ICHbinICH und DUbistDU
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Drinnen <strong>und</strong> draußen<br />
Wohnung mit Kind<br />
Die Kinderstube von kleinen Mädchen <strong>und</strong> Jungen liegt in ihren<br />
Lebensräumen. Der wichtigste Ort sind zunächst natürlich die<br />
Wohnung <strong>und</strong> das Kinderzimmer. Mit zunehmendem Alter gewinnt<br />
aber auch der Lebensraum vor der Haustür an Bedeutung.<br />
Denn Neugierde <strong>und</strong> Bewegungsdrang ziehen Kinder mehr<br />
<strong>und</strong> mehr nach draußen.<br />
Lebensräume<br />
Ges<strong>und</strong>e Kinder erobern sich rollend, krabbelnd,<br />
tippelnd, laufend immer mehr Räume. Irgendwann wird<br />
dann die ganze Wohnung zur Spielwiese. Geht Mama<br />
in die Küche, folgt ihr das Kind <strong>und</strong> hat meist auch ein<br />
Spielzeug im Schlepptau. Geht Mama ins Wohnzimmer,<br />
lässt sich auch das Kind samt Sammel surium hier häuslich<br />
nieder. Erst mit zunehmendem Alter spielt das Kind<br />
auch mal für einige Zeit allein in seinem Zimmer.<br />
„Wir waren noch zu zweit, als wir umgezogen sind –<br />
aber Lea war in meinem Bauch schon mit dabei!“, erzählt<br />
Christine (31 Jahre). Deshalb gibt es in der Wohnung<br />
auch ein liebevoll eingerichtetes Kinderzimmer für die<br />
heute dreijährige Tochter sowie ein Gästezimmer, das für<br />
nochmaligen Nachwuchs umfunktioniert werden könnte.<br />
Die Vierzimmerwohnung von Familie Schubert war ursprünglich<br />
wohldurchdacht: Das elterliche Schlafzimmer<br />
gehört den Eltern, das Kinderzimmer dem Kind, Küche,<br />
Bad <strong>und</strong> Flur der ganzen Familie. Und das Wohnzimmer?<br />
„Na ja“, sagt Christine gedehnt, „ursprünglich war die<br />
Planung ein bisschen anders.“ Nämlich so: Lea sollte hier<br />
zwar eine Spielecke erhalten, ansonsten war dieser<br />
Raum eher für die Eltern vorgesehen. Zum Musikhören,<br />
Ausspannen, für nette Fernsehst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> den Elternplausch<br />
auf Paarebene sowie um Gäste zu empfangen.<br />
Dafür hatten Christines Eltern dem jungen Paar eigens<br />
eine neue Sitz gruppe spendiert, darüber hinaus war das<br />
Wohnzimmer sparsam <strong>und</strong> luftig ein gerichtet. Also ein<br />
Paradies für Kinder! Der blanke Fußboden lud Lea herrlich<br />
zum Spielen ein, unter der Sofaecke schliefen Puppe,<br />
Teddy <strong>und</strong> Kuschelpferdchen oft tagelang friedlich<br />
nebeneinander, hübsch eingebettet in lauter Kissen <strong>und</strong><br />
Decken, die die Kleine fleißig von überall heranschleppte.<br />
Dazwischen lagerten ihre malerischen Kunstwerke <strong>und</strong><br />
ebenso malerisch hingeworfene Bauklötzchen.<br />
„Irgendwann gab es nirgends mehr eine spielzeugfreie<br />
Zone“, berichtet Christine <strong>und</strong> findet ihre Anfangsidee<br />
mit der abgezirkelten Spielzeugecke heute seltsam.<br />
„Ich hatte mir halt vorgestellt, dass wir die Aufgeräumtheit<br />
unseres kinderlosen Daseins auch mit Lea einfach<br />
beibehalten könnten. Heute weiß ich, dass sie sich in<br />
unserer Nähe am wohlsten fühlt – <strong>und</strong> das ist doch das<br />
Wichtigste, oder? Keksflecke oder versteckte Bauklötze<br />
auf dem Sofa sind dagegen doch ein Klacks!“<br />
Die Eltern haben sich gemeinsam mit Leas Entwicklung<br />
weiterentwickelt, was man heute an allen Ecken <strong>und</strong><br />
Enden in der Wohnung sieht: Sie bietet genug Platz für<br />
neugierige Erk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> ist trotzdem „kindgemäß“.<br />
Zum Beispiel<br />
■ sind alle Steckdosen sowie die Fenster <strong>und</strong> die<br />
Balkontür gesichert,<br />
■ liegen auf den glatten Fußböden rutschsichere Unterlagen<br />
unter den Teppichen,<br />
■ ist das Mobiliar standfest <strong>und</strong> solide, das Bücherregal<br />
an der Wand verschraubt,<br />
■ befinden sich Arzneimittel in einem abschließbaren<br />
Schränkchen außerhalb jeder Reichweite der<br />
Kinderhand, <strong>und</strong> auch Toilettenartikel (etwa Rasierwasser,<br />
Deo, Haarspray) sind im Badezimmerregal<br />
ganz oben platziert,<br />
■ stehen Putzmittel in der Küche im Besenschrank auf<br />
dem obersten Regalbrett,<br />
■ werden auch Zigaretten <strong>und</strong> Alkohol außer Reichweite<br />
des Kindes aufbewahrt. Vergiftungsgefahr!<br />
„Das sind alles so Beispiele, wie wir uns auf Lea eingestellt<br />
haben, als ihr Aktionsradius wuchs“, sagt Mutter<br />
Christine. Nur auf die „kindersichere Einbauküche“<br />
mit ger<strong>und</strong>eten Möbelecken, entschärften Kanten,<br />
abschließbaren Schubfächern – darauf hat das Elternpaar<br />
verzichtet. „Ich will mein Kind doch nicht in Watte<br />
packen!“, meint Vater Lennart. Nur vor dem Kochfeld hat<br />
er ein Kinderschutzgitter angebracht. Außerdem lassen<br />
die Eltern Lea nicht aus den Augen, wenn sie kochen.<br />
Sie benutzen möglichst die hinteren Kochstellen, lassen<br />
keine Pfannen- oder Topfstiele über den Herdrand<br />
hinausragen <strong>und</strong> bleiben stets bei den Töpfen, wenn die<br />
Kleine in der Nähe ist. Und noch ein Tipp von Christine:<br />
„Ich habe Lea eigene Schubladen in der Küche eingerichtet.<br />
Darin kann sie nach Herzenslust kramen <strong>und</strong> vergisst<br />
dabei die anderen Schubladen schnell.“<br />
Auch Vater Lennart, ein begeisterter Heimwerker, hatte<br />
eine gute Idee: Er brachte für Lea an den dicken Deckenbalken<br />
im Flur eine Schaukel an. „Für nasskalte Tage<br />
genau das Richtige“, findet er <strong>und</strong> erntete dafür auch<br />
von den Fre<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en seiner Tochter wahre<br />
Begeisterungsstürme!<br />
Wohnen