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IV. Olympische Winterspiele 1936

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Die Reichsbahn sah sich daher zu einer ganzen Reihe umfangreicher Maßnahmen<br />

baulicher, betrieblicher und verkehrstechnischer Art veranlaßt.<br />

Bauliche Maßnahmen<br />

Als erstes ergab sich für die Reichsbahn der größtenteils doppelgleisige Ausbau<br />

der 60 km langen Strecke Tu”ing—Garmisch-Partenkirchen. Infolge des hügeligen<br />

Geländes — auf der nur 3 km langen Teilstrecke Hechendorf—Murnau mußte allein<br />

ein Höhenunterschied von 65 m überwunden werden — wurden an die Betriebsverwaltung<br />

besondere Anforderungen gestellt. Sie wurden noch erschwert dadurch,<br />

daß zahlreiche Straßenkreuzungen sowohl die Züge als auch den Straßenverkehr<br />

unliebsam beeinflußten. Im Interesse einer möglichst raschen Zugfolge wurde daher<br />

die Strecke Huglfing—Hechendorf zweigleisig ausgebaut. Es wurden ferner die<br />

schienengleichen Übergänge der Reichsstraße München-Garmisch-Partenkirchen<br />

durch Brücken bzw. Unterführungen beseitigt und schließlich zur Beschleunigung<br />

der Zugfolge vorübergehend neue Betriebsstellen errichtet.<br />

Die Bauarbeiten an der Strecke erforderten etwa 150 000 Tagschichten. Da die<br />

ortsansässigen Arbeitskräfte bei weitem nicht ausreichten, griff man auf Arbeiter<br />

aus der weiteren Umgebung der Baustellen zurück.<br />

Außer diesen an der Strecke selbst vorgenommenen Bauten wurden am Bahnhof<br />

Garmisch-Partenkirchen größere Hochbauarbeiten durchgeführt, wie die Erweiterung<br />

und Vergrößerung der Warteräume, der Gepäckhallen, ferner die Umgestaltung der<br />

Anfahrt und der Schaltervorplä”e usw.<br />

Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß die neuen Gleisanlagen und die<br />

Einschaltung neuer Betriebsstellen einschneidende Veränderungen und Ergänzungen<br />

in den Sicherungs-, Fernmelde- und den Starkstromeinrichtungen nötig machten. In<br />

Garmisch-Partenkirchen selbst wurde eine moderne Fernsprechanlage eingerichtet,<br />

die die Verbindung mit den wichtigsten Kampfstätten, der Polizeidienststelle des<br />

Staatsministeriums des Innern und anderen Orten vermittelte. In München-Starnberger<br />

Bahnhof wurden außerdem 29 Lautsprecher aufgestellt, in Garmisch-Partenkirchen<br />

35 und an dem dem Skistadion nahe gelegenen Haltepunkt Kainzenbad<br />

5 Lautsprecher. Sie dienten zur Unterrichtung des Publikums über die Fahrzeiten<br />

der Züge.<br />

Für die Bewältigung aller dieser Arbeiten standen nur wenige Monate zur Verfügung,<br />

und obwohl in der Hauptsache im Winter unter schwierigen Witterungsverhältnissen<br />

gearbeitet werden mußte, gelang die rechtzeitige Fertigstellung sämtlicher<br />

Bauarbeiten.<br />

Tarifmaßnahmen<br />

Großzügige Tarif- und Verkehrsmaßnahmen sollten den Besuch der <strong>Olympische</strong>n<br />

<strong>Winterspiele</strong> für Teilnehmer und Zuschauer erleichtern und fördern. Neben den im<br />

Tarif vorgesehenen Fahrpreisermäßigungen wurden noch folgende besondere Vergünstigungen<br />

gewährt:<br />

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