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ICHbinICH und DUbistDU

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Achten Sie beim Einkauf in jedem<br />

Fall auch auf das Warnzeichen<br />

„Nicht geeignet für Kinder unter<br />

3 Jahren“ auf der Verpackung.<br />

Denn kleine Kinder nehmen gern<br />

alles in den M<strong>und</strong>. Für sie muss<br />

Spielzeug so beschaffen sein, dass<br />

es nicht verschluckt oder einge -<br />

atmet werden kann.<br />

Und noch ein weiterer Tipp: Untersuchungen<br />

zeigen, dass so manche<br />

Spielwaren wie einige Spieluhren,<br />

sprechende Stofftiere <strong>und</strong> vieles<br />

mehr oft zu laut sind. Sie können<br />

das sehr feine kindliche Gehör schädigen.<br />

Am besten selbst mal ans<br />

Ohr halten – sollte es Ihnen schon zu<br />

laut sein, schadet es Kinderohren<br />

bestimmt.<br />

Ist Qualität erschwinglich?<br />

Bei aller Liebe zu „hochwertigen“<br />

Spielzeugen bleibt für viele Familien<br />

der Preis ausschlaggebend. Können<br />

sich einkommensschwache Familien<br />

deshalb nur billiges Spielzeug vom<br />

Discounter leisten? Es geht auch<br />

anders, wie Carina (37 Jahre), Mutter<br />

von zwei Vorschulkindern, beweist:<br />

„Gutes Spielzeug muss doch gar<br />

nicht immer neu sein! Über das Internet,<br />

auf Flohmärkten oder im Kleinanzeigenmarkt<br />

unserer örtlichen Zeitung<br />

finde ich immer wieder schönes<br />

Spielzeug in hoher Qualität <strong>und</strong> zu<br />

erschwinglichen Preisen.“<br />

Und wie viel Spielzeug darf es sein?<br />

Bei dieser Frage reichen die Meinungen<br />

der Eltern von „Kinder brauchen<br />

kein Spielzeug, das bremst nur ihre<br />

Kreativität!“ bis zu „Kinder brauchen<br />

ein großes Spielzeugangebot, um<br />

sich weiterentwickeln zu können!“<br />

Letztlich bleibt es Elternsache, wie<br />

viele Gegenstände das Kinderzimmer<br />

bevölkern. Margaret (42 Jahre) zum<br />

Beispiel mag überquellende Zimmer<br />

generell nicht. „Deshalb passe ich<br />

auch auf, dass die Kinderzimmer immer<br />

hübsch luftig bleiben“, sagt die<br />

Mutter von Zwillingen (4 Jahre).<br />

Welches Spielzeug im Kinderzimmer<br />

verbleibt, hängt vom Kind <strong>und</strong> seinen<br />

jeweiligen Interessen ab. Nach<br />

Absprache mit dem Nachwuchs<br />

sollte das eine oder andere Spielzeug<br />

ruhig mal „aus dem Rennen“<br />

genommen bzw. außer Sichtweite<br />

gebracht werden. Ein überschaubares<br />

Angebot erleichtert Kindern<br />

die Entscheidung, was sie spielen<br />

möchten. Aktuelle Spielsachen<br />

werden für die Kinder gut erreichbar<br />

aufbewahrt. Wenn alles seinen<br />

Platz hat, fällt übrigens auch das<br />

Aufräumen leichter.<br />

Kreative Kräfte<br />

Manchmal ist es auch sinnvoll <strong>und</strong><br />

schön, wenn Kinder sich ganz ohne<br />

klassisches Spielzeug beschäftigen.<br />

Um ihre kreativen Kräfte entfalten<br />

zu können, benötigen sie Freiräume<br />

<strong>und</strong> freies Material, das sich zum<br />

Gestalten eigener Welten verwenden<br />

lässt. Die große Decke wird<br />

zum Meer, auf dem die Eierpappenschiffe<br />

fahren. Oder zum Dach der<br />

Höhle, die aus drei Stühlen <strong>und</strong> dem<br />

Bett errichtet wird. Tücher <strong>und</strong> eine<br />

Verkleidungskiste fordern Kinder<br />

zum Rollenspiel auf – <strong>und</strong> schnell<br />

ist das Kinderzimmer ein Feenpalast<br />

oder ein Piratenschiff auf großer<br />

Fantasiereise.<br />

Freies Malen, Basteln <strong>und</strong> Gestalten<br />

sind für Kinder ein schönes Mittel,<br />

um Kreativität <strong>und</strong> Feinmotorik zu<br />

trainieren. Gerade auch mit den<br />

Eltern sorgt Basteln für viele schöne<br />

gemeinsam verbrachte St<strong>und</strong>en. Und<br />

auch wenn das Ergebnis mal nicht<br />

so gelingt – schon allein die Beschäftigung<br />

damit ist ein wichtiger Entwicklungsschritt.<br />

Ob in freier Beschäftigung oder in<br />

vorgegebenem Rahmen – alles, was<br />

Spaß macht, fördert die Kreativität.<br />

