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Schwarmintelligenz und evolutionäre Algorithmen in ...

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3 <strong>Schwarm<strong>in</strong>telligenz</strong> <strong>und</strong> <strong>evolutionäre</strong> <strong>Algorithmen</strong><br />

ihrer Fitness neue Pflanzensamen zufällig <strong>in</strong> ihrer direkten Umgebung ablegt. Je fitter e<strong>in</strong>e<br />

Pflanze ist, desto mehr Samen darf sie <strong>in</strong> ihrer direkten Umgebung ablegen. Der umliegende<br />

Bereich e<strong>in</strong>er Pflanze wird zu Beg<strong>in</strong>n des Verfahrens zuerst groß gewählt <strong>und</strong> verkle<strong>in</strong>ert<br />

sich mit jeder Iteration, so dass von e<strong>in</strong>er weitläufigen Suche mehr <strong>und</strong> mehr zu e<strong>in</strong>er lokalen<br />

Suche übergegangen wird. Wenn die maximale Anzahl der Pflanzen <strong>in</strong> der Population<br />

überschritten wird, werden nur die besten Pflanzen <strong>in</strong> die nächste Generation übernommen.<br />

Algorithmus<br />

1. Im ersten Schritt wird e<strong>in</strong>e endliche Anzahl an Pflanzensamen im Problemraum zufällig<br />

verteilt <strong>und</strong> per Fitnessfunktion evaluiert.<br />

2. Anschließend generiert jede Pflanze gemäß ihrer Fitness neue Samen <strong>und</strong> verteilt diese<br />

<strong>in</strong> ihrer direkten Umgebung.<br />

Die Anzahl der zu produzierenden Samen s wird über e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>eare Funktion def<strong>in</strong>iert,<br />

siehe auch Abbildung 3.15, <strong>in</strong> die die Fitness der entsprechenden Vaterpflanze <strong>und</strong> die<br />

m<strong>in</strong>imale sowie die maximale Fitness der gesamten Population e<strong>in</strong>geht:<br />

s =<br />

f p − f max<br />

f m<strong>in</strong> − f max<br />

s max +<br />

f p − f m<strong>in</strong><br />

f max − f m<strong>in</strong><br />

s m<strong>in</strong><br />

mit s max als maximale <strong>und</strong> s m<strong>in</strong> als m<strong>in</strong>imale Anzahl Samen pro Pflanze, f p als aktuelle<br />

Fitness der Pflanze, f max <strong>und</strong> f m<strong>in</strong> als maximale bzw. m<strong>in</strong>imale Fitness der gesamten<br />

Population zu diesem Zeitpunkt, wobei hier e<strong>in</strong>e niedrigere Fitness e<strong>in</strong>e bessere Lösung<br />

darstellt (M<strong>in</strong>imierungsproblem).<br />

Diese besondere Eigenschaft ermöglicht es, dass auch Pflanzen mit niedriger Fitness Nachkommen<br />

erzeugen können (falls die m<strong>in</strong>imale Anzahl an Samen > 0 ist). In klassischen<br />

<strong>evolutionäre</strong>n <strong>Algorithmen</strong> ist dies oft nicht erlaubt. Es ist aber durchaus möglich, dass<br />

zuerst schlechte Lösungen eigentlich e<strong>in</strong>e sehr gute Lösung <strong>in</strong> sich tragen, die erst durch<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Veränderung (z.B. per Mutation) zum Vorsche<strong>in</strong> kommt. Weiterh<strong>in</strong> ist es oft<br />

nötig, dass Lösungen auch schlechte Gebiete der Fitnesslandschaft durchlaufen, um bessere<br />

Gebiete zu f<strong>in</strong>den. Wenn Lösungen, die sich momentan <strong>in</strong> solchen Tälern bef<strong>in</strong>den,<br />

nicht überleben können, können gute Lösungen durchaus gar nicht erreicht werden.<br />

3. Für die räumliche Verteilung der Samen um e<strong>in</strong>e Pflanze werden für jede Dimension<br />

zufällige Werte aus e<strong>in</strong>er Normalverteilung mit Erwartungswert 0 <strong>und</strong> variierender<br />

Standardabweichung gezogen. Die Samen platzieren sich dadurch <strong>in</strong> der direkten Umgebung<br />

der Pflanze, man kann den Erwartungswert 0 als Mittelpunkt der räumlichen<br />

Samenverteilung ansehen. Die variierende Standardabweichung wird dabei von e<strong>in</strong>em<br />

hohen Wert (= breite Normalverteilung) Generation für Generation zu e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Wert (= schmale Normalverteilung) verr<strong>in</strong>gert, so dass e<strong>in</strong>e zuerst weitläufige Verteilung<br />

der Samen zu e<strong>in</strong>er lokalen Verteilung der Samen führt, siehe Abbildung 3.14. Die<br />

folgende Formel gibt die Berechnung der Standardabweichung σ für Iteration (gleich-<br />

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