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ICHbinICH und DUbistDU

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Orte für Kinder<br />

Vom Drinnen nach draußen: Ein<br />

Park, eine Wiese, ein Waldstück, ein<br />

Garten, ein Strand – für Kinder ist<br />

jede Art naturnaher Raum ein Paradies,<br />

das eine Fülle Bewegungs- <strong>und</strong><br />

Entdeckungsmöglichkeiten bietet.<br />

Selbst in der Stadt lassen sich viele<br />

solcher Orte finden. Und in kleinen<br />

Gruppen zusammen mit anderen<br />

machen Kinderspiele noch mal so<br />

viel Spaß. Und zwar zu jeder Jahreszeit.<br />

Denn Regenwetter ist noch lange<br />

kein Gr<strong>und</strong>, sich in die Stube zu<br />

hocken. Im Gegenteil: Erstens backt<br />

nasser Sand besonders gut, zweitens<br />

sind Pfützen ein wahres Spielparadies<br />

<strong>und</strong> drittens lernt der Körper,<br />

sich Temperaturschwankungen anzupassen.<br />

Er wird auf diese Weise<br />

widerstandsfähiger. Einzige Voraussetzung:<br />

Gummistiefel (bei kaltem<br />

Wetter gefüttert) <strong>und</strong> Matschhose<br />

oder Matschanzug (mit möglichst<br />

wenig Weichmachern).<br />

Vom Draußen nach drinnen: Auch<br />

der Weg zu einem Ziel kann kurzweilig<br />

gestaltet werden <strong>und</strong> muss nicht<br />

unbedingt im Auto stattfinden. Eines<br />

dieser Ziele könnte zum Beispiel ein<br />

Museum sein. Ein Besuch im Museum<br />

ist mit Kindern einfach ein<br />

umwerfendes Erlebnis – auch für<br />

Erwachsene. Danach sehen Sie vieles<br />

mit ganz neuen Augen. Sie können<br />

mit Ihrem Kind aber auch eine Kirche<br />

besichtigen (dort verändert sich der<br />

Klang der Stimme interessant), in den<br />

Zoo gehen oder einen Bauernhof<br />

besuchen. Wer sich ein bisschen über<br />

sein nahes Umfeld informiert, wird<br />

dabei sicher zahllose spannende Ziele<br />

entdecken.<br />

„Guck ma, zwei Engel!“<br />

In diesem Stadtviertel bin ich aufgewachsen. Den Weg von der Wohnung<br />

meiner Eltern – einmal um die Ecke <strong>und</strong> die dann von Altbau-<br />

Mehrfamilienhäusern gesäumte Straße hinunter – bis zum Beginn der<br />

Fußgängerzone bin ich in ca. fünf Minuten unzählige Male gegangen.<br />

Hier kenne ich alles. Das dachte ich zumindest bis zu dem Tag, an dem<br />

ich mit meiner Tochter Amelie von Omas Wohnung aus los spaziert.<br />

Wir biegen gerade um die Ecke, als mein gut vierjähriger Blondschopf<br />

begeistert nach oben zeigt <strong>und</strong> ruft: „Guck ma, zwei Engel!“ Bitte?! Zu<br />

meinem Erstaunen thronen auf dem Sandsteinbogen über der massiven<br />

Eingangstür des senfgelb gestrichenen Hauses tatsächlich zwei dicke<br />

Steinputten mit etwas verwitterten Nasen <strong>und</strong> grinsen auf uns vorbeieilende<br />

Fußgänger herab. Wo kommen die denn „plötzlich“ her?!<br />

Amelie winkt ihnen fröhlich zu <strong>und</strong> hüpft weiter, um ein paar Meter<br />

später die Bäume am Straßenrand zu bestaunen. „Boa, die sind aber<br />

groß! Und die Blätter sehen ja aus wie Herzchen! Oh, schön!“ Zum ersten<br />

Mal schaue ich mir die alten Linden genauer an, <strong>und</strong> wir zwei lauschen<br />

ein wenig dem Lüftchen nach, das im Blattwerk säuselt. Auf einem<br />

Ast über uns streiten sich zwei Spatzen. Während wir dann an<br />

der nächsten Ecke vorschriftsmäßig an der roten Ampel warten, betrachtet<br />

meine kleine Entdeckerin den Altbau auf der anderen Straßenseite.<br />

„Da, Mama, ein Rapunzel-Turm! – Sieht aber doof aus in Grün!“<br />

Wie von Feenhand dorthin gezaubert, erscheint nun auch vor meinen<br />

Augen ein stattlicher Erker im obersten Stock des olivfarbenen Wohnhauses.<br />

Seine Farbe blättert bereits ein wenig ab, er wäre jedoch prima<br />

für Rapunzels Haarpracht geeignet. Noch während Amelie mir erklärt,<br />

so ein Türmchen müsse unbedingt rosa sein, wecken schon die<br />

Straßenlaternen ihr nächstes Interesse. Die stehen nämlich keineswegs<br />

gelangweilt am Gehweg herum, sondern hängen quer über die Straße<br />

<strong>und</strong> wiegen sich im Wind. „Wie lauter kleine Sonnen!“, findet meine<br />