Auch das beliebte „Malen nach<br />

Zahlen“ oder das Ausmalen vorgegebener<br />

Formen in Malbüchern<br />

kann Kinder mit einem erhöhten<br />

Bedarf an Führung sicher unterstützen.<br />

Aber prinzipiell brauchen<br />

Kinder diese Einschränkungen nicht.<br />

In der freien Gestaltung erproben<br />

sie ihre Fähigkeiten in ausreichendem<br />

Umfang. Und irgendwann gelingt<br />

das Meisterwerk bestimmt!<br />

Feine Kinderohren<br />

„Musik wird oft nicht schön gef<strong>und</strong>en,<br />

weil sie stets mit Geräusch<br />

verb<strong>und</strong>en“, reimte Wilhelm Busch<br />

einst sehr treffend. Alle Kinder musizieren<br />

gern. Da wird auf Kochtöpfen,<br />

Pappkartons <strong>und</strong> Kämmen voller<br />

Lust Musik „selbst gemacht“. Vorsicht<br />

ist dagegen bei Spielzeuginstrumenten<br />

angebracht. Sie quäken,<br />

quietschen, tröten <strong>und</strong> malträtieren<br />

das empfindliche Kinderohr – aber<br />

mit Musik haben sie nichts zu tun.<br />

Ist Ihr Kind aber bereits vier Jahre<br />

alt, kann es gemeinsam mit anderen<br />

Kindern in Kursen der musikalischen<br />

Früherziehung an „richtige“ Musik<br />

herangeführt werden. Manche<br />

Musikschulen nehmen auch jüngere<br />

Kinder auf.<br />

Hörspiele <strong>und</strong> Kinderlieder auf CD<br />

sind ein weiterer Zugang in die Welt<br />

der Fantasie <strong>und</strong> der Musik. Leider<br />

sind aber nicht alle Produktionen<br />

für Kinder von guter musikalischer<br />

<strong>und</strong> inhaltlicher Qualität. Hören Sie<br />

also zunächst selbst gut hin. Die<br />

feinen <strong>und</strong> empfindlichen Ohren<br />

Ihrer Kinder (<strong>und</strong> auch Ihre eigenen<br />

Ohren) werden es Ihnen danken.<br />

Bei allem Spaß sollte aber auch in<br />

Sachen Musik die Dauerberieselung<br />

nebenher vermieden werden.<br />

Bereits hier beginnt die Erziehung<br />

im Umgang mit Medien.<br />

› Sie werden schnell herausfinden,<br />

welches Kinderbuch<br />

Ihr Kind besonders<br />

anspricht.<br />

Kostbare Vorlesezeit<br />

Weniger falsch machen können<br />

Eltern bei Büchern. Natürlich gibt<br />

es neben einem wahren Füllhorn<br />

bester Titel für Kinder auch nicht so<br />

gute Kinderbücher. Aber Sie werden<br />

schnell herausfinden, welches Ihr<br />

Kind besonders anspricht. Kennen<br />

Sie zum Beispiel Maurice Sendaks<br />

Klassiker „Wo die wilden Kerle wohnen“<br />

1 . Dieser Titel zeigt, wie weit<br />

elterliche Vorstellungen <strong>und</strong> kindliche<br />

Faszination auseinanderliegen<br />

können. „Am Anfang war ich skeptisch<br />

<strong>und</strong> fürchtete, dass die ganzen<br />

Monster unserem kleinen Justus<br />

Angst machen würden. Aber nichts<br />

da – er fand die Geschichte <strong>und</strong><br />

die Bilder einfach nur herrlich <strong>und</strong><br />

konnte nicht genug davon kriegen!“,<br />

er zählt Jutta (48 Jahre), Mutter des<br />

heute 14- jährigen Justus.<br />

Wer seine Kinder früh an Bücher<br />

heranführen möchte, wird mit ihnen<br />

gemeinsam Bilderbücher betrachten<br />

<strong>und</strong> ihnen häufig vorlesen. Ob erzählende<br />

Zeilen oder sich reimende<br />

Verse – das sind kostbare Momente<br />

für Eltern <strong>und</strong> Kind, die beide in<br />

eine andere Welt voller Anregungen<br />

entführen. Und noch eine Bitte:<br />

Legen Sie nicht immer nur eine CD<br />

ein, sondern lesen Sie ihrem Kind<br />

auch mal selbst vor. Solche kuscheligen<br />

Momente sind nämlich durch<br />

nichts zu ersetzen.<br />

Vielleicht gehört ja sogar eine kleine<br />

Vorlesegeschichte für Ihr Kind zum<br />

abendlichen Ins-Bett-Gehen- Ritual?!<br />

Allen Eltern sei hier aber vorsorglich<br />

gesagt: Eine Garantie, dass Ihr Kind<br />

dann später auch selbst zur Leseratte<br />

<strong>und</strong> zum Literaturliebhaber wird, ist<br />

das nicht!<br />

1<br />

Sendaks, M.: Wo die wilden Kerle wohnen,<br />

Diogenes Verlag 1967.<br />

Spielzeug<br />

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