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Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation

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ist auch wieder der Modus Tollens akzeptabel. Mehr noch, dann ist eigentlich<br />

auch die Umkehrung des kontrafaktischen Zusammenhangs zwischen T(x) und<br />

R(x), nämlich ¬R(x) a ¬T(x), richtig (kontra (4)). Ob man "¬R(x) a ¬T(x)"<br />

aber dann zur Definition hinzunehmen muß, oder ob es aus der Definition mit<br />

adäquat eingerichteten Normalbedingungen nicht schon folgt, bliebe zu<br />

untersuchen. 161<br />

Bei dieser groben Annäherung wird deutlich, daß ein Problemfall der<br />

Dispositionsanalyse verschwindet: die leere Erfüllung. Denn über das<br />

Verhalten eines in der aktuellen Welt nicht getesteten Gegenstands geben die<br />

Nachbarwelten Auskunft. Die rein wahrheitsfunktionale Definition der<br />

materialen Implikation ist überschritten, die Wahrheit oder Falschheit des<br />

Antezendens und Konsequens sind keine hinreichende Bedingung für die<br />

Wahrheit oder Falschheit des Konditionals.<br />

Ich erinnere daran, daß Burks sein kontrafaktisches Konditional auf<br />

Grundlage seines kausalen Konditionals definiert hat (psq ↔ ¬p ∧ pcq). Er<br />

behauptet also, daß ein kontrafaktisches Konditional genau dann wahr ist,<br />

wenn ihm ein kausales Konditional zu Grunde liegt, dessen Antezedens nicht<br />

erfüllt ist. Lewis geht den umgekehrten Weg. In "Causation" begründet er<br />

auch, weswegen kausale Zusammenhänge auf Grundlage von kontrafaktischen<br />

definiert werden sollten. "The hope remains that causal dependence among<br />

events, at least, may be analyzed simply as counterfactual dependence" (Lewis<br />

1973b: 165). Die Gründe dafür führen hier allerdings zu weit. Lewis' Ergebnis<br />

ist:<br />

Then e depends causally on c iff the family O(e), ¬O(e) depends counterfactually<br />

on the family O(c), ¬O(c). [...] The dependence consists in the<br />

truth of two counterfactuals: O(c) a O(e) and ¬O(c) a ¬O(e). (Lewis<br />

1973b: 166-167) 162<br />

160 Aber das gesteht er auch selbst eine Zeile später und dann in (Lewis 1997) mit Begründung.<br />

161 Ich vermute, daß sie nicht nötig ist, was die folgende Skizze zeigen soll. Sei D(x) ↔<br />

(C(x)∧T(x) a R(x)). Dann sind alle T∧C-Welten mit R näher an der aktuellen Welt, als T∧C-<br />

Welten mit ¬R. C, die Normalbedingungen, sollen aber gerade so eingerichtet sein, daß T∧¬R<br />

gar nicht mehr möglich ist, also ¬(C∧T∧¬R). Und das heißt, daß C(x)∧¬R(x) a ¬T(x) aus<br />

der Definition für D(x) folgt. Denn jede C∧¬R-Welt mit ¬T ist näher der aktuellen Welt als<br />

C∧¬R-Welten mit T, denn letztere gibt es gar nicht. Also ist die Zusatzforderung<br />

¬R(x) a ¬T(x) nicht nötig (siehe aber (Malzkorn 1999)).<br />

162 Dabei stehen e und c für zwei Ereignisse, während O(e) bzw. O(c) die Proposition ist, daß e<br />

resp. c auftritt.

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