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IV. Olympische Winterspiele 1936

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en, also als jeweils eine olympische Konkurrenz<br />

zur Aufnahme vorgeschlagen. Besonders in den<br />

mitteleuropäischen Ländern werden diese Disziplinen<br />

stark gepflegt.<br />

Damit komme ich zur Durchführung des Militär-<br />

Ski-Patrouillenlaufes ,,pour demonstration”. Es ist<br />

der große Wunsch des Organisationskomitees<br />

und auch des Deutschen Reichswehrministeriums,<br />

daß diese prächtige Veranstaltung, die wesentlich<br />

zur Belebung der <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong><br />

beitragen dürfte, in den Rahmen des Winterolympias<br />

eingefügt wird. Das Reichswehrministerium<br />

hat auf Grund der le”tjährigen Erfahrungen<br />

Bestimmungen ausgearbeitet, die ich den<br />

Herren Kollegen in Sonderabschrift zur Vorlage<br />

und zum Vorschlag bringe.<br />

Ich möchte die Herren Kollegen recht herzlich<br />

bitten, für die Aufnahme von Abfahrt und Slalom<br />

in das <strong>Olympische</strong> Programm einzutreten, nachdem<br />

der Internationale Ski-Verband bei seinem<br />

Kongreß in Sollefteä bereits seine Zustimmung<br />

gab.<br />

Das Organisationskomitee hat in einer seiner<br />

le”ten SiBungen beschlossen, in Garmisch-Partenkirchen<br />

eine künstliche Freiluft-Eisbahn zu erstellen.<br />

Hier sollen besonders der Kunstlauf und<br />

die wichtigsten Eishockeyspiele durchgeführt werden.<br />

Das Stadion wird in zentraler Lage in der<br />

Nähe des Hauptbahnhofes in Garmisch-Partenkirchen<br />

nach vorliegenden Plänen einheimischer<br />

Architekten bis zum Herbst dieses Jahres fertiggestellt<br />

sein. Da wir beim Eishockeyturnier mit<br />

einer starken Beteiligung der Nationen rechnen,<br />

sind außerdem noch Spielflächen am Kainzenbad<br />

und am Rießersee verfügbar.<br />

Das Stadion wird ausreichend Steh- und Si”-<br />

plä”e für insgesamt 10 000 Personen haben. Die<br />

Arena weist eine Größe von 30X60 m auf. Unserer<br />

Ansicht nach sollte die Eröffnungszeremonie,<br />

wie wahrscheinlich auch die Schlußfeier, dieses<br />

Mal nicht im Eisstadion, sondern in dem<br />

prächtig gelegenen Skistadion, das durch seine<br />

günstige Lage weit mehr Zuschauer fassen kann<br />

als die Kunsteisbahn, stattfinden.<br />

In der den Kollegen überreichten Denkschrift<br />

ist ein vorläufiger Zeitplan für die <strong>Olympische</strong>n<br />

<strong>Winterspiele</strong> <strong>1936</strong> enthalten. Das Organisationskomitee<br />

