Wiater: Unterrichtsprinzipien - Leinstein.de
Wiater: Unterrichtsprinzipien - Leinstein.de
Wiater: Unterrichtsprinzipien - Leinstein.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Stoffzusammenfassung Staatsexamen EWS<br />
Allgemeine Bildung erhebt <strong>de</strong>n Anspruch, auf das Ganze, d.h. auf die Gesamtheit<br />
menschenmöglicher Erfahrungen, Schüler in Form von selbst- , Sozial- und<br />
Sachkompetenzen vorzubereiten.<br />
2.2.5.2.4 Soziologisch-gesellschaftliche Begründung<br />
Lernen erfolgt in <strong>de</strong>r Schule in sozialen Situationen, in welchen die<br />
Unterrichtsgegenstän<strong>de</strong> per se nicht vorhan<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn nur personal und sprachlichmedial<br />
repräsentiert sind. Subjekt und Objekt sind gesellschaftlich vermittelt. Sie<br />
wer<strong>de</strong>n Zielen und Absichten unterstellt und ggf. auch i<strong>de</strong>ologisch vereinnahmt. Das<br />
kann nur eine mehrperspektivische Sichtweise <strong>de</strong>r Unterrichtsgegenstän<strong>de</strong><br />
korrigieren.<br />
Mediengesellschaft: selektive Präsentation von Fakten, Werten etc. in <strong>de</strong>n Medien (vg.<br />
„Wirklichkeit aus 2. Hand“)<br />
o ABER: um mündig zu wer<strong>de</strong>n, braucht <strong>de</strong>r Schüler eine ganzheitliche Sicht von<br />
Mensch und Welt<br />
Wissensgesellschaft: Zugriff auf unendliche große Datenmengen Mensch<br />
entnimmt Informationen wer<strong>de</strong>n zu Wissen verarbeitet (Informationen können<br />
problemlösend angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n)<br />
o ABER: Wissensgesellschaft för<strong>de</strong>rt fast ausschließlich die kognitive Seite <strong>de</strong>s<br />
Menschen Herausfor<strong>de</strong>rung von Emotion und Körper erhält Kreativität,<br />
Lebensfreu<strong>de</strong> und Innovationskraft.<br />
Zunehmen<strong>de</strong> Spezialisierung: Notwendigkeit von Spezialwissen darf<br />
Gesamtpersönlichkeit <strong>de</strong>s Schülers nicht vernachlässigen.<br />
2.2.5.3 Möglichkeiten und Grenzen <strong>de</strong>r Realisierung <strong>de</strong>s<br />
Unterrichtsprinzips Ganzheit<br />
2.2.5.3.1 Möglichkeiten<br />
Fächerübergreifen<strong>de</strong>r Unterricht<br />
o Enge Abstimmung zwischen Unterrichtsfächern, die einen Sachverhalt aus<br />
verschie<strong>de</strong>nen Perspektiven betrachten (z.B. Verbindung von theoretischer<br />
Kenntnis und praktischer Anwendung)<br />
o Verweis auf überfachliche Aspekte schafft Sinnzusammenhang eines Themas für<br />
das Alltags- o<strong>de</strong>r Berufsleben <strong>de</strong>r Schüler<br />
o Fachlehrerkonferenz: Gespräche und Kooperation mit Kollegen (Ziel: Gleiche<br />
Themen wer<strong>de</strong>n in verschie<strong>de</strong>nen Fächern zeitgleich unterrichtet)<br />
o Zusammenarbeit von zwei o<strong>de</strong>r drei Fachlehrern in Kleinprojekten<br />
(„Teamteaching“), während <strong>de</strong>r Projektzeiten gelten die Stun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
beteiligten Fächern als Gesamtunterricht.<br />
o Projekttage, Aktionstag, Studientag – Interessen und Neigungen <strong>de</strong>r Schüler<br />
stehen im Mittelpunkt, fächerübergreifen<strong>de</strong> Organisation möglich<br />
(Voraussetzung: genaue Planung)<br />
Konzentrationsunterricht<br />
o Unterricht wird auf ein Thema/Problem konzentriert (Vorteile: Schüler sind mit<br />
allen Dimensionen ihrer Persönlichkeit beteiligt, verschie<strong>de</strong>ne (Fach)Perspektiven<br />
wer<strong>de</strong>n zusammengeführt, Lebens- und Anwendungsbezug wird greifbar.)<br />
27