ICHbinICH und DUbistDU
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Imaginäre Fre<strong>und</strong>e<br />
Herzlichen Glückwunsch zum 3. Geburtstag Ihres Kindes! Möglicherweise hat es sich<br />
heute schon ganz allein angezogen.<br />
Diesen Schritt in die Eigenständigkeit<br />
vollzieht Ihr Kind etwa in diesem<br />
Alter. Deshalb wird es auch sofort<br />
das neue T-Shirt anprobieren: Erst<br />
den rechten Arm, dann den linken<br />
Arm – rechts <strong>und</strong> links lernt Ihr Kind<br />
jetzt auch zu unterscheiden.<br />
Es kann ohnehin schon so viel, dass<br />
vielleicht nun die Zeit für den Besuch<br />
des Kindergartens gekommen ist.<br />
(Lesen Sie dazu auch ab Seite 24.)<br />
Es kennt die meisten Gr<strong>und</strong>farben,<br />
kann geschickt einen Stift führen,<br />
beherrscht die Treppe sicher, erzählt<br />
Ihnen allzu gern von seinen Erlebnissen<br />
<strong>und</strong> folgt auch Ihrer Geschichte<br />
gespannt wie ein Flitzebogen. Na,<br />
wenn das nicht riesige Entwicklungs-<br />
Wattebäuschchen<br />
An einem gräulich schwarzen Tag<br />
ein <strong>ICHbinICH</strong> im Bettchen lag.<br />
Es wisperte: „Papi, komm mal her,<br />
ich fürchte mich im Dunkeln sehr.“<br />
sprünge sind?! Apropos Sprung:<br />
Ein Kind mit dreieinhalb Jahren ist<br />
überhaupt ein rechter Springinsfeld.<br />
Bewegung <strong>und</strong> Spiel werden jetzt<br />
ganz groß geschrieben. Und da tagsüber<br />
jetzt meist auch keine Windel<br />
mehr getragen wird, stört sie auch<br />
nicht mehr beim Spiel mit anderen.<br />
Nun kommt auch die Zeit für feste<br />
Fre<strong>und</strong>e. Ihr Kind knüpft jetzt viele<br />
neue Kontakte. Und dass Beziehungen<br />
auch Regeln unterliegen, kann<br />
es auch schon recht gut akzeptieren.<br />
Ganze Sätze macht Ihr Kind aber<br />
nicht nur in Sachen Bewegung, sondern<br />
vor allem beim Sprechen. Seine<br />
Grammatik vervollständigt sich, es<br />
ist jetzt bereits in der Lage einfache<br />
Nebensätze zu bilden. Und der Mitteilungsdrang<br />
Ihres Kindes ist riesengroß:<br />
„Und dann, <strong>und</strong> dann, <strong>und</strong><br />
dann …“ Freuen Sie sich über Ihre<br />
kleine Quasselstrippe!<br />
In dieser Zeit blüht auch die Fantasie<br />
Ihres Kindes immer mehr auf.<br />
In manchen Familien kann sogar ein<br />
imaginärer Fre<strong>und</strong> des Kindes eine<br />
Weile zu Gast sein. Akzeptieren Sie<br />
dieses neue Familienmitglied einfach,<br />
liebe Eltern, denn es stärkt Ihr Kind,<br />
hilft ihm, Belastendes zu verarbeiten<br />
– <strong>und</strong> verschwindet auch wieder.<br />
Und wenn Sie Ihre Fantasie auch<br />
selbst mal fliegen lassen, können Sie<br />
Ihr Kind doppelt so gut unterstützen!<br />
› Schlafe, mein Kindchen, schlafe ein …<br />
Über Ratgeberbücher, die uns weismachen wollen,<br />
dass jedes Kind schlafen lernen kann, schimpft<br />
Marina (36 Jahre) noch heute: „Das fand ich unmöglich!<br />
Schon allein der ‚Behandlungsplan‘ <strong>und</strong> die ganzen<br />
technischen Anweisungen – als ob unser Michi ein<br />
Gegenstand wäre!“ Dabei schlief ihr Michael schon<br />
als Baby schlecht ein <strong>und</strong> selten durch. Und im Kindergartenalter<br />
schreckte er oft aus bösen Träumen hoch<br />
<strong>und</strong> schlüpfte dann meist zu Mama <strong>und</strong> Papa ins Bett.<br />
Heute ist der Junge sechs <strong>und</strong> schlummert tief <strong>und</strong><br />
fest im eigenen Bett. Er hat mit den Eltern seinen Weg<br />
in den Schlaf gef<strong>und</strong>en. Lassen auch Sie sich nicht<br />