Tochter, „wie viele das wohl sind?“. Bis zur nächsten Querstraße zählen<br />

wir genau fünf „Sonnen“. Derart erleuchtet, kommen wir an der Fußgängerzone<br />

an. Und schon zieht mich ihre kleine Hand nach links.<br />

„Hier lang, Mama, komm!“ Amelie steuert auf die Eisdiele an der Ecke<br />

zu. Solange ich mich zurückerinnern kann, gibt es dort köstlich cremige<br />

Eiskreationen – wenigstens daran hat sich nichts geändert …<br />

(Zu diesem Spaziergang hat sich die 28-jährige Gudrun verführen<br />

lassen. Mittlerweile ist Amelie fünf <strong>und</strong> hat ein Brüderchen<br />

bekommen.)<br />

› Denken Sie bei Ihren Ausflügen in die Natur auch<br />

an die FSME-Impfung (siehe auch S. 38).<br />

Gefahr erkannt – Gefahr gebannt!<br />

Alle Eltern wünschen sich, dass ihr Kind ohne großes Malheur oder gar Unfälle <strong>und</strong><br />

Verletzungen aufwächst. Dazu können Mütter <strong>und</strong> Väter mit ihrem eigenen Verhalten<br />

vieles beitragen.<br />

Gemeinsam zu Hause<br />

Sicherheit in der Wohnung entsteht<br />

nicht, indem Sie Ihren Nachwuchs<br />

(oder die Möbel) in Watte packen,<br />

sondern indem Ihr Kind lernt, mit<br />

den Dingen des täglichen Lebens<br />

aufmerksam <strong>und</strong> geschickt umzugehen.<br />

Das bedeutet im Einzelnen:<br />

Das „richtige“ Fallen: Beim Laufenlernen<br />

hat Ihr Kind geübt, nach vorn<br />

zu fallen <strong>und</strong> sich dabei abzustützen.<br />

Nur Kinder, die in sogenannte Lauflernhilfen<br />

(„Gehfrei“) gesteckt wurden,<br />

fallen oft auf den Hinterkopf<br />

<strong>und</strong> haben ihre schützende Körperreflexe<br />

nicht ausreichend trainieren<br />

können.<br />

Außer Reichweite: Es ist selbstverständlich,<br />

dass Eltern keine ihre<br />

Kinder gefährdenden Dinge wie<br />

Rauchwaren, Medikamente, Putz<strong>und</strong><br />

Waschmittel, scharfe Gegenstände<br />

etc. in der Wohnung herumliegen<br />

lassen, sondern außerhalb<br />

jeder Reichweite kindersicher aufbewahren.<br />

Körperbeherrschung: Wenn die<br />

Wohnung klein ist, sollten Eltern<br />

doppelt so häufig mit ihrem<br />

Kind nach draußen gehen. Denn<br />

es braucht ausreichend Platz, um<br />

verschiedene Bewegungsformen<br />

auszuprobieren <strong>und</strong> einzuüben,<br />

damit es ein gutes Kör pergefühl<br />

<strong>und</strong> Geschicklichkeit entwickeln<br />

kann.<br />

Selbstständigkeit schützt: Wer sein<br />

Kind in die Verrichtung alltäglicher<br />

Arbeiten mit einbezieht, fördert auch<br />

seine Selbstständigkeit <strong>und</strong> sein<br />

Verantwortungsbewusstsein. Diese<br />

Fähigkeiten nützen Ihrem Kind in<br />

allen Lebensbereichen.<br />

Experimente statt Verbote: Kinder<br />

wollen vieles ausprobieren. Wenn<br />

sie das nicht dürfen <strong>und</strong> (zu) oft ein<br />

automatisches Nein hören, trauen<br />

sie sich wenig zu oder wollen extra<br />

beweisen, was sie schon alles<br />

können. Beides kann sie gefährden.<br />

Begleiten Sie Ihr Kind deshalb bei<br />

seinen „Experimenten“. Erk<strong>und</strong>en<br />

Sie zum Beispiel zusammen verschiedene<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> Gefahren:<br />

Wie spitz ist eine Nadel? Was ist kalt<br />

<strong>und</strong> was ist heiß? (Eiswürfel/verschlos<br />

sene Flasche mit heißem Wasser<br />

bis 40 °C!) Wo ist Heißes in der<br />

Wohnung (Backofen, Wasserkocher,<br />

Kerze etc.), wo Kaltes (Kühlschrank)?<br />

Solche Experimente sind lehrreich<br />

<strong>und</strong> machen Spaß!<br />

Gemeinsam unterwegs<br />

Kinder im Auto: Fahren Sie konsequent<br />

nicht einen Meter, wenn Ihr<br />

Kind nicht im Kindersitz angeschnallt<br />

ist! Für das passende Rückhaltesystem<br />

sind nur Größe <strong>und</strong> Gewicht<br />

Ihres Kindes ausschlaggebend,<br />

Kinder fahren mit Begeisterung<br />

Fahrrad. Überprüfen<br />

Sie immer, ob der Helm auch<br />

richtig sitzt.<br />

Altersangaben sind nämlich nur<br />

Durchschnittswerte. Und kein Sitz<br />

ist sicher, wenn er Ihrem Kind nicht<br />

„passt“ – <strong>und</strong> wenn er nicht sachgemäß<br />

im Fahrzeug angebracht ist.<br />

Kindersitze ohne die Prüfnorm<br />

ECE 44/03 oder 44/04 dürfen nicht<br />

mehr verwendet werden. Investieren<br />

Sie in die Sicherheit Ihres Kindes,<br />

kaufen Sie kein Billigprodukt, sondern<br />

lassen Sie sich im Fachgeschäft<br />

beraten.<br />

Ausflüge<br />

Sicherheit

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