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Schwarzarbeit im Baugewerbe - Construction Labour Research

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„Ein Herz für <strong>Schwarzarbeit</strong>er“<br />

Ernst-Ludwig Laux<br />

Betrachtungen zum Buch von Schneider/<br />

Badekow: Ein Herz für <strong>Schwarzarbeit</strong>er*<br />

Vorbemerkungen<br />

Seit vielen Jahren bin ich <strong>im</strong> Rahmen meiner Tätigkeit<br />

in der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt<br />

aber auch in der europäischen Förderation<br />

der Bau- und Holzarbeiter aktiv, um<br />

<strong>Schwarzarbeit</strong> und illegale Beschäftigung <strong>im</strong><br />

<strong>Baugewerbe</strong> zu verhindern bzw. sie einzudämmen.<br />

Bereits 1985, noch vor dem Fall der Mauer und<br />

der offiziellen Öffnung der Grenze auch für Arbeitskräfte,<br />

war in der hessischen Bauwirtschaft<br />

die Beschäftigung von Kontingentarbeitern<br />

aus der DDR ein Thema, da sie auf den<br />

Baustellen zu Dumpingbedingungen eingesetzt<br />

worden sind. Mit der Hessischen Landesregierung<br />

unter dem Ministerpräsidenten Holger<br />

Börner ist es damals, auf Anregung der IG BAU<br />

und in Verbindung mit den Bauarbeitgeberverbänden<br />

gelungen, gewisse Regelungen gegen<br />

Lohndumping und <strong>Schwarzarbeit</strong> einzuführen.<br />

Alle Beteiligten waren sich klar darüber, am<br />

Thema weiterzuarbeiten und gesetzliche und<br />

tarifvertragliche Regelungen anzustreben.<br />

Auch Tariftreueerklärungen bei der Vergabe<br />

von öffentlichen Bauaufträgen waren in der<br />

Folgezeit <strong>im</strong>mer wieder Thema der politischen<br />

Arbeit der IG BAU und damit auch von mir.<br />

Im Rahmen der Tarifpolitik der IG BAU für das<br />

<strong>Baugewerbe</strong> konnten in den Jahren 1991, 1996<br />

sowie 2002 Gemeinsame Erklärungen der Bautarifvertragsparteien<br />

gegen die Illegale Beschäftigung<br />

und die <strong>Schwarzarbeit</strong> vereinbart<br />

werden.<br />

Seit ca. fünf Jahren ist die Problematik der<br />

<strong>Schwarzarbeit</strong> in der EFBH-Diskussion an wichtiger<br />

Stelle angesiedelt. In nahezu allen Beratungen<br />

<strong>im</strong> Sozialen Dialog der Bauwirtschaft in<br />

Europa wird dieses Thema seither behandelt.<br />

Diese Beratungen stehen in engem Zusammenhang<br />

mit der Umsetzung der Entsenderichtlinie<br />

sowie der Dienstleistungsrichtlinie.<br />

Aus dieser Diskussion ergab sich das europäische<br />

Projekt, von der EU-Kommission maßgeblich<br />

finanziert und von der CLR bearbeitet, eine<br />

wissenschaftliche Untersuchung in Europa zum<br />

Thema <strong>Schwarzarbeit</strong> durchzuführen. Die Studie<br />

ist nun abgeschlossen, die Ergebnisse liegen<br />

in drei Sprachen als Buch vor.<br />

Vom 12. bis 14. Dezember 2006 wurden die Ergebnisse<br />

von den Autoren des Berichtes den<br />

Gewerkschaften und den Arbeitgebern der europäischen<br />

Bauwirtschaft vorgestellt und mit<br />

Regierungsvertretern, Institutionen der Bekämpfung<br />

der <strong>Schwarzarbeit</strong> sowie den Vertretern<br />

der tariflichen Sozialkassen erörtert. Gemeinsames<br />

Ergebnis war, dass die Tarifvertragsparteien<br />

auf europäischer Ebene einen<br />

Beschluss fassen sollen, um Maßnahmen einzuleiten,<br />

damit der <strong>Schwarzarbeit</strong> und illegalen<br />

Beschäftigung ein Riegel vorgeschoben werden<br />

kann.<br />

Obwohl eine kleine Arbeitsgruppe einen einvernehmlichen<br />

Entwurf vorgelegt hatte, ist die<br />

Erklärung zur Verhinderung von <strong>Schwarzarbeit</strong><br />

bis heute nicht unterschrieben worden. In den<br />

Beratungen des Sozialen Dialogs in Europa ist<br />

vereinbart, dass nach der Sommerpause 2007<br />

nochmals ein Einigungsversuch gestartet werden<br />

soll.<br />

Da ich <strong>im</strong> Kampf gegen <strong>Schwarzarbeit</strong> und illegale<br />

Beschäftigung als politisch Handelnder<br />

auf Grund meiner Funktion in vorderer Linie mit<br />

dabei war, wollte ich dies entsprechend dokumentieren,<br />

bevor ich auf die Inhalte von<br />

Schneider / Badekow zu sprechen komme.<br />

In all meinen Bemühungen hatte ich mich für<br />

Regelungen eingesetzt, die die <strong>Schwarzarbeit</strong><br />

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