12.11.2013 Aufrufe

ICHbinICH und DUbistDU

ICHbinICH und DUbistDU

ICHbinICH und DUbistDU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

28<br />

29<br />

Gut essen<br />

in der Kita<br />

› Eltern finden in dieser<br />

Checkliste die wichtigsten<br />

Punkte, um das Verpflegungsangebot<br />

<strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />

mit der Kita<br />

beurteilen <strong>und</strong> um selbst<br />

Anregungen geben zu können.<br />

Eine Einrichtung ist<br />

umso empfehlenswerter, je<br />

mehr Fragen mit Ja beantwortet<br />

werden können.<br />

Oft bedeutet dieser neue Lebensabschnitt<br />

ja auch für viele Mütter den<br />

Wiedereinstieg in den Beruf. Idealerweise<br />

sollte der erste Arbeitstag<br />

jedoch nicht mit dem ersten Kindergartentag<br />

zusammenfallen, sondern<br />

erst nach der Eingewöhnungsphase<br />

stattfinden. Dies gibt beiden Seiten<br />

mehr Sicherheit.<br />

Copiloten<br />

Mütter <strong>und</strong> Väter wünschen sich<br />

für ihr Kind eine insgesamt schöne<br />

<strong>und</strong> unbelastete Kita-Zeit. Das gelingt<br />

umso mehr, wenn Eltern <strong>und</strong><br />

Fachkräfte sich gegenseitig als<br />

Experten der kindlichen Lebenswelt<br />

anerkennen <strong>und</strong> vertrauen. Jeder<br />

handelt auf seine einzigartige Weise,<br />

bereichert dadurch das Erleben<br />

des Kindes – <strong>und</strong> kann dabei auch<br />

selbst vom anderen profitieren. Deshalb<br />

ist der gemeinsame Austausch<br />

zwischen Elternhaus <strong>und</strong> Kita über<br />

Unsicherheiten, Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Eindrücke so wichtig.<br />

Auch wenn der Nachwuchs zu Hause<br />

öfter mal einwirft: „Aber Anke hat<br />

gesagt …“, ist das kein Gr<strong>und</strong> zur<br />

Eifersucht auf die Erzieherin. „Obwohl<br />

ich beim ersten Mal, als ich das<br />

hörte, ganz schön geschluckt habe“,<br />

verrät Paula (26 Jahre) ihre mütterlichen<br />

Gefühle. „Aber dann habe ich<br />

mich über Kristins gutes Verhältnis<br />

zu ihrer Erzieherin ehrlich gefreut.“<br />

Tatsächlich ist es ein Anlass zur Freude,<br />

wenn Ihr Kind gelernt hat, andere<br />

Menschen zu respektieren. Das<br />

gilt auch für die neuen Kita-Fre<strong>und</strong>e<br />

Ihres Kindes, seien es Mädchen oder<br />

Jungen aus welchem Kulturkreis<br />

auch immer. Toleranz <strong>und</strong> ein gutes<br />

soziales Miteinander bleiben eben<br />

die Säulen jeder Gesellschaft, auch<br />

im „Knirpse-Staat“ der Kita-Gruppe.<br />

Vielfalt <strong>und</strong> vielfältige Beziehungen<br />

bereichern jedes Kind. Trotzdem<br />

befördern Eltern unabsichtlich manches<br />

Vorurteil. So erzählte ein Vierjähriger<br />

einmal seinem Vater, dass<br />

sich Mehmet <strong>und</strong> Tim im Kindergarten<br />

gehauen hätten. Da rutschte<br />

dem Papa spontan heraus: „… <strong>und</strong><br />

der Mehmet hat bestimmt angefangen!“<br />

Er lag, wie er anschließend<br />

selbst sagte, nicht nur mit seinem<br />

Verdacht falsch, sondern mit seiner<br />

ganzen Bemerkung ziemlich schief.<br />

Es kann vorkommen, dass sich ein<br />

Kind im Kindergarten oder auch<br />

zu Hause plötzlich so auffällig verhält,<br />

dass sich die Fachkräfte bzw.<br />

die Eltern darüber Sorgen machen.<br />

Dann ist das vertrauensvolle Gespräch<br />

zwischen Kita <strong>und</strong> Elternhaus<br />

besonders wichtig. Es kann Aufschluss<br />

bringen <strong>und</strong> alle Erziehenden<br />

ungemein stärken. Beide Seiten<br />

dürfen <strong>und</strong> sollten auch voneinander<br />

erwarten, über wichtige Ereignisse<br />

im Leben des Kindes informiert zu<br />

werden. Das gilt insbesondere für<br />

familiäre Umbrüche wie beispielsweise<br />

die Trennung der Eltern.<br />

Getümmel<br />

Eine Kindertagesstätte steckt immer<br />

voller Leben <strong>und</strong> Erleben – <strong>und</strong><br />

befindet sich meistens fest in Frauenhänden.<br />

Denn nur drei Prozent<br />

aller Kita-Fachkräfte sind männlich.<br />

Melitta Walter, viele Jahre u. a.<br />

pädagogische Beraterin in Kindergärten<br />

<strong>und</strong> engagierte Verfechterin<br />

Harmlose Plagegeister<br />

R<strong>und</strong> 85 Prozent aller Kindergarten- <strong>und</strong> Schulkinder machen in ihrem<br />

Leben mit Kopfläusen Bekanntschaft. Leider halten sich dazu hartnäckig<br />

einige Vorurteile, die hier durch die Erkenntnisse der B<strong>und</strong>eszentrale<br />

für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung in Köln ausgeräumt werden sollen:<br />

