.RUWLNDOH /LQJXLVWLN - cortical linguistics
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2.5 Vorstellungen<br />
2.5.1 Produktion von Vorstellungen als Umkehrung<br />
der Perzeption<br />
Wenn man von Vorstellungen spricht, bezieht man sich auf produktive Prozesse<br />
oder vielleicht noch genauer auf das Ergebnis solcher Prozesse. Vorstellungsprozesse<br />
sind, wenn man diese Bestimmung akzeptiert, das Gegenstück<br />
von Wahrnehmungsprozessen. Das Ergebnis eines Wahrnehmungsprozesses<br />
(oder das, was aufgrund eines Lernvorgangs von einem Wahrnehmungsprozess<br />
übrig bleibt) verdient nur dann die Bezeichnung Vorstellung“, wenn<br />
”<br />
es produktiv, also losgelöst von dem Wahrnehmungsinput, aktiviert wird,<br />
z. B. in einem Vorgang des Sich-Erinnerns.<br />
Nicht alle Vorgänge, die als Umkehrung von Wahrnehmungsprozessen gelten<br />
müssen, werden in der Regel als Vorstellungen“ akzeptiert. So ist selbstverständlich<br />
die Sprachproduktion eine Spiegelung von Perzeptionsprozes-<br />
”<br />
sen, auch dann, wenn es sich nicht um eine wörtliche Wiedergabe von sprachlichen<br />
Wahrnehmungen handelt, man denke an die Funktion und Wirkung<br />
von Spracherwerbsprozessen als Grundlage aktueller Produktion. Sprechen<br />
wird allerdings in der Regel als motorische Produktion gesehen und ist insofern<br />
eine Form äußeren“ Handelns, während Vorstellungen als innere“<br />
” ”<br />
Prozesse gelten. Eine Abgrenzungsschwierigkeit wird aber deutlich, wenn<br />
man an das sogenannte innere Sprechen“ denkt, das als so etwas wie die<br />
”<br />
Vorstellung des Sprechens aufgefasst werden kann, oder an das rehearsal“ ”<br />
in Modellen des Kurzzeitgedächtnisses (vgl. Kochendörfer, 1999; im Zusammenhang<br />
mit Vorstellungen: Smith, Wilson & Reisberg, 1995).<br />
Wahrscheinlich wird auch bei Formulierungen wie der von Kosslyn (1995: 267)<br />
nicht in erster Linie an Sprache gedacht:<br />
”<br />
Because most research has focused on visual imagery, we will concentrate<br />
on that type of imagery here, although many people report