Wiater: Unterrichtsprinzipien - Leinstein.de
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Stoffzusammenfassung Staatsexamen EWS<br />
2.2.8.2.2 Psychologische Begründung<br />
Erfolgreich verlaufen<strong>de</strong> Lernvorgänge wirken generell positiv verstärkend<br />
Klassische Konditionierung (vgl. Pawlow): Lernzuwachs, wenn es zur Assoziation<br />
zwischen einem bedingten und einem unbedingten Reiz kommt<br />
Lernen als Versuch und Irrtum (vgl. E.L. THORNDIKE) = Konsequenzlernen: wahlloses<br />
Herumprobieren (trials) ohne Erfolgserlebnis (error) zufällig richtige Reaktion mit<br />
Erfolgserlebnis (reinforcment) erneutes Probieren mit immer weniger Fehlversuchen <br />
sofortige richtige Lösungshandlung<br />
Gesetz <strong>de</strong>s Erfolgs: Erfolgreiches Lernen braucht Aktionsbereitschaft,<br />
Reaktionsvielseitigkeit, Übung und Wie<strong>de</strong>rholung, positive Auswirkung <strong>de</strong>s Erfolgs<br />
Operante Konditionierung (B.F. SKINNER): Verhalten wird durch Verstärkung<br />
(Lob, Glücksempfin<strong>de</strong>n…) in seiner Auftrittswahrscheinlichkeit gesteigert (Angenehme<br />
Folgen <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lns wer<strong>de</strong>n zu wie<strong>de</strong>rholen gesucht, unangenehme wollen vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n)<br />
Absichern von Gelerntem gegen das Vergessen muss Informationsaufnahmen im Gehirn<br />
berücksichtigen:<br />
o Konzentrationsfähigkeit nicht überfor<strong>de</strong>rn – Entspannung durch Pausen,<br />
Lern- und Metho<strong>de</strong>nwechsel<br />
o Tageszeitliche schwanken<strong>de</strong> Lernfähigkeit beachten (Hoch zwischen 10-11<br />
Uhr)<br />
o Zeitakt <strong>de</strong>s Gedächtnisses und Gedächtnisarten beachten<br />
2.2.8.2.3 Pädagogische Begründung<br />
Seit J.F. HERBART immer Phasen <strong>de</strong>r Ergebnissicherung (Anteil <strong>de</strong>r<br />
Erarbeitungsphase und eigenständiger Glie<strong>de</strong>rungsteil, „Zusammenfassung“ o<strong>de</strong>r<br />
„Anwendung“)<br />
Artikulationsschema von H. ROTH: sechs Stufen <strong>de</strong>r Ergebnissicherung (Motivation,<br />
Schwierigkeit, Lösung, „Tun und Ausführen“, „Behalten und Ausüben“,<br />
„Bereitstellen, Übertragung, Integration“)<br />
Systematische Begründung: Lernen nimmt viel Lebenszeit in Anspruch und muss sich<br />
daher von seinen Ergebnissen her legitimieren.<br />
Kontinuität im Lernweg <strong>de</strong>r Schüler wird durch Feststellen und Analyse <strong>de</strong>s<br />
Lernstan<strong>de</strong>s gewährleistet (auch zur För<strong>de</strong>rung von Schülern mit Lernproblemen).<br />
Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz: Schülern soll Kompetenzniveau immer vor<br />
Augen gehalten wer<strong>de</strong>n, um Lernrückschritte zu verhin<strong>de</strong>rn<br />
Ergebnisfeststellung för<strong>de</strong>rt Verantwortlichkeit <strong>de</strong>s Schülers für sein eigenes<br />
Verhalten (Lernen aus natürlichen Konsequenzen <strong>de</strong>s eignen Verhaltens und Wollens)<br />
2.2.8.2.4 Soziologisch-Gesellschaftliche Begründung<br />
Lerngesellschaft: alle Gesellschaftsmitglie<strong>de</strong>r sind zu lebenslangem Lernen fähig und<br />
bereit<br />
Soli<strong>de</strong>s Grundwissen und Grundfertigkeiten (Kulturtechniken,<br />
„Schlüsselqualifikationen“ wie Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Metho<strong>de</strong>nkompetenz<br />
etc.)<br />
Schulqualität <strong>de</strong>finiert sich über „Output“: feststellbare und gesicherte Kenntnisse,<br />
Einstellungen und Verhaltensweisen<br />
Gute Schule = Festlegung klarer Ziele, Lernergebnisfeststellung<br />
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