Tatsache ist: Kopfläuse kann jeder bekommen. Sie sind völlig harmlos,<br />

zugegebenermaßen lästig <strong>und</strong> verursachen starken Juckreiz. Haben<br />

die Krabbler ihren Weg auch auf den Kopf Ihres Kindes gef<strong>und</strong>en,<br />

so legen sie dort ihre Eier ab, die sogenannten Nissen. Deshalb ist eine<br />

unverzügliche Behandlung nötig, geeignete Mittel erhalten Sie im<br />

Bedarfsfall in der Apotheke. Zusätzlich ist es erforderlich, den Kindergarten<br />

<strong>und</strong> die Spielkameraden Ihres Kindes zu informieren, um die<br />

weitere Verbreitung zu vermeiden.<br />

Die B<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung hat die Broschüre<br />

„Kopfläuse … was tun?“ herausgegeben. Hier finden Sie wichtige<br />

Empfehlungen, wie Sie die Kopfläuse am besten wieder loswerden.<br />

› www.bzga.de (einfach Suchbegriff „Kopfläuse“ eingeben)<br />

geschlechtsgemischter Kita-Teams:<br />

„Gute Teams zeichnen sich dadurch<br />

aus, dass man sich über pädagogische<br />

Fragen auch mal streitet.<br />

Und das passiert eher in gemischten<br />

Teams. Ziel muss es daher sein,<br />

dass ein Kind in der Kita jeden Tag<br />

auch Kontakt zu Männern hat.<br />

Davon profitieren nicht nur die Jungen,<br />

sondern auch die Mädchen.“ 1<br />

Das ist auch deshalb besonders<br />

wichtig, weil Kinder gerade im Kindergartenalter<br />

durch Nachahmung<br />

(Geschlechter-) Rollen entdecken<br />

<strong>und</strong> im Spiel ihnen vertraute Handlungsmuster<br />

verarbeiten. Im Kita-<br />

Alltag zeigt sich dann oft: Die Jungen<br />

sind auf dem Bauteppich oder<br />

› Kinder- <strong>und</strong> Jugend-Programm<br />

im Tobe-Raum, die Mädchen in<br />

der Puppenecke. Ausnahmen bestätigen<br />

die Regel. Nun, solange kein<br />

Kind auf die „typische“ Frauen- bzw.<br />

Männerrolle festgelegt oder gar<br />

in sie hineingezwungen wird, ist das<br />

völlig in Ordnung. Und wer sein<br />

eigenes Geschlecht gerade erst entdeckt<br />

hat, den dürfen zwischendurch<br />

auch schon mal bahnbrechende<br />

„Erkenntnisse“ wie „Mädchen<br />

sind stark <strong>und</strong> Jungs sind Quark!“<br />

(oder umgekehrt) ereilen. Das gibt<br />

sich auch wieder. Allerdings sollten<br />

Sie sich auch bitte nicht sorgen,<br />

wenn sich Ihr Sohn gern mal als Prinzessin<br />

verkleidet <strong>und</strong> Glitzerringe<br />

liebt oder Ihre Tochter sich von der<br />

zarten Fee in einen grimmigen<br />

Piraten verwandelt. Das ist ganz normal<br />

– Kindergartenkinder müssen<br />

sich ausprobieren <strong>und</strong> in verschiedene<br />

Rollen schlüpfen dürfen. Sie entwickeln<br />

sich gerade dadurch weiter,<br />

dass sie sich jeden Tag neu erfinden.<br />

Trotzdem hat Melitta Walter oft<br />

erlebt, wie groß die Angst der Eltern<br />

auch heute noch ist, dass ihr Kind<br />

von der gesellschaftlich akzeptierten<br />

Heterosexualität möglicherweise<br />

abweichen könnte. Theresa (30 Jahre)<br />

ist dafür ein gutes Beispiel. Sie<br />

meint: „Philip (3 ½ Jahre) spielt im<br />

Kindergarten nur mit Mädchen. Das<br />

finde ich besorg niserregend <strong>und</strong><br />

sollte sich schnell ändern!“ Hier plädiert<br />

Melitta Walter unbedingt für<br />

mehr Gelas senheit. Denn Kinder<br />

spüren die elterliche Abwehr oder<br />

die Zustimmung zu ihrem Spiel auch<br />

ohne Worte.<br />

Gelassenheit hilft übrigens auch,<br />

wenn der Nachwuchs plötzlich<br />

Schimpfwörter aus dem Kindergarten<br />

nach Hause bringt. Die lassen<br />

sich an Mama oder Papa nämlich<br />

herrlich testen, auch wenn das Kind<br />

die Bedeutung eines Kraftausdrucks<br />

noch gar nicht kennt <strong>und</strong> nicht ermessen<br />

kann, warum solche Wörter<br />

verletzen. Hier wirkt eine kurze,<br />

unaufgeregte <strong>und</strong> kindgerechte<br />

Erklärung meist W<strong>und</strong>er, <strong>und</strong> dann<br />

können Sie beruhigt wieder zur<br />

Tagesordnung übergehen.<br />

1<br />

Walter, M.: Jungen sind anders, Mädchen auch,<br />

Kösel-Verlag 2005.<br />

Der Kindergarten-Check ist Bestandteil des Kinder- <strong>und</strong> Jugendprogrammes der<br />

BARMER GEK (siehe S. 37). Wenn Sie mehr zu diesem Programm wissen möchten, schauen<br />

Sie einfach nach unter: www.barmer-gek.de oder fragen Sie Ihre Geschäftsstelle vor Ort.<br />

Kindergarten<br />

Kindergarten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!