.RUWLNDOH /LQJXLVWLN - cortical linguistics
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146 Kochendörfer, Kortikale Linguistik, Teil 2<br />
Verlauf der Simulation:<br />
Zeittakt Vorgang<br />
3 Ein sequenzieller Kontext ist durch externen Input gesetzt.<br />
5 Es ist ein Input auf io1 erfolgt.<br />
8 Der Produktionstakt ist aktiviert worden.<br />
19 Die sofortige Verstärkung der Rückmeldungsverbindung führt<br />
zu einer neuen Erregung von io1. Dieser Effekt entsteht noch<br />
zweimal.<br />
65 Es ist ein Input auf io2 erfolgt.<br />
140 Die gewünschten Verbindungen sind hergestellt. Die Effekte<br />
klingen anschließend allmählich ab.<br />
300 ff. Testlauf mit der Produktion der Sequenz p1—p2 und den<br />
entsprechenden Rückmeldungen.<br />
600 ff. Verstärkung der Verbindung p6—p3 und der Rückmeldungsverbindung<br />
p3—io3 nach dem Doppelwellenprinzip.<br />
(Ein Produktionskontext ist nicht gesetzt, daher ist die<br />
Hilfssystem-Strategie nicht wirksam.)<br />
2.5.4 Kreative Vorstellungsprozesse<br />
In diesem Abschnitt sollen einige allgemeinere Gesichtspunkte zusammengestellt<br />
werden zu einem Thema, dessen ausführliche Ausarbeitung dem Teil<br />
7: Denken und Formulieren“ vorbehalten ist.<br />
”<br />
Als kreative Vorstellungsprozesse“ werden alle Vorstellungsprozesse bezeichnet,<br />
die nicht rein reproduktiv sind. Zu den kreativen Vorstellungs-<br />
”<br />
prozessen gehört z. B. das oben in Abschnitt 2.5.2 schon einmal erwähnte<br />
Probehandeln, und auch das innere Sprechen ist im Allgemeinen nicht Wiederholung<br />
von auswendiggelernten Sätzen, also in diesem Sinne kreativ.<br />
Es gibt keine Vorstellungen, die nicht auf Erfahrung beruhen würden. Kreativer<br />
Umgang mit Vorstellungen kann also, wie schon oben in Abschnitt 2.5.1<br />
angedeutet, nur heißen, dass vorhandene Elemente neu kombiniert werden,<br />
wobei Sinnesprimitive (identisch mit den elementaren neuronalen Strukturen<br />
der Sinnesorgane) als Elemente ausgeschlossen sind, das heißt, dass die<br />
benutzten Elemente auf einer Ebene angesiedelt sind, auf der schon Lernprozesse<br />
möglich sind. Das ergibt sich auch aus der Diskussion des vorigen<br />
Abschnitts über die Rückspiegelungspunkte.<br />
Die Funktion von Vorstellungen besteht wahrscheinlich tatsächlich direkt<br />
oder indirekt in der Verhaltenssteuerung. Kreative Vorstellungsprozesse kön-