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Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation

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seine Legitimation aus den üblichen Überlegungen gewinnt, daß ein<br />

Konditional kausal ist, wenn ein gesetzmäßiger Zusammenhang zwischen<br />

Antezedens und Konsequens besteht. Die Korrespondenzregeln C schließlich<br />

verschwinden ganz, denn das Ziel jüngerer Aufsätze zu Dispositionsprädikaten<br />

ist nicht mehr, die empiristische Zielsetzung, i.e. man unterscheidet nicht mehr<br />

zwischen verschiedenen Vokabularen. Diese Schritte führen zunächst zu "∅ ⇒<br />

S M ⊃ (NB ∧ T a R))". Schreibt man noch S M zu D(x) um (und T(x) und R(x)),<br />

fordert von einer vollständigen Bedeutungsexplikation den Rückpfeil und läßt<br />

"∅ ⇒" aus, so entsteht: "D(x) ↔ (NB ∧ T(x) a R(x))". In jüngeren Texten<br />

werden Dispositionsprädikate tatsächlich in dieser (oder sehr ähnlicher) Form<br />

interpretiert. Dazu ist es erforderlich, genauer zu explizieren, was hinter den<br />

Normalbedingungen steckt und wie die Semantik kontrafaktischer<br />

Konditionale auszusehen hat. Beides wird aber nach 1956 geleistet, so daß<br />

Carnaps theoretische Terme in dreifacher Weise überholt werden: Wir wollen<br />

keine Rückführung auf Beobachtungsvokabular mehr, wir besitzen eine<br />

Semantik kontrafaktischer Konditionale und wir können die<br />

Normalbedingungen, oder umgekehrt formuliert, den Ausschluß von<br />

Störfaktoren, expliziter angeben, als Carnap es tat.<br />

Zum Schluß möchte ich betrachten, wie theoretische Terme mit zwei<br />

unserer Hauptprobleme – der leeren Erfüllung und der zufälligen Koinzidenz –<br />

umgehen. Nehmen wir an, ein Term wie "ist explosiv" gehörte zu den<br />

theoretischen Termen und wäre als empirisch signifikant ausgewiesen. Die<br />

Schwierigkeit der leeren Erfüllung stellt sich nicht mehr, weil mit der<br />

empirischen Signifikanz keine Zuschreibungskriterien gegeben sind. Man kann<br />

die leere Erfüllung gar nicht formal entwickeln. Wie steht es um die zufällige<br />

Koinzidenz? Nehmen wir an, "ist explosiv" sei auf die folgende Weise<br />

empirisch signifikant: S M sei die Aussage "Tisch a ist nicht explosiv", S K<br />

enthalte mindestens die Aussage "Es wird auf den Tisch a geschlagen" (aber<br />

auch andere zunächst unspezifizierte Begleitumstände), in T stünden Gesetze<br />

über explosive Stoffe, besonders "∀x [ explosiv x ↔ ( Schlag auf x ⊃ x<br />

explodiert ) ]" und S O sei der Satz "Tisch a explodiert nicht". Weiterhin<br />

nehmen wir an, der Tisch sei aber doch explodiert, also ¬S O . Dann müssen wir

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