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ICHbinICH und DUbistDU

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Spielräume<br />

Zwischen Lust <strong>und</strong> Frust<br />

Spielen ist schön. Und nebenbei auch wichtig. Denn Spielen<br />

macht Kinder schlau. Sie begreifen die Welt, indem sie sich in ihr<br />

spielend <strong>und</strong> mit allen Sinnen einen Platz erobern. Diesen Prozess<br />

können Eltern durch Spielzeug-, Medien- <strong>und</strong> Freizeitangebote<br />

unterstützen oder auch hemmen. Denn es kommt darauf<br />

an, immer wieder neu die richtige Menge <strong>und</strong> kindgerechte Qualität<br />

des Spielzeugs <strong>und</strong> der Angebote auszubalancieren <strong>und</strong><br />

auszuloten. Sonst könnte es sein, dass Ihr Kind von Reizen überflutet<br />

oder ges<strong>und</strong>heitlich gefährdet wird. Oder auch gar keine<br />

Zeit mehr zum Spielen hat. Das wäre ebenso schade.<br />

Gerade beim Spielzeug gehen die Meinungen weit<br />

auseinander. Welches Produkt ist das richtige – <strong>und</strong><br />

wie viel darf es sein?<br />

„Mein Junge kriegt doch keine Puppe!“, empört sich<br />

Vater Dennis. Warum eigentlich nicht? Wenn sich Marcel<br />

eine Puppe wünscht, sollte er sie auch bekommen.<br />

Genauso wie Marie den Fuß ball oder Janine das Spielzeugauto.<br />

Die Zeiten, in denen blaue Autos für Jungen<br />

<strong>und</strong> süße Puppen mit rosa Kleidchen für Mädchen vorgesehen<br />

waren, sollten eigentlich überstanden sein.<br />

Jedenfalls aus Elternsicht. Denn Spielwarenhersteller<br />

setzen schon seit Längerem wieder auf geschlechtsspezifische<br />

Produkte. Selbst Lego hat für Mädchen ein rosarotes<br />

Traumhaus aufgelegt. Aber zum Glück kommt es<br />

hier ja auf die Käufer an – <strong>und</strong> das sind meist die Eltern<br />

<strong>und</strong> Großeltern. Entscheiden Sie also selbst, ob Sie Ihr<br />

Kind wirklich so früh in ein stereotypisches Rollenmodell<br />

pressen möchten. Und vielleicht wird aus Marcel ja<br />

trotz Puppe mal ein „typischer Mann“ <strong>und</strong> aus Marie<br />

trotz Rennauto später eine „typische Frau“ …? Und<br />

wenn Papa dem Jungen partout keine Puppe schenken<br />

will, kann Opa das ja übernehmen.<br />

Richtlinien eingehalten haben. Keine neutrale Stelle<br />

überprüft das. Die europäische Spielzeugrichtlinie EN 71<br />

wird derzeit allerdings überarbeitet, um die Regelung<br />

von verwendeten Chemikalien an den aktuellen wissenschaftlichen<br />

Standard anzupassen.<br />

Dagegen steht das GS-Zeichen für „geprüfte Sicherheit“.<br />

Unabhängige Prüfstellen vergeben es für maximal fünf<br />

Jahre. Liegt das Siegel jedoch ohne das jeweilige Prüfinstitut<br />

vor, so kann es sich um eine Fälschung handeln.<br />

Spielend lernen<br />

Nicht immer müssen sich Eltern <strong>und</strong> Großeltern darüber<br />

einig sein, welches Spielzeug „gut“ für das Kind ist.<br />

Ein gewisses Maß an Absprache beugt Konflikten jedoch<br />

vor. Aber wenn die Großmutter den Kleinen statt eines<br />

Holzspielzeugs mal ein Plastikspielzeug mitbringt, geht<br />

davon die Welt auch nicht gleich unter. Nur sollte darauf<br />

geachtet werden, dass keine ges<strong>und</strong>heitsgefährdenden<br />

Stoffe enthalten sind.<br />

Prüfsiegel <strong>und</strong> Auswahlkriterien<br />

Allzu oft liest man leider von der „Gefahrenzone Kinderzimmer“<br />

oder gar vom „Sondermüll im Kinderzimmer“.<br />

Eigentlich hat jedes Spielzeug, das über den Ladentisch<br />

geht, viele Sicherheitsbestimmungen zu erfüllen.<br />

Andererseits sind manche Hersteller erfindungsreich<br />

<strong>und</strong> weniger verantwortungsvoll.<br />

Die Kennzeichnung durch CE (Conformité Européenne)<br />

ist übrigens kein Gütesiegel! Die Hersteller bestätigen<br />

sich damit quasi nur selbst, dass sie die europäischen<br />

Der Arbeitsausschuss Kinderspiel <strong>und</strong> Spielzeug e. V.<br />

vergibt das „spiel gut“-Zeichen: Das Spielzeug wurde von<br />

unabhängigen Pädagogen, Technikern <strong>und</strong> Medizinern<br />

geprüft. Auf Schadstoffe wird das Spielzeug allerdings<br />

nur stichprobenhaft untersucht.<br />

Es kommt immer wieder vor, dass vor allem Spielwaren<br />

aus Kunststoff die erlaubten Schadstoffgrenzen überschreiten.<br />

Einige enthalten krebserregende polyzyklische<br />

aromatische Kohlenwasserstoffe. „Verlassen Sie sich auf<br />

Ihre Sinne“, raten deshalb auch Experten. „Wenn Sie<br />

nach einmaligem Berühren Farbe an den Fingern haben<br />

oder das Spielzeug kräftig nach Chemie riecht: Hände<br />

weg!“ Leider sind viele Kunststoffe geruchsneutral <strong>und</strong><br />

liegen dennoch über der Schadstoffgrenze. Übrigens:<br />

Ob lackiertes Spielzeug speichel- <strong>und</strong> schweißfest ist,<br />

zeigt der Test mit dem feuchten Finger. Dabei darf sich<br />

keine Farbe lösen. Immer aktuell informiert im Internet<br />

die Ökotest-Stiftung über Kinder gefährdendes Spielzeug<br />

(www.oekotest.de). Auf der Seite www.eu-info.de<br />

finden Sie ebenfalls wichtige Warnungen <strong>und</strong> Berichte<br />

(unter „Suchen“ den Begriff „Spielzeug“ eingeben).<br />

Spielzeug

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