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Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation

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Carnap gibt drei Charakteristika der Dispositionsterme in seinem neuen<br />

Sinne an (im folgenden "reine Dispositionsterme", denn Carnap geht dazu ü-<br />

ber, sie "pure disposition terms" zu nennen). Dabei wird deutlich, daß die Möglichkeit,<br />

einen Term als reinen Dispositionsterm aufzufassen, sehr gering ist,<br />

weil hohe Forderungen gestellt werden.<br />

1. The term can be reached from predicates for observable properties by<br />

one or more steps of the procedure described.<br />

2. The specified relation between S and R [Test und Reaktion] constitutes<br />

the whole meaning of the term.<br />

3. The regularity involving S and R, on which the term is based, is<br />

meant as universal, i.e., holding without exception. (Carnap 1956:<br />

66)<br />

Hinter Forderung 1 verbirgt sich die Idee, daß es theoretische Dispositionsprädikate<br />

("theoretical disposition terms") geben könnte, die durch ein Test- und<br />

ein konditional folgendes Reaktionsprädikat beschrieben werden, welche aus<br />

L T stammen - im Gegensatz zu den Test- und Reaktionsprädikaten der "puren"<br />

Dispositionsprädikate - (Carnap 1956: 67). Carnap geht darauf nicht weiter ein.<br />

Charakteristikum 2 spricht sich dagegen aus, die Offenheit der Bedeutung von<br />

Prädikaten über Reduktionssätze zu realisieren bzw. über die Möglichkeit, beliebig<br />

viele Reduktionssätze zu einer Klasse solcher Sätze dazu zu addieren.<br />

At that time [i.e. zur Zeit von "Testability and Meaning"] I tried to do justice<br />

to this openness by admitting the addition of further dispositional<br />

rules (in the form of reduction sentences [...]). I think now the openness is<br />

more adequately represented in L T ; the interpretation of the term may be<br />

strengthened without ever being completed. (Carnap 1956: 67)<br />

Das ist ein großer Schritt, den Carnap hier geht, denn er führte die Offenheit<br />

der Klassen von Reduktionssätzen in „Testability and Meaning“ als eines von<br />

deren großen Vorteilen an.<br />

Ein offener Term sollte also zum theoretischen Vokabular gerechnet<br />

werden, nicht zu den reinen Dispositionstermen, deren Anzahl somit kleiner<br />

wird. Noch geringer wird die Möglichkeit, Terme als Dispositionsterme<br />

aufzufassen, wenn das dritte Charakteristikum hinzu gezogen wird. Dieses<br />

Charakteristikum ist für Carnap gleichzeitig das überzeugendste dafür, Terme<br />

nicht als dispositional aufzufassen. Umformuliert behauptet es: Wenn zwar der<br />

Test ausgeführt wurde, die Reaktion aber nicht erfolgte, so müssen wir dem<br />

getesteten Objekt die Disposition aus logischen Gründen absprechen. "According<br />

to (ii) [dem Charakteristikum 3], the negative result of a test for a disposi-

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