Kiss of a Werewolf_Isa - SchuelerVZ
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„Ja!“, sagte ich leise. „Gut, dann will ich jetzt, dass du die Augen schließt!“, meinte Paen und trat neben<br />
mich. „Wieso?“, ich sah ihn verwirrt an. Doch er ging nicht darauf ein. „Und nun stell dir dein Zuhause vor.<br />
So als würdest du direkt davor stehen!“<br />
Ich stöhnte und schloss die Augen. Auf seinen Wunsch hin stellte ich mir unsere Haus vor. Mit allen drum<br />
und dran. Der Macke in der Haustür, die davon kam, als ich mit voller Geschwindigkeit mit dem Rad von Ron<br />
dagegen gedonnert war.<br />
Mit den verkümmerten Blumen, die trotz Mums Pflege einfach nicht gedeihen wollten und nur dank der<br />
Pflege unsere Haushälterin noch lebten. Und mit dem weißen Gartenzaun, wo schon einige Latten fehlten. All<br />
das stellte ich mir vor.<br />
„Stellst du dir alles vor?“, Paens Stimme war direkt an meinem Ohr. Sein kalter und komischerweise süßer<br />
Atem stieg mir in die Nase. „Ja, das tu ich!“, murmelte ich mit geschlossenen Augen. „Gut!“, sagte Paen und<br />
legte mir eine Hand auf die Schulter.<br />
Im nächsten Moment schien sich alles zu drehen und mein Körper wurden zusammen gepresst. Fast so, als<br />
würde ich mich durch den dünnsten Schlauch auf dieser Welt quetschen wollen. Kurz bevor ich glaubte mich<br />
übergeben zu müssen, war es vorbei.<br />
Kalte, schon fast eisige Luft schlug mir entgegen. Verwirrt öffnete ich die Augen und sah mich um. Paen<br />
stand direkt neben mir und blickte auf etwas, was direkt vor uns lag. Ich wandte meinem Blick von ihm ab<br />
und quietschte erschrocken auf.<br />
„Wie...was...ähm...geht das...wie hast du das gemacht?“, stotterte ich, während ich unseren Briefkasten<br />
anstarrte. Ich war Zuhause. In Port Angeles. Direkt vor meinem Haus. Ich konnte sogar die Hunde bellen<br />
hören.<br />
Bevor ich mich selber zurück halten konnte, hatte ich das Gartentor aufgerissen und mich auf den Rasen<br />
geworfen. Ich grub meine Finger in die Erde und strampelte glücklich jauchzend mit den Füßen. Ich war<br />
Zuhause.<br />
„Van Helsing?“, riss mich Paens belustigte Stimme aus meinen Gedanken. Ich rappelte mich auf und klopfte<br />
die Grashalme von dem Kleid, dass ich noch immer trug. „Ja, so heiße ich!“ Paen lächelte im Schein der<br />
Straßenlaterne. Wie viel Uhr es jetzt wohl war?<br />
„Van Helsing, wie der Vampirjäger! Bestehen da irgendwelche Zusammenhänge?“ „Weiß nicht. Aber ein<br />
Vorfahre von meinem Vater kam vor 200 Jahre aus Rumänien nach Amerika. Vielleicht war das ja Gabrielle<br />
Van Helsing!“, grinste ich.<br />
„Könnte sein!“, meinte Paen und entfernte sich von mir. „Vielleicht muss ich das ja auch. Vampire jagen. Kann<br />
Weihwasser euch schaden?“ Paen lachte und schüttelte den Kopf. „Nein, das schadet uns nichts. Auch kein<br />
Knoblauch!“<br />
„Schade! Aber hinter her ist man immer schlauer, oder?“, meinte ich. Paen nickte und steckte seine Hände<br />
in die Taschen seiner Hose. „Auf Wiedersehen, Robin. Wir sehen uns wieder?“ „Ist das eine Drohung?“ „Ein<br />
Versprechen!“ Damit war er verschwunden.<br />
Das waren die letzten Worte, die ich von Paen gehört hatte. Der Vampir, der mich zu seiner Gefährtin<br />
machen wollte, hatte mich wieder nach Hause gebracht. Wie, dass war mir nicht klar. Denn niemand konnte<br />
in einem Moment in Italien sein und im nächsten schon wieder in Port Angeles.<br />
Ich schüttelte den Kopf und schloss das Gartentor hinter mir. Jacob, Whiskey und die anderen Hunde<br />
bellten hinter der verschlossenen Haustür. Was dachten sie wohl? Ein Einbrecher oder wussten sie, dass<br />
ich es war?<br />
Meine Eltern schienen nicht Zuhause zu sein. Vielleicht suchten sie mich. Natürlich taten sie das.<br />
Wahrscheinlich hatte mein Vater schon alle Kollegen zusammen getrommelt und die Hundestaffel über all<br />
stationiert.<br />
Ich bückte mich und suchte den Ersatzschlüssel in der Nische zwischen Türrahmen und Tür. Nach längerem<br />
Suchen hatte ich diesen auch gefunden. Im Dunkeln tastete ich nach Schloss und steckte den Schlüssel<br />
hinein. Bei totaler Dunkelheit gar nicht so einfach.<br />
Das Bellen der Hunde wurde lauter. Und irgendeiner von ihnen knurrte auch. Es klang wie Jacob. „Hey, ich<br />
bin es nur!“, sprach ich gegen die Tür und wackelte mit den Schlüssel. Es machte klick und die Tür ging einen<br />
Spalt auf.<br />
Das Bellen verstummt. „Ganz ruhig Leute. Ich bin es nur!“, murmelte ich und schloss die Tür. Dann tastete<br />
ich mich nach dem Lichtschalter. Irgendwo musste der doch sein. Ah, hab ihn gefunden. Ich schlug drauf<br />
und das Licht ging an.<br />
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