Língua portuguesa - Wikimedia
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Portugiesische Sprache<br />
Portugiesisch ist eine Sprache aus dem romanischen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie und<br />
bildet mit dem Spanischen und Katalanischen die engere Einheit des Iberoromanischen. Zusammen mit<br />
dem Galicischen in Nordwest-Spanien geht es auf eine gemeinsame Ursprungssprache zurück, das<br />
Galicisch-Portugiesische, das sich von der ausgehenden Antike bis ins frühe Mittelalter entwickelte. Nach<br />
der Herausbildung der Staatlichkeit Portugals entwickelten sich daraus die beiden heutigen Sprachen.<br />
Es wird von ca. 190 Millionen Muttersprachlern gesprochen; einschließlich der Zweitsprachler beläuft<br />
sich die Zahl der Sprecher auf ca. 200 Millionen.<br />
Die portugiesische Sprache verbreitete sich weltweit im 15. und 16. Jahrhundert, als Portugal sein<br />
Kolonialreich aufbaute, das zum großen Teil bis ins Jahr 1975 überdauerte und sich von Brasilien in<br />
Amerika bis nach Macau in China erstreckte. Daraus ergab sich, dass Portugiesisch heute die<br />
Amtssprache von mehreren unabhängigen Staaten ist und darüber hinaus von vielen als Zweitsprache<br />
gelernt und gesprochen wird. Neben dem eigentlichen Portugiesischen gibt es etwa zwanzig<br />
Kreolsprachen auf überwiegend portugiesischer Basis. Durch die Auswanderung aus Portugal in den<br />
letzten Jahrzehnten ist Portugiesisch in mehren Staaten Westeuropas und in Nordamerika zu einer<br />
wichtigen Minderheitensprache geworden.<br />
Geschichtliche Entwicklung<br />
Die portugiesische Sprache entwickelte sich im Westen der iberischen Halbinsel aus einer Form der<br />
gesprochenen lateinischen Sprache (Vulgärlatein), die von römischen Soldaten und Siedlern seit dem 3.<br />
Jahrhundert v. Chr. auf die Halbinsel gebracht worden war. Nach dem Zusammenbruch des Römischen<br />
Reiches begann sich das Portugiesische unter Einfluss der vorrömischen Substrate und der späteren<br />
Superstrate anders als die übrigen romanischen Sprachen zu entwickeln. Ab dem 11. Jahrhundert sind<br />
schriftliche Dokumente überliefert, die auf Portugiesisch abgefasst wurden. Bis zum 15. Jahrhundert hat<br />
sich die portugiesische Sprache zu einer reifen Sprache mit einer reichen Literatur entwickelt.<br />
Römische Kolonisierung<br />
Im Jahre 218 v. Chr. eroberten die Römer den Westen der iberischen Halbinsel mit dem heutigen Portugal<br />
und Galicien, woraus die spätere römische Provinz Lusitanien wurde. Mit den Siedlern und Legionären<br />
kam auch eine volkstümliche Version des Latein, das Vulgärlatein, von dem alle romanischen Sprachen<br />
abstammen. Obwohl das Gebiet des heutigen Portugal bereits vor der Ankunft der Römer bewohnt war,<br />
stammen 90 % des portugiesischen Wortschatzes vom Latein ab und es gibt nur sehr wenige Spuren der<br />
ursprünglichen Sprachen im modernen Portugiesisch.<br />
Germanische Invasionen<br />
Vom Jahre 409 n. Chr. an, als das weströmische Reich zusammenzubrechen begann, drangen Völker<br />
germanischen Ursprungs, von den Römern als Barbaren bezeichnet, auf die iberische Halbinsel vor.<br />
Diese Germanen, hauptsächlich Sueben und Westgoten, assimilierten sich langsam an die römische<br />
Sprache und Kultur. Da jedoch der Kontakt zu Rom gering war, entwickelte sich die lateinische Sprache<br />
unabhängig weiter, wobei sich die regionalen Unterschiede verstärkten. Die sprachliche Einheit auf der<br />
iberischen Halbinsel wurde somit langsam zerstört und es entwickelten sich voneinander unterscheidbare<br />
Dialekte, darunter die heute zu Standardsprachen weiterentwickelten Formen Portugiesisch, Galicisch,<br />
Spanisch und Katalanisch. Die Entwicklung der Portugiesischen und Galicischen Dialekte weg vom<br />
Spanischen wird unter anderem auf die Sueben zurückgeführt. Germanische Elemente kamen somit auf<br />
zwei Wegen in die portugiesische Sprache: indirekt als germanische Entlehnungen, die als Bestandteil der<br />
gewöhnlichen lateinischen Umgangssprache der römischen Legionäre auf die Iberische Halbinsel<br />
gelangten, darüber hinaus direkt als Lehnwörter gotischer und suebischer Herkunft.+