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Stoffzusammenfassung Staatsexamen EWS M. Montessori: Montessori-Material weißt Ordnungs- Inhalts- und Tätigkeitsstruktur auf (Kind baut Strukturen, die es für seine Entwicklung bedarf, selbst auf) Alles Didaktisches Tun dient dem Aufbau von Subjektstrukturen (Denkstruktur des Schülers) durch sinnhaft ausgewählte Lerninhalte Mit- und Umwelt des Menschen muss verstehbar sein bzw. verstehbar gemacht und sinnvoll geordnet werden können, damit Weiterentwicklung des Menschen erfolgt. Kerschensteiner nimmt zwischen der geistig-seelischen Individualverfassung des Schülers und dem zu lernenden Kulturgütern einen Funktionszusammenhang an. Das Kulturgut wird beim Schüler nur dann zu einem Bildungsgut, wenn die geistige Struktur dieses Kulturgutes mit der geistigen Struktur dieses lernenden Individuums ganz oder zumindest teilweise adäquat ist. Systematische Pädagogik: Aufgreifen des Gedankens Kerschensteiners: Alles didaktische Tun dient dem Aufbau von Objektstrukturen über sinnhaft ausgewählte Oberflächenstrukturen (Lerninhalte). Annahme einer „morphologischen Strukturverwandschaft“ zwischen dem menschlichen Geist und der den Menschen umgebenden Realität gibt. Durch Lernen kommt es zu einer individuellen Rezeption dieser Realität (Oberflächenstruktur) in die Tiefenstruktur des Bewusstseins oder Unbewussten beim Menschen. Aufgabe des Lehrplans (Makrobereich): Lernen und Weltwissen so verknüpfen, dass der Schüler seine kognitiven, moralischen, sozialen oder emotionalen Kompetenzen weiterentwickeln kann. Aufgabe der Lehrer (Mikrobereich): Lehrinhalte des Lehrplans im Unterricht strukturieren, damit jeder Schüler diese aufnehmen und zu seiner persönlichen Weiterentwicklung nutzen kann (und Schüler ermuntern, dies tatsächlich zu tun) 2.2.7.2.4 Soziologisch-gesellschaftliche Begründung Moderne Gesellschaft als komplexes System (Globalisierung, Pluralismus der Lebensstile etc.) führt zu Rückzug der Bürger ins Private. Gefahr: Einzelner büßt Selbstbestimmung aufgrund von Systemzwängen ein. Politische Ziele: Freiheit, Gerechtigkeit, Toleranz, Friedfertigkeit, sozialer Ausgleich Gesellschaftliche Aufgabe der Zukunft: Jeder Einzelne soll sich bemühen, die Komplexität und Vernetzung, Widersprüche und Gemeinsamkeiten der Systeme zu verstehen („Gebot der Aufklärung“). Systeme durchdenken und strukturieren können. 2.2.7.3 Möglichkeiten und Grenzen bei der Realisierung des Unterrichtsprinzips Strukturierung 2.2.7.3.1 Möglichkeiten Sachanalyse o Lehrer verschafft sich während der Unterrichtsplanung Klarheit über Struktur des Unterrichtsinhaltes • Welche aktuellen Forschungsergebnisse liegen vor? • Auf welche Informationsquellen kann ich zurückgreifen? • In welchem größeren sachlichen Zusammenhang steht der Inhalt? • Welche Bedeutung hat der Stoff für Vorgänge und Denkweisen in Wissenschaft und Gesellschaft? • Welches sind die einzelnen Elemente des Sinnzusammenhangs? (Eindeutiger Zusammenhang? Faktischer Zusammenhang?) • Hat der Inhalt verschiedene Sinn- und Bedeutungsschichten? • Was ist als notwendiger, festzuhaltender Wissensbesitz (Mindestwissen) anzusehen? 34
Stoffzusammenfassung Staatsexamen EWS o Die Sachanalyse dient dem Lehrer als Hilfe • Den Lerninhalt abzugrenzen und auf das Wesentliche zu konzentrieren • Den Lerninhalt in Teilaspekte zu zergliedern • Auf notwendige Beziehungs- und Sinnzusammenhänge zu achten • Zentrale Begriffe und Vorstellungen zu identifizieren • Lerninhalte mit Lernzielen zu verbinden Methodische Strukturierung des Unterrichts o Lehrer verbindet Sachanalyse mit Didaktischer Analyse und Didaktischer Reduktion (Verbindung der „Sache“ mit Besonderheiten des Schülerlernwegs) o Sachbezogenheit und Adressatenbezogenheit bestimmen den methodischen Gang des Unterrichts: • Rhythmisierung des Unterrichts (Phasen der Anspannung / Entspannung beim Lernen) • Methodenwechsel der Leistungsbereiche (kognitiv / emotional-sozial / pragmatisch-motorisch) • Berücksichtigung der Interessen, Fähigkeiten und Vorkenntnisse der Schüler • Notwendigkeit von Phasen der Wiederholung und Übung des Lerninhaltes • Unterstützung durch Medien und Tafelbild Strukturelle Lernprozesse o Schüler bringen ihre individuelle Denkstruktur in den Unterricht ein o Schüler brauchen Gelegenheit, Begriffe, Problemlösestrategien, Arbeitstechniken etc. zu erwerben, z.B. durch • Lernen durch Sammeln und Ordnen • Lernen durch Beobachten und Fragenstellen • Lernen durch Entdecken, Erkunden und Experimentieren • Lernen durch Kooperieren • Lernen durch Planen und Ausführen • Lernen durch Dokumentieren und Präsentieren 2.2.7.3.2 Grenzen / Gefahren Strukturierung berücksichtigt allein die Kognition Komplexe Sachverhalte werden unangemessen didaktisch reduziert Fachwissenschaften werden im Unterricht abgebildet Offenheit / Spontaneität des Unterrichts wird eingeschränkt „Gängelung des Lehrwegs“ (Mitwirkungsmöglichkeit der Schüler beschnitten) Unterricht verliert an Lebendigkeit, Kreativität und Improvisation Ganzheitlichkeit wird durch Vorstrukturierung verhindert Unterforderung / Überforderung der Schüler durch „Lernen im Gleichschritt“ 2.2.8 Das Unterrichtsprinzip Ergebnissicherung Auch: Prinzip der Leistungssicherung, Prinzip der Leistungskontrolle, Prinzip der Erfolgsbestätigung, Prinzip der Übung, Prinzip der Sicherung, Prinzip der Leistungsbewertung, Prinzip der Effektivität u.a. Unterschiedliche Bezeichnungen unter Ergebnissicherung (als Resultat einer Lernleistung) erfasst Unterricht ist auf Erwerb, Feststellung und Erhalt von Lern- und Leistungsergebnissen ausgerichtet. 35
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