2006/2007 WELS KONKRET - FH Oberösterreich
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Thermoformen teilkristalliner<br />
Thermoplaste<br />
Autor: Georg Grestenberger<br />
<strong>FH</strong>-Betreuer: <strong>FH</strong>-Prof. DI Dr. mont. Gernot Zitzenbacher<br />
Georg Grestenberger<br />
Studiengang:<br />
Material- und Verarbeitungstechnik<br />
Vorbildung:<br />
HTL für Wirtschaftsingenieurwesen<br />
Borealis Polyolefi ne GmbH<br />
St.-Peter-Straße 25<br />
4021 Linz<br />
<strong>FH</strong>-Studiengang:<br />
Material- und Verarbeitungstechnik<br />
Studiengangsleiter:<br />
<strong>FH</strong>-Prof. DI Dr. Daniel Heim<br />
Tel.: 07242/72811-3060<br />
E-Mail: sekr.mvt@fh-wels.at<br />
www.fh-ooe.at/mvt<br />
Einführung<br />
Verbesserungen im Maschinenbau und Innovationen<br />
am Materialsektor haben in den letzten Jahren dafür gesorgt,<br />
dass die Palette thermogeformter Teile stetig erweitert<br />
werden konnte. Thermoformen bezeichnet das<br />
Erwärmen und anschließende Umformen von fl achen,<br />
thermo-plastischen Halbzeugen zu dreidimensionalen<br />
Formteilen. Vor allem großfl ächige oder dünnwandige<br />
Teile können mit diesem Verfahren kostengünstig<br />
hergestellt werden. Die dafür notwendigen Halbzeuge<br />
(Folien und Platten) werden bevorzugt aus amorphen<br />
Thermoplasten gefertigt. Prinzipiell können auch teilkristalline<br />
Thermoplaste thermogeformt werden, diese<br />
sind aber wesentlich schwieriger zu handhaben. Vor allem<br />
der im Vergleich zu amorphen Polymeren engere<br />
Erweichungsbereich, die geringere Schmelzefestigkeit<br />
und der stärkere Durchhang erschweren die Verarbeitung.<br />
Aufgrund der, verglichen mit teilkristallinen Polymeren,<br />
überwiegend schlechteren chemischen und mechanischen<br />
Eigenschaften amorpher Polymere ist das Anwendungsspektrum<br />
thermogeformter Produkte relativ<br />
eingeschränkt. Werden höher beanspruchte Teile dennoch<br />
aus amorphen Halbzeugen thermogeformt, führt<br />
dies oftmals zu Problemen, wie z.B. zu Schäden durch<br />
Spannungsrisskorrosion sowie zu Feuchtediffusion<br />
bei Kühlschrankinnenverkleidungen aus Polystyrol.<br />
Aus diesem Grund hat die Borealis Polyolefi ne GmbH<br />
unter der Bezeichnung L306WG ein talkumgefülltes<br />
Polyethylen-Compound entwickelt, welches die Thermoformbarkeit<br />
amorpher und die physikalischen Eigenschaften<br />
teilkristalliner Thermoplaste vereint.<br />
Ziel war es das Aufheizverhalten, das Durchhängen<br />
und die durch Erwärmung hervorgerufene Verfärbung<br />
der Halbzeuge näher zu untersuchen.<br />
Erzielte Ergebnisse<br />
Die Bestimmung des Transmissionsverhaltens mittels<br />
Infrarotspektroskopie zeigte, dass das Polystyrol<br />
für Infrarotstrahlung deutlich durchlässiger ist als das<br />
teilkristalline Compound. Bei Aufheizversuchen mit<br />
Keramikstrahlern ergaben sich hingegen energetische<br />
Vorteile für das amorphe Polystyrol. Mit ein Grund dafür<br />
dürfte die geringere Wärmekapazität von Polystyrol<br />
sein. Hinsichtlich einfacher Handhabbarkeit während<br />
der Verarbeitung konnte das Polyethylen-Compound<br />
durch einen breiten Erweichungsbereich und durch das<br />
gut beherrschbare Durchhängverhalten überzeugen.<br />
Anhand der durchgeführten Untersuchungen konnten,<br />
abgesehen von einem erhöhten Energiebedarf,<br />
keine wesentlichen Nachteile in der Verarbeitbarkeit<br />
des Polyethylen-Compounds festgestellt werden. Zur<br />
näheren Charakterisierung der Thermoformbarkeit und<br />
des Aufheizverhaltens bedarf es jedoch weiterführender<br />
Untersuchungen.<br />
Durchgeführte Arbeiten<br />
Betreut durch Herrn DI Dr. Gernot Zitzenbacher (<strong>FH</strong>-<br />
Wels) und Herrn DI Werner Posch (Borealis) wurden<br />
im Rahmen dieses Praktikums am Borealis Inno-vation<br />
Center Linz und in den Labors der Fachhochschule<br />
Wels sowohl das für Kühlschrank-innenverkleidungen<br />
verwendete Polystyrol, als auch das neue Polyethylen-<br />
Compound einem umfassenden Testprogramm unterzogen.<br />
Neben der Bestimmung von mechanischen,<br />
thermischen und optischen Materialeigenschaften,<br />
wurden im Hinblick auf die Thermoformbarkeit auch<br />
eine Reihe von grundlegenden Versuchen an Folien-<br />
Halbzeugen durchgeführt.<br />
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<strong>WELS</strong> <strong>KONKRET</strong>