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Schwarmintelligenz und evolutionäre Algorithmen in ...

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6 Diskussion der Ergebnisse<br />

neu berechnet werden. Dieser Vorteil fällt bei Systemen, die ständigen Änderungen ihrer Daten<br />

unterworfen s<strong>in</strong>d, weg. Dort kann sich e<strong>in</strong>e nicht erfolgte Neuberechnung der Abstände<br />

möglicherweise negativ auf die Vorhersage der Rat<strong>in</strong>gs auswirken [1].<br />

E<strong>in</strong>e weitere Verbesserung ist das Default Vot<strong>in</strong>g. Es nimmt für die bisher nicht bewerteten<br />

Items e<strong>in</strong>es Users den Mittelwert der Bewertung aller anderen Benutzer für dieses Item an.<br />

E<strong>in</strong> neuer Benutzer, der erst sehr wenige Items bewertet hat, hat nur e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Schnittmenge<br />

an geme<strong>in</strong>samen Items mit anderen Benutzern. Durch die Verwendung des Mittelwerts für<br />

unbekannte Items konnte, durch empirische Tests, e<strong>in</strong>e Verbesserung gezeigt werden [29].<br />

6.2 Diskussion IWO <strong>und</strong> Vergleich zu GA / ES<br />

Der vorgestellte Invasive Weed Optimization Algorithmus ähnelt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er biologischen Motivation<br />

<strong>und</strong> Idee nur entfernt e<strong>in</strong>em genetischen Algorithmus, jedoch s<strong>in</strong>d die beiden Verfahren<br />

<strong>in</strong> ihrem zugr<strong>und</strong>e liegenden mathematischen Modell sehr ähnlich. Im Folgenden soll<br />

e<strong>in</strong> Vergleich durchgeführt werden, der die Unterschiede <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>samkeiten der beiden<br />

Verfahren aufzeigt.<br />

Die Initialisierungsphase der beiden <strong>Algorithmen</strong> ist identisch. Es wird jeweils e<strong>in</strong>e feste Anzahl<br />

an zufälligen Lösungen generiert <strong>und</strong> entsprechend im Lösungsraum verteilt. Bei der<br />

Wahl der Eltern f<strong>in</strong>det sich erste Unterschied: In e<strong>in</strong>em typischen GA werden die Eltern nach<br />

ihrer Fitness ausgewählt, also nur die fittesten Eltern reproduzieren Nachkommen. Im IWO<br />

produziert jede Pflanze alle<strong>in</strong>e für sich Nachkommen. Es f<strong>in</strong>det daher auch ke<strong>in</strong>e Rekomb<strong>in</strong>ation<br />

zwischen zwei Pflanzen statt, wie sie bei GAs typisch ist. Die Mutation ist dabei die<br />

e<strong>in</strong>zige Komponente, die Veränderungen <strong>in</strong> den Lösungen/Individuen e<strong>in</strong>führt. E<strong>in</strong>e für reelle<br />

Repräsentationen <strong>in</strong> GAs verbreitete Mutationsform ist die une<strong>in</strong>heitliche Mutation mit<br />

fester Verteilung [22]. Diese Mutation zieht zufällig Zahlen aus e<strong>in</strong>er Standardnormalverteilung<br />

mit Erwartungswert 0 <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er festen Standardabweichung <strong>und</strong> addiert diese Werte auf<br />

die Gene. Dies ist genau das Schema, dass e<strong>in</strong> IWO für die Erzeugung neuer Pflanzen verwendet,<br />

mit dem Unterschied, dass die Standardabweichung von Generation zu Generation<br />

verr<strong>in</strong>gert wird. Die Auswahl der Lösungen, die <strong>in</strong> die nächste Generation übernommen werden,<br />

ist bei beiden Verfahren ähnlich. E<strong>in</strong> IWO hat e<strong>in</strong> festes Populationslimit von n <strong>und</strong> lässt<br />

nur die besten n Pflanzen überleben. Bei GAs ist e<strong>in</strong>e solche Vorgehensweise als Elitismus bekannt<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e von vielen möglichen Strategien. E<strong>in</strong> weiterer Unterschied ist, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

IWO die Anzahl der pro Generation erzeugten Nachkommen nicht fest ist. Jede Pflanze kann<br />

<strong>in</strong>nerhalb gegebener Grenzen neue Pflanzensamen generieren. In e<strong>in</strong>em klassischen GA ist<br />

die Anzahl der Nachkommen pro Generation fest vorgegeben. Dies kann bei e<strong>in</strong>em IWO den<br />

Vorteil haben, dass <strong>in</strong> Gebieten mit hoher Fitness <strong>in</strong>tensiver, d.h. mit mehr neuen Lösungen<br />

nach der besten Lösung gesucht wird. Jedoch erhöht sich mit der Anzahl an zu evaluierenden<br />

Kandidaten auch die Rechenzeit des Algorithmus, so dass man zur Schätzung dieser e<strong>in</strong>en<br />

Mittelwert der möglichen Anzahl an neuen Pflanzen pro Generation (average-case) oder die<br />

maximal mögliche Anzahl (worst-case) annehmen muss.<br />

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