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Wiater: Unterrichtsprinzipien - Leinstein.de

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Stoffzusammenfassung Staatsexamen EWS<br />

2.2.5.2 Wissenschaftliche Begründung für das<br />

Unterrichtsprinzip Ganzheit<br />

2.2.5.2.1 Anthropologische Begründung<br />

Geist, Psyche (Emotionalität) und Leib bil<strong>de</strong>n eine strukturierte Einheit – an je<strong>de</strong>r<br />

Handlung sind Geist, Psyche und Leib zugleich integrativ beteiligt.<br />

Zum Teil Spannung und Wi<strong>de</strong>rsprüche zwischen Körper – Gefühlt – Verstand<br />

Alle menschlichen Verhaltensweisen sind mehrdimensional (beeinfluss von Gefühlen,<br />

Absichten, Hoffnungen, Erkenntnissen, Wertungen, Entscheidungen, Motiven)<br />

Unterricht soll Menschen zur Entfaltung seiner Persönlichkeit verhelfen (= alle<br />

personalen Dimensionen <strong>de</strong>s Schülers für das Lernen nutzen)<br />

2.2.5.2.2 Psychologische Begründung<br />

Neuropsychologie / Neurobiologie: Nutzung bei<strong>de</strong>r Hinhälften <strong>de</strong>s Menschen erhöht<br />

die Lerneffizienz (vgl. VESTER)<br />

Möglichst viele Wahrnehmungsfel<strong>de</strong>r im Gehirn bei <strong>de</strong>r Informationsaufnahme beteiligt<br />

Mehr Assoziationsmöglichkeiten tieferes Verständnis höhere Aufmerksamkeit<br />

/ Lernmotivation Besseres Erinnern<br />

Ganzheitspsychologie (sog. „Leipziger Schule“): Ganzheit von Sein und Erleben;<br />

Mensch entwickelt sich immer als Ganzes (und nicht in Teilen)<br />

Ganzheitlichkeit drückt sich in Reaktionen auf bestimmte Erlebnisse aus (affektive<br />

Dimension (Gefühl/Emotion) dabei als Fundament für die an<strong>de</strong>ren Dimensionen)<br />

Gefühl: prägt Einstellung <strong>de</strong>s Menschen zu Um- und Mitwelt aus; alle Wahrnehmungen<br />

wer<strong>de</strong>n mit bewussten und unbewussten Emotionen verknüpft.<br />

Gestaltungspsychologie (sog. „Berliner Schule“): Gestalt als Geordnetes Ganzes in<br />

einer wahrnehmbaren Form; Elemente können verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, ohne das <strong>de</strong>ren Ganzes<br />

beeinträchtigt wird.<br />

2.2.5.2.3 Pädagogische Begründung<br />

J.H. PESTALOZZI: Lernen mit Kopf, Herz und Hand entfaltet alle Grundkräfte <strong>de</strong>s<br />

Menschen<br />

W v. Humboldt: Allgemeinbildung als harmonische Entfaltung aller inneren Kräfte <strong>de</strong>s<br />

Menschen mit Hilfe möglichst umfassen<strong>de</strong>r Weltbegegnung. Kernbegriffe:<br />

Individualität, Totalität, Universalität<br />

Reformpädagogik: Konzept von Erlebnis und Ganzheit (Schüler sollen im Unterricht<br />

innerlich berührt wer<strong>de</strong>n, ganzheitlich erfassen und in <strong>de</strong>r Ganzheit ihrer Person<br />

wahrgenommen wer<strong>de</strong>n)<br />

Menschliches Tun = mehrdimensionaler Akt, an <strong>de</strong>m immer Wissen, Können, Gefühle,<br />

Absichten, körperliche Zustän<strong>de</strong> etc. beteiligt sind.<br />

Ganzheitliche Erziehung be<strong>de</strong>utet<br />

o Die ganze Lebenswirklichkeit (Wirtschaft, Politik, Kultur, Wissenschaften,<br />

Gesellschaft) zum Ausgangs- und Zielpunkt <strong>de</strong>r Erziehung zu machen (alle<br />

menschenmöglichen Erfahrungen sind (potentieller) Lerngegenstand)<br />

o Alle Dimensionen <strong>de</strong>s Menschen eng zu verbin<strong>de</strong>n (Dimension <strong>de</strong>s Kognitiven –<br />

Emotionalen – Somatischen)<br />

o Vom ganzheitlichen Erleben <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s ausgehen (Aufbau <strong>de</strong>r „Innenwelt“ über<br />

Beschäftigung mit <strong>de</strong>r „Außenwelt“)<br />

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