Wiater: Unterrichtsprinzipien - Leinstein.de
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Stoffzusammenfassung Staatsexamen EWS<br />
Motivierung umfasst alle Maßnahmen, die jemand ergreift, um bei einem an<strong>de</strong>ren<br />
Motivation herbeizuführen, also Interesse, Aufmerksamkeit und Lernen-Wollen zu<br />
wecken.<br />
Schule: Zusammenwirken motivieren<strong>de</strong>r Situationen und motivierter Schüler.<br />
Motivierung<br />
erleichtert Lernen<br />
schafft Lern- und Leistungsbedürfnisse<br />
Einmalige Motivationsphase am Stun<strong>de</strong>nbeginn reicht nicht aus!<br />
2.2.4.2 Wissenschaftliche Begründung für das<br />
Unterrichtsprinzip Motivierung<br />
2.2.4.2.1 Anthropologische Begründung<br />
Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>s Menschen wird von seinen Charakterzügen, Einstellungen,<br />
Überzeugungen, Interessen, Fähigkeiten, Trieben und Bedürfnissen gelenkt.<br />
Entwicklungshierarchie von Bedürfnissen (nach A.H. Maslow):<br />
Überlebensbedürfnisse Sicherheits- und Schutzbedürfnisse <br />
Zugehörigkeitsbedürfnisse Geltungsbedürfnis Wissensbedürfnis ästhetische<br />
Bedürfnisse Bedürfnis nach Selbstverwirklichung (=Hauptmoviation)<br />
auch Leistungserbringung und Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung wirken<br />
motivierend; Tätigkeit an sich als Motivierung (also keine strenge Abfolge <strong>de</strong>r<br />
Bedürfnisse)<br />
Grundmotive <strong>de</strong>s Menschen: Neugier, Erkun<strong>de</strong>n, Spiele, Nachahmen, Aktivitätsdrang,<br />
Lust an <strong>de</strong>r Selbsttätigkeit, Lustgewinn, Kompetenzerwerb<br />
Erworbene Motive: z.B. Wunsch nach Bestätigung und Anerkennung, Sachinteresse,<br />
Erfolgsbedürfnis<br />
Ausbildung eines individuellen Motivsystems (nach H.HECKHAUSEN): individuelle<br />
Erfahrungen in bestimmten Grundsituationen UND Wille <strong>de</strong>s Menschen<br />
Willenstheorie (nach P.M. GOLLWITZER): Wille hemmt o<strong>de</strong>r för<strong>de</strong>rt<br />
Handlungsentscheidungen (Han<strong>de</strong>ln auch ohne eigentliche Motivation – z.B. etwas tun,<br />
zu <strong>de</strong>m man eigentlich keine Lust hat, o<strong>de</strong>r trotz Motivation nicht han<strong>de</strong>ln –z.B. trotz<br />
Appetit auf etwas Süßes keine Schokola<strong>de</strong> essen. Informationsverarbeiten<strong>de</strong> Prozesse<br />
spezifischer Art, die <strong>de</strong>n Menschen gegenüber seinen vielen Wünschen<br />
stabilisieren und ihn gegen Motivationen abschirmen.<br />
2.2.4.2.2 Psychologische Begründung<br />
Neuropsychologie: Motivationen können durch innere (homöostatischer Antrieb) o<strong>de</strong>r<br />
äußere (nicht-homöostatischer Antrieb) Reize ausgelöst wer<strong>de</strong>n.<br />
Innere Auslösung verlangt nach einem inneren Gleichgewicht. Sättigung (z.B. Stillen von<br />
Durst)<br />
Äußere Auslösung drängt auf Fortsetzung/Höhepunkt (z.B. Sexualtrieb)<br />
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