Kiss of a Werewolf_Isa - SchuelerVZ
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Seine Hose flog über den Busch und landete neben mir. Sein T-Shirt folgte. „Das ist wir ein privater<br />
Striptease, nur dass ich davon nicht viel mitbekomme!“, rief ich und machte ein enttäuschtes Gesicht. „Ich<br />
gucke übrigens enttäuscht!“<br />
Wieder lachte mein Freund. „Wie gesagt, wir müssen unsere Klamotten ausziehen, da wir sonst von unserem<br />
Körper sprengen, falls wir welche anhaben sollten!“ Seine Unterhose flog über den Busch und landete direkt<br />
auf meinem Kopf.<br />
„Getr<strong>of</strong>fen!“, rief ich. Kurz darauf hörte ich ein Reißen. Gespannt hielt ich inne und starrte gespannt auf<br />
den Busch, der bedrohlich wackelte. „Wie weit komme ich, wenn ich mit deinen Klamotten wegrenne?“,<br />
fragte ich und klaubte seine Klamotten zu einem Haufen.<br />
Zuerst sah ich eine graue Pfote, dann schob sich ein großer Kopf und der restliche riesige Körper hinter<br />
her. „Wow!“, ich stand auf und betrachtete den Wolf mit großen Augen. Er war so groß wie ein Pferd, aber<br />
mit viel mehr Muskeln. Sein Fell war grau und auf den Rücken hatte er schwarze Flecke.<br />
Seine andere Gestalt war wirklich respekteinflössend. Embry sah mich mit seinen dunkeln Augen und lief um<br />
mich herum. Sie drehte mich dabei um die eigene Achse. Nach einer ganzen Runde stellte er sich wieder vor<br />
mich.<br />
Er war so nah, dass ich nur meine Hand ausstrecken musste. Ich machte einen Schritt auf ihn zu und<br />
berührte vorsichtig das Fell an seinem Hals. Es war warm und weich. Und es glänzte so schön. Ich wurde<br />
mutiger und vergrub meine Hand in seinem Fell.<br />
Embry schmiegte seinen Kopf in meine Hand, während ich ihn dort kraulte. „Du bist wirklich ein schöner<br />
Wolf!“, murmelte ich und schlang mein meine Arme um seinen Hals. Embry brummte irgendetwas. „Und du<br />
riechst gut!“, fügte ich lachend hinzu.<br />
Ein paar Minuten später saß ich wieder an dem Baum gelehnt. Embry hatte seinen Kopf in meinem Schoß<br />
gelegt und ließ sich von mir hinter den Ohren. Ich genoss die Sonnenstahlen, die es heute ausnahmsweise<br />
durch die Wolkendecke geschafft hatten und schloss die Augen.<br />
Schon von klein auf glaubte ich nicht an den Weihnachtsmann, den Osterhasen oder die Zahnfee. Für mich<br />
waren es Figuren, die jemand irgendwann mal erfunden hatte. Unsere Eltern erzählten uns von ihnen, um<br />
unseren Alltag ein bisschen zu verzaubern.<br />
Genau wie meine Geschwister dachte ich eher rational, Märchen, Legenden und Mythen waren für mich<br />
nicht mehr als Geschichten. Geschichten die Eltern ihren Kindern erzählten, um deren Fantasie anzuregen.<br />
Doch nur weil ich an so etwas nicht glaubte, hieß es nicht dass meine Geschwister und ich keine Fantasie<br />
hatten. Nein, davon hatten wir genug.<br />
Wenn mir jemand erzählt hätte, dass es Vampire und Werwölfe gibt, hätte ich ihm den Vogel gezeigt und<br />
wäre weiter, ohne denjenigen noch einmal zu beachten.<br />
Und hätte mir jemand erzählt, dass er mit einem Werwolf zusammen war, mit Vampiren befreundet und<br />
wahrscheinlich von Volturi, einer königlichen Vampirfamilie, gesucht, hätte ich persönlich dafür gesorgt,<br />
dass er auf den schnellsten Weg in die Psychiatrie kam.<br />
Doch was sollte ich jetzt machen? Ich befand mich genau mitten drin – umringt von Märchen, Legenden und<br />
Mythen. Ich war Freundin eines Werwolfes. Hätte ich mich selber einweisen sollen?<br />
Epilog<br />
„Mummy!“, rief eine piepsige Stimme und rüttelte an meinem Bett. Ich knurrte und versteckte meinen Kopf<br />
unter meinem <strong>Kiss</strong>en, damit diese nervige Stimme endlich leiser wurde. Aber leider klappte es nicht. Die<br />
Stimme war immer noch da.<br />
„Mummy, nun steh doch endlich auf. David und Kyle sind auch schon draußen mit ihren Eltern. Warum müsst<br />
ihr nur immer so lange schlafen?“, Hailey packte die Decke und zog sie mit einem Ruck runter. Natürlich war<br />
es meine Decke.<br />
Ohne die Augen zu öffnen hob ich Embrys Decke an und rollte mich auf ihn drauf. Bei ihm war es immer so<br />
schön kuschelig warm. Das Dasein als Werwolf hatte schon seine Vorteile, wie ich wieder feststellen<br />
musste.<br />
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