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.RUWLNDOH /LQJXLVWLN - cortical linguistics

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142 Kochendörfer, Kortikale Linguistik, Teil 2<br />

durch Lernprozesse zu überbrückende Verbindungslücke von den nichtsprachlichen<br />

Sinneswahrnehmungen zur (sprachspezifischen) Phonemebene. Details<br />

sind der Abbildung (2.5.3–7) zu entnehmen, die Verbindungslücke ist<br />

dort durch ein Fragezeichen angedeutet.<br />

Abbildung 2.5.3–7: Erklärungslücke bei der Annahme einer Rückspiegelung<br />

über die Sinnesorgane der Muskelfasern.<br />

Im (normalen) Spracherwerb erfolgt die Kontrolle der Korrektheit der Artikulation<br />

in dem in der Lallphase greifbaren Trial-and-Error-Prozess über<br />

das Ohr und den Vergleich mit Wahrnehmungen der Umgebungssprache, deren<br />

neuronale Grundlage jeweils bereits etabliert ist. Eine sprachspezifische<br />

Strecke der Körperwahrnehmung kann aber nicht vor dem Zeitpunkt der<br />

Artikulation verfügbar sein. Sie kann bestenfalls zu Stande kommen, nachdem<br />

korrekte Artikulationsprogramme bereits entwickelt sind, und muss zu<br />

Verbindungen mit auditiven Perzeptionsbahnen führen, die ebenfalls bereits<br />

vorhanden sind. Wenn man realistischerweise an mehrere neuronale<br />

Zwischenstufen denkt, ist ein Trial-and-Error-Prozess für den Aufbau der<br />

Rückmeldungsbahnen erforderlich, für den unklar bleibt, worin Erfolg und<br />

Misserfolg bestehen.<br />

Es ist nicht zu bestreiten, dass es bei innerem Sprechen zu Aktivierungen<br />

der Motorik kommen kann. Man hat beim inneren Sprechen oft eher den<br />

Eindruck eines motorischen Ereignisses als den eines Schallereignisses. Die<br />

daraus resultierenden Rückmeldungen können aber nur begleitende Funktion<br />

haben, das heißt, sie gehören zu einem begleitenden, nicht sprachspezifischen<br />

motorischen Wahrnehmungsbild.<br />

4. Die Rückspiegelung findet an einer Stelle statt, an der es vor einem Lernprozess,<br />

der die entsprechenden Rückspiegelungsverbindungen betrifft, bereits<br />

etablierte (feste) Verbindungen zur Sinnesperipherie gibt. Die Entwicklung<br />

der Perzeption geht in jedem Fall der Rückspiegelung voraus. Wenn die<br />

Rückspiegelungsverbindungen auf instanzenbildende Zellen führen würden,

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