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IV. Olympische Winterspiele 1936

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Auch im Verkehrs- und Ordnungswesen waren die Deutschen Wintersport-Meisterschaften,<br />

die im Februar 1935 in Garmisch-Partenkirchen zur Durchführung kamen,<br />

eine sehr willkommene Generalprobe für die <strong>IV</strong>. <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong>; denn<br />

sie hatten bereits einen verhältnismäßig starken Verkehr und litten außerordentlich<br />

unter der Ungunst der Witterung. Gerade der le”te Umstand gab wertvolle Hinweise,<br />

worauf bei den <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong>n in der Hauptsache zu achten<br />

sein würde.<br />

Garmisch-Partenkirchen ist ein Gebirgsort mit nur einer Durchgangsstraße. Wie<br />

im Gebirge oftmals nicht anders möglich, so waren auch in Garmisch-Partenkirchen<br />

die Straßen so schmal, daß bei starkem Stoßverkehr, wie er bei den <strong>IV</strong>. <strong>Olympische</strong>n<br />

<strong>Winterspiele</strong>n <strong>1936</strong> vorauszusehen war, nur Einbahnverkehr in Frage kommen<br />

konnte. Die Anlage einer an sich möglichen Parallelverbindung zu dem bereits<br />

bestehenden Straßenzug durch Garmisch und Partenkirchen hätte wohl für die<br />

<strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong> großen Wert gehabt, ist aber für den sonst üblichen Verkehr<br />

noch nicht geplant gewesen und unterblieb daher. Da sich aber für das Skistadion<br />

und auch für das Eisstadion die Notwendigkeit ergab, für die An- und Abfahrt<br />

einen Einbahn-Ringverkehr vorzusehen, mußten zu diesem Zweck einige Straßen<br />

behelfsmäßig befestigt werden. Es wurden Stimmen laut, die auch diese provisorische<br />

Anlage nicht für notwendig hielten und behaupteten, man brauche im Winter<br />

nur den Schnee festzuwalzen und habe dann jede gewünschte Verbindungsmöglichkeit.<br />

Das Organisationskomitee hat sich diese Auffassung nicht zu eigen gemacht.<br />

sondern bestand auf einer Befestigung der notwendigen Straßen, weil nicht immer<br />

mit beständig kaltem Wetter zu rechnen sein würde. Der Verlauf der <strong>IV</strong>. <strong>Olympische</strong>n<br />

<strong>Winterspiele</strong> hat diese Auffassung voll bestätigt; denn zwei Tage vor der<br />

Eröffnungsfeier gab es in Garmisch-Partenkirchen keinen Schnee, sondern nur aufgeweichte<br />

Straßen, und der dann einse”ende starke Schneefall und Frost war auch<br />

nur von verhältnismäßig kurzer Dauer und überstand die <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong><br />

beinahe nicht ganz.<br />

In allen Plänen wurde streng darauf geachtet, den Fahrverkehr in genügender<br />

Weise vom Fußgängerverkehr zu trennen und auch möglichst jede Kreuzung<br />

untereinander zu vermeiden. Zur Führung des Fahr- und Fußgängerverkehrs sind in<br />

größerem Umfange Hinweisschilder aufgestellt worden. Um das allgemeine Straßenbild<br />

nicht zu stören, wurde zunächst davon abgesehen, Transparente mit Hinweisen<br />

auf Verkehrsvorschriften über die Straße zu spannen. Im Laufe der <strong>Olympische</strong>n<br />

<strong>Winterspiele</strong> hat sich jedoch gezeigt, daß die am Straßenrand aufgestellten Schilder,<br />

insonderheit die Parkverbotsschilder, bei dem starken Verkehr, bei dem der Fahrer<br />

die größte Aufmerksamkeit auf die Fahrbahn lenken mußte, nicht ausreichend erkannt<br />

werden konnten. Es sind daher noch während der <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong><br />

auch Transparente über die Straßen gespannt worden.<br />

Vor den <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong>n bestanden große Bedenken über die Leistungsfähigkeit<br />

der Reichsbahn; denn die für Garmisch-Partenkirchen in der Hauptsache<br />

in Frage kommende Strecke aus Richtung München war ab Tu”ing nur eingleisig.<br />

Auch der Bahnhof Garmisch-Partenkirchen hatte verhältnismäßig wenig Abstellmöglichkeit<br />

für Leerzüge. Auf Vorstellungen des Organisationskomitees sind die<br />

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