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Schwarmintelligenz und evolutionäre Algorithmen in ...

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eiden Chromosome gekreuzt werden, wird problemspezifisch bestimmt. Es existieren<br />

verschiedene Ansätze für die Umsetzung der Kreuzung, für e<strong>in</strong>e nähere Untersuchung<br />

siehe Eiben et al. [22]. Die Rekomb<strong>in</strong>ation von Individuen führt zur weitläufigen Erk<strong>und</strong>ung<br />

der Fitnesslandschaft, da das Ergebnis e<strong>in</strong>er Kreuzung an e<strong>in</strong>er ganz anderen<br />

Stelle der Landschaft als dessen Eltern liegen kann. In der Literatur spricht man hier<br />

auch von Exploration.<br />

• Mutation<br />

Die zufällige Mutation e<strong>in</strong>es Chromosoms bzw. e<strong>in</strong>es Gens liefert e<strong>in</strong> leicht verändertes<br />

Individuum zurück, dessen Fitness sich dadurch nicht zw<strong>in</strong>gend verbessert, aber<br />

durch die stochastische Komponente der Mutation wird “frisches Blut” <strong>in</strong> die Population<br />

e<strong>in</strong>gefügt [22]. Mutation verändert das Individuum zwar nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Rahmen, diese Veränderung kann aber häufig dazu führen, dass die direkte Nachbarschaft<br />

der Fitnesslandschaft genauer untersucht wird <strong>und</strong> dadurch vielleicht das lokale<br />

(<strong>und</strong> eventuell das globale) Optimum gef<strong>und</strong>en wird. In der Literatur spricht man auch<br />

von Exploitation.<br />

• Selektion<br />

Die Selektion kommt <strong>in</strong> zwei Varianten zu verschiedenen Zeiten im Ablauf des Algorithmus<br />

vor. Zum e<strong>in</strong>en werden die Individuen bestimmt, die per Rekomb<strong>in</strong>ation neue<br />

Nachkommen generieren dürfen. Die Wahl dieser Paare ist von der jeweiligen Ausprägung<br />

des <strong>evolutionäre</strong>n Systems <strong>und</strong> des zugr<strong>und</strong>e liegenden Problems abhängig. Es<br />

können beispielsweise werden nur die besten 50% e<strong>in</strong>er Generation zur Rekomb<strong>in</strong>ation<br />

verwendet werden.<br />

Zum anderen f<strong>in</strong>det nach Rekomb<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> Mutation e<strong>in</strong>e Auswahl statt, welche Individuen<br />

aus der Menge der Eltern <strong>und</strong> K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> die nächste Generation übernommen<br />

werden. Verschiedene Modelle s<strong>in</strong>d möglich, es können beispielsweise nur die Nachkommen<br />

oder e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus Eltern <strong>und</strong> Nachkommen übernommen werden.<br />

Die Fitnessfunktion bestimmt die Güte e<strong>in</strong>er Lösung. Sie stellt e<strong>in</strong>e Vorgabe dar, <strong>in</strong> welche<br />

Richtung sich e<strong>in</strong>e Population entwickeln soll <strong>und</strong> def<strong>in</strong>iert, was e<strong>in</strong>e Verbesserung der Fitness<br />

bedeutet <strong>und</strong> leitet damit den <strong>evolutionäre</strong>n Vorgang. Aus der Sicht der Problemlösung<br />

def<strong>in</strong>iert sie das eigentliche Problem <strong>und</strong> der <strong>evolutionäre</strong> Algorithmus liefert mögliche Lösungen.<br />

Die beste dieser Lösungen wird gesucht.<br />

Die Fitnessfunktion <strong>und</strong> die von ihr def<strong>in</strong>ierte Fitnesslandschaft ist für zwei Merkmale (oder<br />

Gene) <strong>in</strong> Abbildung 3.2 dargestellt. Die Höhe dieser Landschaft spiegelt die Fitness wieder:<br />

E<strong>in</strong>e hohe Position bedeutet e<strong>in</strong>e hohe Fitness, tiefer liegende Positionen bedeuten niedrige<br />

Fitness (im Falle e<strong>in</strong>es Maximierungsproblems).<br />

E<strong>in</strong>e detaillierte Beschreibung des Genetischen Algorithmus, e<strong>in</strong>e Variante der <strong>evolutionäre</strong>n<br />

<strong>Algorithmen</strong>, folgt <strong>in</strong> Abschnitt 3.1. Dieses Verfahren f<strong>in</strong>det danach <strong>in</strong> Kapitel 4.6 E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Recommendersystem.<br />

Überblick <strong>evolutionäre</strong> <strong>Algorithmen</strong> In der Vergangenheit haben sich verschiedene Varianten<br />

von <strong>evolutionäre</strong> <strong>Algorithmen</strong> entwickelt. In den USA der 1960er haben Fogel, Walsh<br />

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