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Schwarzarbeit im Baugewerbe - Construction Labour Research

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Die Bekämpfung illegaler Beschäftigung<br />

dern bereits funktioniert. Bereits die vorherige<br />

Bundesregierung hatte eine Zusage<br />

zur Finanzierung eines Pilotprojektes in<br />

Rheinhessen gegeben.<br />

Nach der Bundestagswahl 2005 wurde dies<br />

grundsätzlich vom neuen Arbeitsminister<br />

bestätigt. Alle Versuche der rheinland-pfälzischen<br />

Tarifvertragsparteien sowie zentralen<br />

Tarifvertragsparteien des <strong>Baugewerbe</strong>s,<br />

den Pilotversuch zu beginnen, liefen<br />

ins Leere. Zunächst wurden die Zuständigkeiten<br />

zwischen Finanz- und Arbeitsministerium<br />

hin- und hergeschoben. Nach der<br />

erfolgten Zuordnung erklärte die zuständige<br />

Abteilung <strong>im</strong> Arbeitsministerium, sie<br />

wisse nichts von einem geplanten Pilotversuch<br />

und es läge auch kein Antrag dafür<br />

bei ihnen vor. Darüber hinaus sei man<br />

nicht bereit, sich die Unterlagen der Vorgänger–Regierung<br />

dazu anzusehen. Neue<br />

Regierung – neues Glück? Ein Mindestmaß<br />

an politischer Kontinuität durch die „politische“<br />

Verwaltung scheint es nicht mehr zu<br />

geben.<br />

Auf einen Projektantrag zum Modellversuch,<br />

zugesandte Projektbeschreibungen<br />

(mit Ablaufplan und Kostenaufstellung)<br />

vom Dezember 2006 sowie Hinweise und<br />

Stellungnahmen vom März 2007 gibt es bis<br />

heute keine Entscheidung oder ein Signal<br />

zur weiteren Vorgehensweise. Auf Grund<br />

dieser verschleppenden Arbeitsweise kann<br />

man sich des Eindrucks nicht verwehren,<br />

an den Schneider–Thesen sei etwas dran.<br />

Hat „der Staat“ bzw. die politische Führung<br />

wirklich ein Interesse an der Bekämpfung<br />

illegaler Beschäftigung?<br />

c) Weitergehende Möglichkeiten, die Illegalität<br />

an der Wurzel zu beheben, sind kaum<br />

noch in der Diskussion, z.B. mehr Transparenz<br />

des Geldflusses bei Banken und Unternehmen.<br />

Den gläsernen Bürger gibt es<br />

dafür schon.<br />

Die Tarifvertragsparteien könnten konsequenter<br />

sein<br />

a) Seit Jahren gibt es Initiativen der zentralen<br />

Tarifvertragsparteien zur Bekämpfung illegaler<br />

Beschäftigung, viele Diskussionen<br />

über Bündnisse zwischen den Verbänden,<br />

Zoll und Landesregierungen.<br />

Hierzu ist jedoch festzuhalten:<br />

Dem Bündnis auf Bundesebene sind kaum<br />

Maßnahmen gefolgt. Das Trauerspiel um<br />

die Baucard spricht für sich.<br />

Die Entwicklungen auf der Länderebene<br />

sind sehr unterschiedlich:<br />

Teilweise wurden gute Bündnisse mit konkreten<br />

Hinweisen auf Aktivitäten geschlossen.<br />

Richtig mit Leben gefüllt werden konnten<br />

diese meist nicht! Wenn auch Einzelpersonen<br />

teilweise hohe Bereitschaft zeigen,<br />

aktiv zu werden, so fehlt es an der unterstützenden<br />

Verbandskultur. Arbeitgeber,<br />

aber auch Arbeitnehmer wollen illegal<br />

beschäftigende Unternehmer (oder deren<br />

Beschäftigte) zumeist nicht „denunzieren“.<br />

Aber genau um diese Hinweise geht<br />

es – mindestens bei Betrieben, die „mehrfach<br />

auffällig“ geworden sind.<br />

Vereinzelt konnten Firmen zum Nachzahlen<br />

von Lohn an die Beschäftigten gezwungen<br />

werden. Auch der europäische „Verein der<br />

Wanderarbeiter“ hat eine Reihe von Erfolgen<br />

bei seinen aufgedeckten Missständen<br />

und Verhandlungen für die Bezahlung von<br />

Wanderarbeitern vorzuweisen. Insgesamt<br />

ist es aber zu wenig, um in der Branche<br />

grundsätzliche Veränderungen zum Besseren<br />

zu bewirken.In einigen Bundesländern<br />

gibt es aus verschiedenen Gründen noch<br />

nicht einmal eine vernünftige „Bündnis–Papierlage“.<br />

Arbeitgeberverbände<br />

wollen zum Teil keine „Papiertiger produzieren“<br />

und nur formale Bündnisse schlie-<br />

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