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Schwarmintelligenz und evolutionäre Algorithmen in ...

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4 Recommender mit <strong>Schwarm<strong>in</strong>telligenz</strong> <strong>und</strong> <strong>evolutionäre</strong>n <strong>Algorithmen</strong><br />

Rekomb<strong>in</strong>ation erstellt (Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit 1.0) <strong>und</strong> anschließend mit e<strong>in</strong>er Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

von 0.03 (pro Gen) e<strong>in</strong>er Mutation unterzogen. Für die Rekomb<strong>in</strong>ation wird e<strong>in</strong> one-po<strong>in</strong>t<br />

crossover Ansatz verwendet. Bei der Mutation wird jedes Gene mit der oben angegebenen<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit negiert (bit-flip). Die Wahl der Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten für Crossover <strong>und</strong><br />

Mutation wird im nachfolgenden Abschnitt genauer untersucht.<br />

Jedes Gen e<strong>in</strong>es 22-stelligen Chromosom wird durch e<strong>in</strong>e 8-bit Darstellung repräsentiert. Jedes<br />

Gen kann e<strong>in</strong>en dezimalen Wert von 0 bis 255 annehmen.<br />

4.6.2 Vorgeschlagene Erweiterungen<br />

Mutations- <strong>und</strong> Rekomb<strong>in</strong>ationswahrsche<strong>in</strong>lichkeit Wenn e<strong>in</strong>e neue Lösung erzeugt wird,<br />

verwenden Ujj<strong>in</strong> et al. [74] den Rekomb<strong>in</strong>ationsoperator zu 100% <strong>und</strong> die Mutation e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen<br />

Gens <strong>in</strong> 3% aller Fälle. Ob die letztere Entscheidung richtig ist, oder ob e<strong>in</strong> höherer<br />

Wert die Empfehlungsqualität verbessern könnte, soll untersucht werden. Da die Fitnesslandschaft<br />

vermutlich stark multimodal ist, wird vermutet, dass e<strong>in</strong>e höhere Mutationswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

helfen könnte, aus lokalen Optima auszubrechen <strong>und</strong> die lokale Exploitation<br />

breiter zu gestalten.<br />

Fitness Shar<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Crowd<strong>in</strong>g In e<strong>in</strong>er multimodalen Fitnesslandschaft existieren viele<br />

Punkte, die e<strong>in</strong>e höhere Fitness besitzen als alle anderen benachbarten Punkte, jedoch nicht<br />

dem globalen Maximum entsprechen. In den Bereichen zwischen diesen Punkten kann man<br />

durch Trennl<strong>in</strong>ien Täler mit unterschiedlicher Anziehungskraft (bas<strong>in</strong>s of attraction) beschreiben,<br />

welche Lösungen, die auf der e<strong>in</strong>en Seite liegen, zum Optimum auf dieser Seite wandern<br />

lassen. Die dadurch entstehenden lokalen, nicht direkt mite<strong>in</strong>ander verb<strong>und</strong>enen Optima<br />

nennt man, motiviert durch den biologischen/<strong>evolutionäre</strong>n H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, Nischen. Für e<strong>in</strong><br />

Beispiel siehe auch Abbildung 4.3. Es ist möglich, dass sich e<strong>in</strong>e Population <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er nicht global<br />

optimalen Region festsetzt <strong>und</strong> diese nicht durch Rekomb<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> Mutation verlassen<br />

kann, da sie es nicht schafft, die eigene Nische zu verlassen <strong>und</strong> das Tal der unterschiedlichen<br />

Anziehungskraft zu überw<strong>in</strong>den.<br />

Wenn für e<strong>in</strong> gegebenes Problem e<strong>in</strong>e multimodale Fitnesslandschaft vorliegt, kann man das<br />

beschriebene Verhalten vermeiden bzw. verm<strong>in</strong>dern, <strong>in</strong>dem man verschiedene implizite oder<br />

explizite Ansätze verwendet. Implizite Ansätze erzw<strong>in</strong>gen ke<strong>in</strong> entsprechendes Verhalten,<br />

das die Vielfältigkeit der Lösungen (also e<strong>in</strong>e weitreichende Ausbreitung <strong>in</strong> der Fitnesslandschaft)<br />

garantiert. Explizite Ansätze nehmen dagegen Veränderungen vor, die die Population<br />

zw<strong>in</strong>gen, sich <strong>in</strong> der Fitnesslandschaft auszubreiten. Implizite Methoden werden hier nicht<br />

verwendet, für e<strong>in</strong>e Übersicht siehe Eiben et al. [22]. Bei expliziten Methoden s<strong>in</strong>d zwei Varianten<br />

bekannt, die hier untersucht werden: Crowd<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Fitness Shar<strong>in</strong>g.<br />

Fitness Shar<strong>in</strong>g kontrolliert die Anzahl der Individuen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Nische, <strong>in</strong>dem sie vor<br />

den Selektionen die Fitness aller Individuen anpasst. Je fitter e<strong>in</strong>e Nische ist, desto mehr<br />

Individuen werden ihr zugeordnet. Zwischen allen Individuen der Population wird paarweise<br />

der Abstand berechnet (auch der Abstand zu sich selbst) <strong>und</strong> die Fitness anschließend<br />

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