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IV. Olympische Winterspiele 1936

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18. November 1935 in Garmisch-Partenkirchen eine besondere ,,Polizeidienststelle<br />

des Staatsministeriums des Innern für die <strong>IV</strong>. <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong> <strong>1936</strong>” errichtet.<br />

Die verantwortliche Leitung wurde dem Polizeireferenten des Staatsministeriums<br />

des Innern, Oberregierungsrat Herbert, seine ständige Vertretung und die<br />

verantwortliche örtliche Leitung in Garmisch-Partenkirchen dem Regierungsrot<br />

I. Klasse Senninger übertragen.<br />

Besonderes Augenmerk erforderte bei dem während der <strong>Olympische</strong>n Spiele zu<br />

erwartenden Besucherzustrom die Verkehrsregelung. An gewöhnlichen Kampftagen<br />

waren in Garmisch-Partenkirchen 35 000 bis 50 000 Personen anwesend. Am<br />

ersten Sonntag (9. Februar) stieg die Besucherzahl auf etwa 64 000, am zweiten Sonntag<br />

(16. Februar) auf 130 000. Unter Berücksichtigung der weder durch Verkehrszählungen<br />

noch durch sonstige Kontrollen erfaßten Besuchermengen muß für den<br />

16. Februar eine Gesamtbesucherzahl von etwa 150 000 Menschen angenommen werden.<br />

Die Reichsbahn hat in der Zeit vom 5. bis 17. Februar <strong>1936</strong> rund 250 000 Personen,<br />

die Reichspost mit Postautobussen etwa 13 000 Personen nach Garmisch-Partenkirchen<br />

gebracht und wieder abbefördert. Der Omnibusverkehr innerhalb Garmisch-Partenkirchens<br />

brachte tro” der verhältnismäßig kurzen Entfernungen 140 000 Abfertigungen.<br />

Am 16. Februar befanden sich 10 000 Kraftfahrzeuge in Garmisch-Partenkirchen.<br />

7000 waren nach der Verkehrszählung an diesem Tag angekommen. 3000 hatten sich<br />

schon in den vorhergehenden Tagen in Garmisch-Partenkirchen befunden.<br />

Zur Meisterung dieser Verkehrsverhältnisse waren ständig 6 Offiziere und<br />

467 Gendarmen in Garmisch-Partenkirchen eingese” t. Auf den Hauptanfahrtsstraßen<br />

waren sieben motorisierte Verkehrsstreifen eingese”t. Für Absperrungszwecke<br />

standen Arbeitsdienstmänner zur Verfügung, deren Zahl am 16. Februar 1450 erreichte.<br />

An den drei Tagen, an denen der Führer und Reichskanzler die Spiele<br />

besuchte, waren auch 200 Mann der SS.-Leibstandarte eingese”t. Außerdem machten<br />

die außergewöhnlichen Verhältnisse des Schlußtages den Einsa” von 1400 Mann der<br />

SS.-Standarte Deutschland zu Absperrungs- und sonstigen Hilfsmaßnahmen notwendig.<br />

An technischen Hilfsmitteln standen für die Verkehrsregelung in ausreichendem<br />

Maße Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Motorräder, Straßenwalzen, Absperrund<br />

Raupenwagen, Schneepflüge usw. zur Verfügung.<br />

Die engen Straßen in Garmisch-Partenkirchen, der Mangel an festen Parkplä”en,<br />

das Fehlen von Parallel- und Durchgangsstraßen, die Entfernungen zwischen den<br />

verschiedenen Kampfstätten, die wechselnden Witterungs- und Schneeverhältnisse<br />

stellten die Verkehrsregelung vor große Schwierigkeiten. Abgesehen von der der<br />

Gemeinde auferlegten Schaffung neuer und der Befestigung und Verbreiterung vorhandener<br />

Straßen, Anlegung neuer Parkplä”e und Verstärkung der Beleuchtung<br />

wurden bestimmte Straßenzüge zu Einbahnstraßen erklärt, störende Verkehrshindernisse<br />

beseitigt, Park- und Halteverbote ausgesprochen und Wagenkarten für Ehrengäste,<br />

dienstlich tätige Personen und Berufsfahrzeuge ausgegeben. Im Benehmen mit<br />

dem Deutschen Automobil-Club (DDAC.) wurde eine neue Verkehrsbeschilderung in<br />

Garmisch-Partenkirchen und auf den Zufahrtsstraßen durchgeführt.<br />

Das Hauptverdienst an der Bewältigung der Verkehrsregelung gebührt der verständnisvollen<br />

Zusammenarbeit der Polizeidienststelle mit dem Verkehrsreferenten<br />

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