Língua portuguesa - Wikimedia
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In anderen Teilen Afrikas gibt es portugiesische Kreolsprachen. Im Süden Senegals, in Casamance, gibt<br />
es eine Gemeinschaft, die sprachlich und kulturell mit Guinea-Bissau verwandt ist und wo Portugiesisch<br />
gelernt wird. Auf der Insel Annobón (Äquatorial-Guinea) gibt es eine weitere Kreolsprache, die mit jener<br />
von São Tomé und Príncipe eng verwandt ist.<br />
In Angola wird Portugiesisch schnell zu einer Nationalsprache statt nur einer Verkehrssprache. Gemäß<br />
der offiziellen Volkszählung von 1983 war Portugiesisch die Muttersprache von 75% der Bevölkerung der<br />
Hauptstadt Luanda von etwa 2,5 Millionen. Landesweit benutzen etwa 60% der Bevölkerung von etwa<br />
12,5 Millionen Portugiesisch als Umgangssprache. Viele junge Angolaner beherrschen nur Portugiesisch.<br />
Die Fernsehstationen aus Portugal und Brasilien, die man in Angola empfangen kann und die sehr populär<br />
sind, tragen dazu ihren Anteil bei. Die Sprachen, die in Angola vor der Kolonisierung gesprochen wurden,<br />
gibt es zwar nach wie vor, sie werden von der Bevölkerung aber wie Dialekte und nicht wie eigene<br />
Sprachen behandelt. Das angolanische Portugiesisch beeinflusste auch das heute in Portugal gesprochene<br />
Portugiesisch, da die retornados, also portugiesische Rückkehrer, nach der Unabhängigkeit Angolas<br />
Wörter mitbrachten, die sich vor allem in der jungen Stadtbevölkerung verbreiteten. Dazu gehören iá (ja),<br />
bué (viele) oder bazar (weggehen).<br />
Mosambik gehört zu den Ländern, in denen Portugiesisch Amtssprache ist, es wird aber größtenteils nur<br />
als Zweitsprache gesprochen. In den Städten ist es aber die am meisten verbreitete Sprache. Gemäß der<br />
Volkszählung von 1997 sprechen etwa 40% der Gesamtbevölkerung Portugiesisch, jedoch etwa 72% der<br />
Stadtbevölkerung. Andererseits bezeichnen nur 9% (bzw. 26% in den Städten) Portugiesisch als die<br />
wichtigste Sprache im Land. Die mosambikanischen Schriftsteller verwenden alle ein portugiesisch, das<br />
sich an die mosambikanische Kultur angepasst hat.<br />
Auf Kap Verde und in Guinea-Bissau sind die wichtigsten Sprachen portugiesische Kreolsprachen, die als<br />
Crioulos bezeichnet werden, wohingegen der Gebrauch der portugiesischen Sprache als Umgangssprache<br />
im Abnehmen begriffen ist. Die meisten Kapverdier können aber auch Standard-Portugiesisch sprechen,<br />
das in formellen Situationen verwendet wird. Schulbildung und Fernsehen aus Portugal und Brasilien<br />
tragen andererseits zur Entkreolisierung bei. In Guinea-Bissau ist die Lage etwas anders, weil nur etwa<br />
60% der Bevölkerung Kreolisch sprechen, und gar nur 14% davon beherrschen Standard-Portugiesisch.<br />
In São Tomé und Príncipe spricht die Bevölkerung eine Art archaisches Portugiesisch, das viele<br />
Ähnlichkeiten mit brasilianischem Portugiesisch aufweist. Die Elite des Landes verwendet jedoch eher<br />
die europäische Version, ähnlich wie in den anderen PALOP-Ländern. Neben dem eigentlichen<br />
Portugiesisch gibt es noch drei Kreolsprachen. Kinder lernen in der Regel Portugiesisch als<br />
Muttersprache und eignen sich das Forro genannte Kreolisch erst später an. Der tägliche Gebrauch der<br />
portugiesischen Sprache auch als Umgangssprache ist im Wachsen begriffen und fast die gesamte<br />
Bevölkerung beherrscht diese Sprache.<br />
Asien<br />
Portugiesisch wird in Osttimor, in den indischen Staaten Goa und Daman und Diu sowie in Macau<br />
(Volksrepublik China) gesprochen. In Goa wird Portugiesisch als Sprache der Großeltern bezeichnet,<br />
weil es nicht mehr in der Schule unterrichtet wird, keinen offiziellen Status hat und deshalb von immer<br />
weniger Menschen gesprochen wird. In Macau wird Portugiesisch nur von der kleinen portugiesischen<br />
Bevölkerung gesprochen, die nach der Übergabe der früheren Kolonie an China dort geblieben ist und es<br />
gibt auch nur eine einzige Schule, wo auf Portugiesisch unterrichtet wird. Trotzdem bleibt Portugiesisch<br />
vorerst eine offizielle Sprache neben Chinesisch.<br />
Es gibt in Asien mehrere portugiesische Kreolsprachen. In der malaiischen Stadt Malakka gibt es eine<br />
Kreolsprache namens Cristão oder Papiá Kristang, andere aktive Kreolsprachen findet man in Indien und<br />
Sri Lanka. In Japan gibt es etwa 250.000 Personen, die als dekasegui bezeichnet werden; das sind<br />
Brasilianer japanischer Abstammung, die wieder nach Japan zurückgekehrt sind, deren Muttersprache<br />
jedoch Portugiesisch ist.<br />
In Osttimor ist die meistverbreitete Sprache Tetum, eine austronesische Sprache, die jedoch von der<br />
portugiesischen Sprache stark beeinflusst wurde. Die Wiedereinführung des Portugiesischen als<br />
Nationalsprache stieß bei der jüngeren Bevölkerung, die durch das indonesische Bildungssystem<br />
gegangen ist und Portugiesisch nicht beherrscht, auf Missfallen. Weniger als 20 % der Bevölkerung,<br />
überwiegend der älteren Generation, sprechen Portugiesisch, obwohl der Anteil steigt, da die Sprache der