ver unsichern, sondern gönnen Sie sich <strong>und</strong> Ihrem Kind<br />
dafür die nötige Zeit. Denn Schlafforscher wissen:<br />
1.<br />
Jeder Mensch hat sein individuelles Schlafbedürfnis<br />
<strong>und</strong> seinen eigenen Rhythmus. Das gilt auch für Kinder.<br />
Sie brauchen zwar mehr Schlaf als Erwachsene (bis zum<br />
5. Lebensjahr etwa 11 von 24 St<strong>und</strong>en), aber auch ihr<br />
Schlafbedürfnis nimmt mit zunehmendem Alter ab.<br />
2.<br />
So wie Kinder lernen, Hunger <strong>und</strong> Durst zu „merken“<br />
<strong>und</strong> zu äußern, müssen sie auch lernen, Müdigkeit wahrzunehmen<br />
<strong>und</strong> zu akzeptieren.<br />
Hier einige Tipps von Eltern für Eltern mit Kindern<br />
zwischen 18 Monaten <strong>und</strong> fünf Jahren:<br />
■ „Annas guter Schlaf fängt doch bei mir selbst an.<br />
Man sollte nicht darauf lauern, dass das Kind endlich<br />
einschläft.“ Nicole, 29 Jahre<br />
■ „Mira will uns ja nicht ärgern, wenn sie nicht durchschlafen<br />
kann. Deshalb würde ich sie nachts auch nie<br />
abweisen – egal, was andere sagen.“ Bernd, 33 Jahre<br />
■ „Abends wird bei uns nicht mehr getobt. Und es gibt<br />
immer eine Gutenachtgeschichte oder ein kleines Lied.<br />
Das fand ich als Kind genauso schön wie unsere Krissi<br />
heute.“ Lena, 23 Jahre<br />
■ „Valentin beschäftigen Ungeheuer <strong>und</strong> Dinos im Moment<br />
enorm. Aber seit ich abends zu seinem „Schutz“<br />
seine Dinosaurier r<strong>und</strong> um sein Bett aufstelle, schläft er<br />
wie ein Murmeltier. Die Fantasie des Kindes kann auch<br />
ein Verbündeter sein.“ Peter, 38 Jahre<br />
Diese Meinungen zeigen: Kinder können vielfältig dabei<br />
unterstützt werden, erholsam zu schlafen. Finden Sie<br />
heraus, was Ihrem Kind Vertrauen, Geborgenheit <strong>und</strong><br />
Sicherheit gibt! Hans (33 Jahre), einem liebevollen Vater,<br />
ist das in besonders schöner Weise gelungen – er hat<br />
seiner Tochter Kristina folgendes Schlaflied geschrieben:<br />
Der mächtig starke Herr Papa<br />
war flitzeblitze sofort da.<br />
Und was trug er in seiner Hand,<br />
das sich im Handumdrehen fand?<br />
Ein Wattebäuschchen, kuschelweich!<br />
Drauf setzte er die Furcht sogleich<br />
<strong>und</strong> blies sie weg mit Pustebacken –<br />
da saß sie keinem mehr im Nacken.<br />
Schon gackerte das <strong>ICHbinICH</strong>:<br />
„Haha, die Angst, die fürchtet sich!“<br />
3.<br />
Es gibt keine „richtige“ Methode, Kindern das Schlafen<br />
„beizubringen“. Dem einen tut beim Einschlafen eine<br />
kleine Geräuschkulisse gut, dem anderen Stille. Dem<br />
einen ein bisschen Licht, dem anderen Dunkelheit.<br />
4.<br />
Kinder verändern sich ständig. In einer neuen Entwicklungsphase<br />
oder nach einer Krankheit kann plötzlich alles<br />
anders sein – auch der Schlaf.<br />
5.<br />
In der leichtesten Schlafphase können Kinder schon ab<br />
zwei Jahren schlechte Träume haben. Am häufigsten<br />
kommt das zwischen dem 3. <strong>und</strong> 4. Lebensjahr vor, weil<br />
jetzt die Fantasie aufblüht.<br />
Schlafe, mein Kindchen, schlafe ein.<br />
Ich erzähl dir ein kleines Träumelein.<br />
Das handelt von einem fernen Land<br />
<strong>und</strong> ist dir aus deinen Träumen bekannt.<br />
Schlafe, mein Kindchen, schlafe ein.<br />
Lala, la, lala, la, laa<br />
Der Affe auf dem Baume sitzt,<br />
die Äffin durch die Büsche flitzt.<br />
Der Löwe schüttelt seinen Kopf<br />
<strong>und</strong> denkt, der Affe ist ein Tropf!<br />
Schlafe, mein Kindchen, schlafe ein.<br />
Lala, la, lala, la, laa<br />
› 37. bis 42. Monat