hatte beschlossen, den Termin für die<br />

Spiele vom 6. bis 16. Februar festzulegen. Ich<br />

bitte die Herren Kollegen, uns diesen Termin genehmigen<br />

zu wollen, da er nach unserer Ansicht<br />

der günstigste Zeitpunkt für die Durchführung<br />

der einzelnen Veranstaltungen in Garmisch-Partenkirchen<br />

ist.<br />

Die zeitliche Festse”ung der einzelnen Konkurrenzen<br />

bleibt zunächst der Genehmigung der<br />

zuständigen Fédérationen vorbehalten. Wir haben<br />

auf Grund verschiedener Vorbesprechungen<br />

die vorgelegte Zeiteinteilung zunächst angeführt,<br />

um überhaupt ein Gerippe und gewisse Anhaltspunkte<br />

für das endgültige Programm zu gewinnen.<br />

Le”ten Endes müssen wir die Wünsche der<br />

Verbände mit der örtlichen Situation der <strong>Olympische</strong>n<br />

Kampfstätten in Einklang bringen. Ich<br />

hoffe, daß uns hier der Kongreß die definitive<br />

Regelung bringt, da gerade in der Durchführung<br />

der <strong>Winterspiele</strong> der Erfolg der gesamten<br />

Veranstaltung mit einer richtigen Zeiteinteilung<br />

steht und fällt.<br />

Soweit die sportliche Organisation, deren Vorbereitung<br />

ich Ihnen in großen Zügen vortragen<br />

konnte. Selbstverständlich bleibt die Genehmigung<br />

unserer Vorschläge in der Durchführung<br />

und Organisation der einzelnen Sportzweige<br />

nach Billigung durch das I.O.K. jederzeit den zuständigen<br />

Fachverbänden vorbehalten.<br />

Ich möchte die verehrten Herren Kollegen<br />

schon heute im Namen der Bayerischen Staatsregierung<br />

sowie der Stadt München zu einem<br />

Empfang in einem der Münchener Schlösser vor<br />

Beginn der Spiele einladen. Ebenso haben wir<br />

die Ehre, Ihnen auf dem höchsten Gipfel Deutschlands,<br />

der Zugspi”e. wahrscheinlich am Tage vor<br />

der offiziellen Eröffnungsfeier, einen Tee zu geben.<br />

Sodann denken wir daran, an dem in unserem<br />

vorläufigen Zeitplan angese”ten fast spielfreien<br />

Tag, also am Montag, den 10. Februar,<br />

sämtliche Aktive zu einem Teilnehmerfest in<br />

München, verbunden mit einer Vorstellung in<br />

einem der Staatstheater, einzuladen. Das Organisationskomitee<br />

legt besonderen Wert auf diese<br />

Feier, um den aktiven Sportsleuten der Welt die<br />

Schönheiten der Stadt München zu zeigen und<br />

ihnen beste deutsche Kunst zu vermitteln. Da wir<br />

vom Internationalen Ski-Verband den ehrenvollen<br />

Auftrag erhielten, den F.I.S.-Kongreß im Jahre <strong>1936</strong><br />

in Garmisch-Partenkirchen zur Austragung zu<br />

bringen, haben wir auch das Vergnügen, die prominentesten<br />

Führer des Skilaufes während dieser<br />

großen Veranstaltung in unserem Vaterlande begrüßen<br />

zu dürfen.<br />

Der Deutsche Automobil-Club wird aller Voraussicht<br />

nach eine Automobil-Winter-Sternfahrt<br />

nach Garmisch-Partenkirchen veranstalten. Sehr<br />

wahrscheinlich anschließend an die Spiele werden<br />

die bekannten Eisrennen auf dem Eibsee<br />

durch den D.D.A.C. durchgeführt werden. Nachdem<br />

bis zum Jahre <strong>1936</strong> auch ein Flugpla” in Garmisch-Partenkirchen<br />

zur Verfügung steht, werden<br />

wir gemeinsam mit dem Deutschen Luftsportverband<br />

die Sportflieger der Welt zum Winterolympia<br />

einladen.<br />

Und damit komme ich — als Abschluß meiner<br />

Ausführungen — zur Frage der Unterbringung<br />

und Beförderung. Wir werden für diese Zwecke<br />

ein eigenes Olympia-Verkehrsamt einrichten,<br />

das auf alle Anfragen bereitwilligst Auskunft erteilen<br />

wird. Derzeit sind die Verhandlungen mit<br />

den Schiffahrtslinien, Fluglinien und der Deutschen<br />

Reichsbahn auf Gewährung eines Nachlasses<br />

noch nicht abgeschlossen. Für die aktiven<br />

offiziellen Teilnehmer werden voraussichtlich auf<br />

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