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IV. Olympische Winterspiele 1936

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Diese Mitte 1935 fertiggestellten Karteien boten endlich die Möglichkeit, nunmehr<br />

lückenlos festzustellen, daß die Gesamtvorbereitung der Spiele tatsächlich alle auch<br />

nur irgendwie wesentlichen Maßnahmen sach- und fristgemäß entweder schon<br />

erfaßt oder noch vorgesehen hatte.<br />

Die Organisationskartei ermöglichte auch die zuverlässige Regelung der Versicherungen.<br />

Nach einem alle Wagnisse erfassenden und abwägenden Plan wurden<br />

unter Aufwand verhältnismäßig bescheidener Mittel insgesamt 64 Versicherungsverträge<br />

abgeschlossen, deren Bewährung schon dadurch erwiesen sein dürfte, daß<br />

dem Komitee kein einziger ungedeckter Schaden erwachsen ist. Von dem Abschluß<br />

einer Versicherung gegen Beeinträchtigung der Spiele durch ungünstige Witterung<br />

(Regen) war abgesehen worden.<br />

Unter den Aufgaben des Zahlungsverkehrs verdienen die zahlreichen, häufig<br />

schwierigen Devisenfragen (Verkehr mit 28 Nationen!) Erwähnung. Hierfür hatte sich<br />

der Devisensachbearbeiter der Bayerischen Gemeindebank (München), Dr. Elbel,<br />

zur Verfügung gestellt. Einige Wochen vor und während der Spiele ordnete die<br />

Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung antragsgemäß den Reichsbankrat Dr. Wolf<br />

als Sonderbevollmächtigten und das Reichsbankdirektorium den Reichsbankinspektor<br />

Bartsch ab, le”teren als Leiter der während dieser Zeit in Garmisch-Partenkirchen<br />

unterhaltenen Reichsbankdevisenstelle.<br />

Im Zuge der Kontrollmaßnahmen veranlaßte der Scha”meister auch, daß der<br />

Bayerische Prüfungsverband öffentlicher Kassen (München) die Geschäftsführung<br />

des Komitees von Zeit zu Zeit prüfte. Insgesamt wurden fünf unvermutete gründliche<br />

Revisionen durchgeführt, Die darüber erstellten, in den Finanzausschußsi”ungen<br />

bekanntgegebenen Berichte gaben zu keinen Beanstandungen Anlaß.<br />

Schließlich wurde 14 Tage vor Beginn der Spiele bis nach ihrem Schluß eine —<br />

ständig anwesende — Hausrevision eingerichtet, die zur Vorbeugung alle wesentlichen<br />

Geschäftsvorfälle laufend überprüfte. Ihre Haupttätigkeit bestand in der sorgfältigen<br />

Revision des Kartenverkaufs. Zu sämtlichen Revisionen war der Oberrevisor<br />

Nirschl abgeordnet worden.<br />

Die durch die fast lückenlose Finanz- und allgemeine Kontrolle entstandene<br />

Arbeitsbelastung geht neben dem schon angedeuteten Umfang der Organisationskartei<br />

auch aus der Zahl der in diesem Sinn geprüften Briefkopien von rund<br />

10 000 Stück hervor. Die Zahl der Rechnungsbelege war bis nach Schluß der Spiele<br />

auf annähernd 20 000 Stück angewachsen.<br />

Oben wurde bereits angedeutet, wie schwierig eine zuverlässige Vorausschä”ung<br />

wichtiger Haushaltsziffern sowohl zu Beginn als auch im Laufe der Organisation<br />

war. Der Umfang dieses Problems wird deutlich, wenn man den eingangs in seiner<br />

ersten Fassung dargestellten Voranschlag der zehnten Fassung vom 17. April <strong>1936</strong><br />

(s. S. 74) gegenüberstellt.<br />

Wie schon an anderer Stelle angedeutet, ist es weder mit den hohen idealen<br />

Zielen, denen die Abhaltung <strong>Olympische</strong>r Spiele dient, noch mit dem Umfang und<br />

der Art der technischen Vorbereitung dieser Spiele vereinbar, ein wirklich günstiges<br />

Ergebnis im Sinne eines finanziellen Überschusses erzielen zu können.<br />

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