Kiss of a Werewolf_Isa - SchuelerVZ

gerade JETZT entführen? Konnte es nicht warten, bis ich wieder Zuhause bin? Da hätte ich die paar Tage,
die mir noch blieben, mit Embry verbringen können!“
Ich schnaufte wütend. Paen sah mich mit großen Augen an und machte den Mund auf. Aber im nächsten
Moment sprang ich ihn an und stürzte mit ihm zu Boden. Für einen kurzen Moment war ich ziemlich stolz auf
mich, dass ich einen Vampir, die eigentlich schnelle Reflexe hatte, zu Fall gebracht hatte.
Doch dann konzentrierte ich mich wieder auf Paen. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und haute
seinen Kopf auf den Boden. Dabei ignorierte ich die Kälte, die an meinen Beinen hoch kroch. Warum waren
Vampire so scheiße kalt?
„Jetzt ist aber gut!“, sagte er nach einer Weile ärgerlich, in der ich seinen Kopf auf den Boden geknallt und
ihn angeschrieen hatte. Paen packte mich an den Handgelenken und schob mich von sich runter. Und bevor
ich ihn noch mal anfallen konnte, warf er mich über die Schulter und verschwand um eine Ecke.
„Mich hat im meinem ganzen Vampirdasein noch nie ein Mensch zu Fall gebracht!“, sagte Paen, nach dem ich
es aufgegeben hatte, auf seinen Rücken zu trommeln. Jetzt hingen meine Arme schlaff an seinem Rücken
und wippten bei jedem Schritt hin und her. Ab und zu klatschten sie gegen seinen Hintern, der leider
wirklich schön anzusehen war, aber das interessierte mich nicht.
„Toll!“, gab ich gelangweilt zu zurück. „Du solltest dich geehrt fühlen!“, meine Paen eingeschnappt. „Ich
versuche mich zu beherrschen!“, sagte ich und ließ den Kopf sinken. Ich hörte, wie eine Tür aufgestoßen
wurde und dann stand ich auch wieder auf meinen eigenen Füßen.
Ich verkniff mir das „Wow“, dass empört Ausgang verlangte. Ich wollte Paen nicht du Genugtuung geben,
die er erwartete. Also verschränkte ich die Arme vor der Brust und marschierte in das Zimmer. Zuerst war
das Bett dran.
Ich setzte mich auf den Rand und hüpfte prüfend darauf herum. Äußerlich versuchte ich mich gelangweilt
zu geben, aber innerlich sah ich mich schon Saltos auf dem Bett schlagen. Die Matratze war wirklich
bequem.
Ich grunzte und stand dann wieder auf. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Paen, der lässig gegen die
Wand gelehnt da stand und mich beobachtete. Prüfend sah ich aus dem Fenster. Man könnte es nicht
leugnen, aber ich hatte einen wunderschönen Ausblick von hier auf die Stadt und den Schlossgarten.
Wieder nur ein Grunzen. Innerlich sog ich alle Farben in mir auf, die der Garten zu bieten hatte. Als
nächstes wand ich mich dann dem großen Eichenschrank zu. Ich fuhr mit dem Finger über das Holz und
starrte auf meine Fingerkuppe.
Warum war da kein Staub drauf? In jedem Haus gibt’s staubt! Warum also nicht hier. Egal wer hier sauber
macht, der kann auch mal zu mir kommen und das Schlachtfeld, welches ich mein Zimmer nenne, mal richtig
aufräumen.
Nach meiner Besichtung durch das Zimmer, dem ich leider Gottes die Höchstpunktzahl geben musste, ließ
ich mich wieder auf das Bett fallen. „Ganz annehmbar!“, sagte ich. Paen fielen beinahe die Augen aus dem
Kopf.
„Ihr Menschen seit immer so verwöhnt!“, murrte er, drehte sich um und war weg, bevor ich auch nur husten
konnte. Aber ich grinste vor Freude. Ich hatte es geschafft, ihn zu vertreiben. Yeah, I am the best! Ich
hob die Hände in die Luft und ließ mich rücklings aufs Bett fallen.
„Mist!“, rief ich, als mir einfiel, dass ich Paen eigentlich noch was fragen wollte. Aber jetzt war er weg und
ich hatte meine Chance verpasst, heraus zu finden, warum ich auf einem sehr bequemen Bett mitten in
Volterra hockte.
Man hatte mich entführt, soviel war selbst mir klar. Aber warum? Einfach so, oder was? Weil ich zur
falschen Zeit am falschen Ort war und die Vampire sich gedacht hatte ‚Ach, nehmen wir die mal mit. Wird
bestimmt lustig!’
Missmutig stand ich auf und lief zur Tür, wo ich die Klinke runter drückte. Ich lächelte über meine eigene
Naivität. Hatte ich wirklich geglaubt, dass sie die Tür nicht abschließen würden? So was konnte ich von
Vampiren wirklich nicht erwarten.
„So eine scheiße!“, nuschelte ich und blinzelte, um die Tränen aufzuhalten, die meine Wange hinunter kullern
wollten. Plötzlich fand ich die Situation gar nicht mehr so lustig, wie am Anfang. Jetzt hatte ich eher
Angst, große Angst.
Ich war mehr als Tausend Meilen von meinen Eltern getrennt, in einem anderen Land. Ich wurde von
Vampiren entführt und ich weiß wirklich nicht, ob ich hier wieder lebend raus komme, denn diese Vampire
tranken Menschenblut. Vielleicht sah ich meine Familie nie wieder.
Und Embry. Ich hatte ihn gerade erst wieder gefunden und dann passierte mir das. Ich wurde entführt und
verschleppt. Der Mann meiner Träume, der überall in meinem Kopf zu sein schien, hatte mir seine Liebe
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