2006/2007 WELS KONKRET - FH Oberösterreich
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Modifizieren von Biopolymeren<br />
Autor: Richard Ruf<br />
<strong>FH</strong>-Betreuer: Dr. Wolfgang Stadlbauer<br />
Richard Ruf<br />
Studiengang:<br />
Material- und Verarbeitungstechnik<br />
Transfercenter für Kunststofftechnik<br />
TCKT<br />
Franz-Fritsch-Straße 11<br />
A-4600 Wels<br />
<strong>FH</strong>-Studiengang:<br />
Material- und Verarbeitungstechnik<br />
Studiengangsleiter:<br />
<strong>FH</strong>-Prof. DI Dr. Daniel Heim<br />
Tel.: 07242/72811-3060<br />
E-Mail: sekr.mvt@fh-wels.at<br />
www.fh-ooe.at/mvt<br />
Einführung<br />
Biopolymere werden in stark steigenden Mengen bei<br />
Einwegprodukten vor allem im Verpackungsbereich<br />
eingesetzt. Daher sind die zurzeit am Markt erhältlichen<br />
Biopolymere an den Verpackungsbereich angepasst<br />
und diese zeigen ähnliche Verarbeitungseigenschaften<br />
wie z.B. Polystyrol oder Polypropylen. Um<br />
aber Polymilchsäure als Konstruktionsmaterial einsetzen<br />
zu können, müssen gerade die Schlagzähigkeit<br />
und die Wärmeformbeständigkeit des Rohpolymers<br />
erhöht werden.<br />
Aufgabenstellung<br />
Das Ziel war es, die Schlagzähigkeit der Polymilchsäure<br />
von ursprünglich 17 kJ/m2 auf ≥ 50 kJ/m2 dauerhaft<br />
zu erhöhen. Dabei sollte die Steifi gkeit von ≥ 3000 MPa<br />
beibehalten werden. Die Wärmeformbeständigkeit sollte<br />
von etwa 53 °C auf ≥ 80 °C gesteigert werden.<br />
Durchgeführte Arbeiten<br />
Als Grundlage des Versuchsplans diente eine vorangegangene<br />
Literaturrecherche. Anhand dieser wurden<br />
die Modifi er für die Modifi kation der Polymilchsäure<br />
ausgewählt. Um eine homogene Phasenverteilung der<br />
Werkstoffblends zu erreichen, wurden folgende Verträglichkeitsvermittler<br />
verwendet:<br />
- EVA/MAH-basierendes Terpolymer<br />
- EMA/MAH-basierendes Terpolymer<br />
Zu Beginn wurde mit einem gleichl. Doppelschneckenextruder<br />
ein Granulat hergestellt. Aus diesem Granulat<br />
wurden anschließend mittels Spritzguss Prüfkörper der<br />
Norm ISO-3167 hergestellt. Diese Prüfkörper wurden<br />
im Anschluss charakterisiert, wobei die Parameter der<br />
Schlagzähigkeit acU,RT, E-Modul und die Wärmeformbeständigkeit<br />
HDT-A ermittelt wurden. Die Phasenverteilung<br />
und Dispergierung der jeweiligen Modifi er<br />
wurde lichtmikroskopisch untersucht. Des Weiteren<br />
wurden je nach Bedarf thermische Analysen wie z.B.<br />
eine dynamische Differenzkalorimetrie DSC durchgeführt.<br />
Für die Erhöhung der Wärmeformbeständigkeit<br />
wurde eine kristalline Phase durch Tempern der Prüfstäbe<br />
induziert.<br />
Erzielte Ergebnisse<br />
- Modifi er A:<br />
Mit diesem Modifi er wurde eine Steigerung der Schlagzähigkeit<br />
auf ≈ 62 kJ/m2 erreicht. Dies entspricht einer<br />
Steigerung um etwa 264 Prozent. Eine homogene Phasenverteilung<br />
konnte mit dem Verträglichkeitsvermittler<br />
auf Basis EVA/MAH erreicht werden.<br />
- Modifi er B:<br />
Mit diesem Modifi er wurde die Schlagzähigkeit auf ≈<br />
58 kJ/m2 erhöht. Das entspricht einer Steigerung der<br />
Schlagzähigkeit von etwa 240 Prozent. Bei diesem<br />
Werkstoffblend wurde eine homogene Phasenverteilung<br />
mit dem Verträglichkeits-vermittler auf Basis EMA/<br />
MAH erreicht.<br />
- Modifi er C:<br />
Mit diesem Modifi er wurde die Schlagzähigkeit auf ≈ 33<br />
kJ/m2, und somit um ca. 94 Prozent gesteigert.<br />
- Modifi er E:<br />
Mit diesem Modifi er wurde die Schlagzähigkeit auf ≈<br />
24 kJ/m2 gesteigert, was eine Steigerung von ca. 41<br />
Prozent entspricht.<br />
- Wärmeformbeständigkeit:<br />
Die Wärmformbeständigkeit konnte um ≈ 5°C gesteigert<br />
werden. Für größere Steigerungen waren die angewandten<br />
Methodiken nicht ausreichend.<br />
Die Modifi kation von Bio-polymeren ist Thema weiterer<br />
Forschungsarbeiten. Dabei gilt es unter annähernder<br />
Beibehaltung der Schlagzähigkeit, besonders die<br />
Wärmeformbeständigkeit deutlich zu erhöhen.<br />
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<strong>WELS</strong> <strong>KONKRET</strong>