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IV. Olympische Winterspiele 1936

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Wetterdienst<br />

Für eine eingehende wetterkundige Beratung der Organisatoren der <strong>IV</strong>. <strong>Olympische</strong>n<br />

<strong>Winterspiele</strong> wurde ein ,,Olympia-Wetterdienst” eingerichtet, dessen Leitung<br />

der von der Wetterwarte der Flughafenleitung München-Oberwiesenfeld zur Verfügung<br />

gestellte Regierungsrat Dr. Anton Büdel übernahm.<br />

Die Hauptaufgaben waren:<br />

1. Beobachtung der Witterungsverhältnisse im Gebiet Garmisch-Partenkirchen unter<br />

besonderer Berücksichtigung der Schneeverhältnisse.<br />

2. Wetterkundliche Beratung der Vorbereitungen für die <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong>.<br />

3. Beratung der Rahmenorganisation während der <strong>Winterspiele</strong> (Verkehrs- und<br />

allgemeiner Wirtschaftswetterdienst).<br />

4. Meteorologische Beratung der Pflege der Kampfstätten.<br />

5. Wetterauskünfte an die aktiven Sportler.<br />

6. Pressewetterdienst.<br />

Meteorologisch kann das Olympia-Wetter durch das einzige Wort ,,Zwischenhoch”<br />

erschöpfend charakterisiert werden. Allerdings besi”t ein Zwischenhoch normalerweise<br />

eine etwas kürzere Lebensdauer als dies bei den <strong>IV</strong>. <strong>Olympische</strong>n<br />

<strong>Winterspiele</strong>n der Fall war.<br />

Am 6. Februar verlief die Achse eines Hochdruckrückens von Skandinavien bis<br />

nach Südfrankreich. In ihrem Bereich herrschte mäßiger Frost. Bis zum 8. Februar<br />

war in der Luftdruckverteilung keine wesentliche Änderung eingetreten, das heitere,<br />

vielfach sogar wolkenlose Wetter über dem größten Teil von Mitteleuropa begünstigte<br />

die Ausstrahlung und somit den Nachtfrost. Am 9. und 10. Februar machte ein<br />

westliches Tief einen erfolgreichen Vorstoß gegen Osten; sein Bewölkungsschirm<br />

schob sich bis zum Alpenvorland vor. Der 11. Februar brachte ein vorübergehendes<br />

Erstarken des über Mitteleuropa gelegenen Hochdruckkernes. Bis zum 15. Februar<br />

hielt das in Abbau begriffene Zwischenhoch noch dem Angriff der westlichen<br />

Störung stand, am 16. Februar, dem Schlußtag der <strong>IV</strong>. <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong> <strong>1936</strong>,<br />

brach es endgültig zusammen. Die warme Westluft beherrschte wieder die Wetterlage.<br />

Im einzelnen hatten die Witterungsverhältnisse während der Spiele folgendes<br />

Aussehen:<br />

6. Februar <strong>1936</strong>: Von 7 Uhr bis 11 Uhr ununterbrochen mäßiger bis starker Schneefall<br />

mit zeitweiser Sichtverminderung auf 500 Meter. In den Mittags- und Abendstunden<br />

hielt der Schneefall, allerdings mit kurzen Unterbrechungen, an. Infolge<br />

der hohen Windgeschwindigkeit wurde die Kälte unangenehm empfunden.<br />

7. Februar <strong>1936</strong>: Morgens leichter Bodennebel bei entsprechend schlechter Sicht.<br />

Untertags hob sich die Nebelschicht. Durch die dünne Wolkendecke schien zeitweise<br />

die Sonne, zeitweise fiel leichter Schnee.<br />

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