realistischen Lernprozeduren<br />

zu rechnen).<br />

Man kann nun beobachten, dass nicht-überwachtes Lernen offenbar, wenn<br />

man existierende Anwendungen, also z. B. konnektionistische Modellbildungen<br />

psychologischer Prozesse untersucht, immer zu lokalistischen Repräsentationen<br />

führt. Oder, anders ausgedrückt, nicht-überwachtes, also biologisch<br />

plausibles Lernen ist nur bei der Annahme lokalistischer interner Repräsentationen<br />

möglich. Bei der großen Bedeutung, die diese Feststellung hat, sollte<br />

man sich allerdings noch etwas mehr Mühe mit der Begründung machen.<br />

Es könnte ja sein, dass nicht-überwachte Lernalgorithmen für verteilte Repräsentation<br />

prinzipiell möglich sind, aber eben noch nicht gefunden wurden<br />

oder nicht verwendet werden. Die folgenden Überlegungen sollen in diesem<br />

Sinne zusätzliche Argumente bereitstellen.<br />

Man wird sich wahrscheinlich rasch darauf einigen, dass eine besonders wichtige<br />

Teilleistung interner Repräsentationen das Wiedererkennen von Sinneswahrnehmungen<br />

ist. Wenn es nur um das Wiedererkennen geht, ist es<br />

gleichgültig, wie eine bestimmte interne Repräsentation im Detail tatsächlich<br />

aussieht, es ist nur zu verlangen, dass ein für eine Wahrnehmung stehendes<br />

Muster für diese Wahrnehmung spezifisch ist. Es darf nicht sein, dass<br />

Wahrnehmungen das gleiche Muster benutzen, wenn diese Wahrnehmungen<br />

als je verschieden identifiziert werden sollen. Wenn Repräsentationen<br />

durch Lernprozesse gebildet werden und sie nicht einfach exakte Wiederholungen<br />

der verschieden Inputmuster sind, sondern, wie bei verteilten Systemen<br />

selbstverständlich, eine gewisse Beliebigkeit haben, muss dafür gesorgt<br />

werden, dass eine schon aufgebaute Repräsentation nicht noch einmal für<br />

einen Lernprozess zur Verfügung steht. Das kann nur über eine Einrichtung<br />

geschehen, die, metaphorisch gesprochen, über schon vergebene Repräsentationen<br />

Buch führt und schon vergebene Repräsentationen für Lernprozesse<br />

sperrt“. Diese Einrichtung hat aber damit die Funktion eines Tutors, es<br />

”<br />

entsteht zwangsläufig eine Form überwachten Lernens. Man beachte, dass<br />

der Tutor bei bekannten Lernalgorithmen für verteilte Systeme in der Lernphase<br />

eine Liste der gewünschten Repräsentationsmuster verwendet und<br />

damit deren Distinktivität gewährleistet.<br />

Das Fazit muss sein: Wenn nur nicht-überwachtes Lernen biologisch akzeptabel<br />

ist und nicht-überwachtes Lernen immer auf lokalistische Repräsentationen<br />

führt, muss in allen Bereichen, in denen mit Lernprozessen zu rechnen<br />

ist, eine lokalistische Repräsentationsform angenommen werden. Es ist<br />

also die Großmutterzellentheorie, die bei der Auseinandersetzung über die<br />

Repräsentationsformen den Sieg davonträgt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!