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2006/2007 WELS KONKRET - FH Oberösterreich

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Physikalische Simulation von Kurzzeit-<br />

Wärmebehandlungen mittels<br />

Dilatometer<br />

Autor: Rick Grunwald<br />

<strong>FH</strong>-Betreuer: <strong>FH</strong>-Prof. DI Dr. Reinhold Schneider<br />

Rick Grunwald<br />

Studiengang:<br />

Material- und Verarbeitungstechnik<br />

Vorbildung:<br />

Lehre als Elektriker<br />

Böhler Ybbstal Profi l GmbH<br />

Waidhofnerstrasse 8<br />

3333 Böhlerwerk<br />

<strong>FH</strong>-Studiengang:<br />

Material- und Verarbeitungstechnik<br />

Studiengangsleiter:<br />

<strong>FH</strong>-Prof. DI Dr. Daniel Heim<br />

Tel.: 07242/72811-3060<br />

E-Mail: sekr.mvt@fh-wels.at<br />

www.fh-ooe.at/mvt<br />

Einführung - Unternehmensprofil<br />

Die Böhler Ybbstal Profi l GmbH (BYP) ist ein weltweit<br />

führender Anbieter im Bereich von gewalzten, gezogenen<br />

und wärmebehandelten Spezialprofi len aus Stahl<br />

und Ni-Basis-Legierungen.<br />

Zum weiteren Ausbau der Technologieführerschaft<br />

sollte für eine betriebliche Fertigungslinie eine Prozessverkürzung<br />

im Wärmebehandlungsschritt erarbeitet<br />

werden.<br />

Während der herkömmliche Prozess im Stundenbereich<br />

liegt, sollte das Härten und Anlassen bei einer<br />

Kurzzeitwärmebehandlungen im Sekundenbereich ablaufen.<br />

Die kürzeren Zeiten erschweren dem System<br />

die für die Eigenschaftseinstellung notwendige Aufl ö-<br />

sung der Karbide und die Ausscheidung der Sekundärhärtekarbide<br />

sowie die Restaustenitumwandlung.<br />

Aufgabenstellung<br />

Im Mittelpunkt dieser Arbeit standen die Charakterisierung<br />

einiger ausgewählter Werkzeugstähle und deren<br />

Optimierung hinsichtlich verkürzter Härte- und Anlassparameter<br />

entsprechend der betrieblichen Rahmenbedingungen.<br />

Schwerpunkt des Untersuchungsprogramms war die<br />

physikalische Simulation mit Hilfe eines Abschreck-Dilatometers.<br />

Der Einfl uss der Parameter auf die Werkstoffeigenschaften<br />

sollte mittels Mikrohärteprüfung und<br />

Metallografi e untersucht und charakterisiert werden.<br />

Aus den Ergebnissen sollten im Anschluss optimale<br />

Härte- und Anlassparameter für die betriebliche Umsetzung<br />

abgeleitet werden.<br />

Vergleicht man die Härtemaxima mit jenen einer konventionellen<br />

Behandlung erkennt man, dass die erzielbaren<br />

Härten zwar übereinstimmen, sich aber die Härtetemperaturen<br />

zu höheren Werten verschieben.<br />

Die Wirkung einer Kurzzeit-Anlassbehandlung zeigt,<br />

wie schon bei der Härtetemperatur, dass die Temperaturen<br />

gleicher Zielhärten im Vergleich zu einer konventionellen<br />

Wärmebehandlung zu deutlich höheren<br />

Werten verschoben sind. Ein mehrmaliges Anlassen<br />

scheint kaum Auswirkungen auf die Härte und das Gefüge<br />

zu haben.<br />

Ausblick<br />

Grundsätzlich weisen die Ergebnisse der Simulation<br />

im Vergleich zu den korrespondierenden Betriebsversuchen<br />

eine recht gute Übereinstimmung auf. Die mit<br />

dieser Arbeit gefundenen Prozessparameter können<br />

sehr gut auf die betrieblichen Gegebenheiten übertragen<br />

werden.<br />

Durchgeführte Arbeiten und Ergebnisse<br />

Bei den untersuchten Werkzeugstählen wurden die<br />

Aufheiz- und Abkühlbedingungen, die Austenitisierungstemperatur<br />

und -dauer sowie die Anlasstemperatur<br />

bei ein- und mehrmaliger Behandlung variiert.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die Härte bei allen Werkstoffen<br />

mit steigender Austenitisierungstemperatur zunächst<br />

ansteigt und anschließend wieder abfällt. Der<br />

Rückgang der Härte weist auf einen hohen Anteil an<br />

Restaustenit hin, welcher auf die vermehrt gelöst vorliegenden<br />

Legierungselemente zurückzuführen ist.<br />

Durch die Ermittlung der Martensitstart-Temperaturen<br />

aus den Dilatometer-Kurven konnte diese Vermutung<br />

bestätigt werden.<br />

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<strong>WELS</strong> <strong>KONKRET</strong>

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