Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation
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Ein für spätere Betrachtungen überaus wertvolles Kapitel in Trapps Text<br />
ist seine Behandlung von Störfaktoren. Damit komme ich, die Reflexion<br />
Trapps abschließend, zum Einwand (E 4 ), der bisher keine Erwähnung mehr<br />
gefunden hat (aber doch eng mit der zufälligen Koinzidenz zusammenhängt).<br />
Man ist nicht dazu bereit, einem Objekt die Disposition abzusprechen, wenn<br />
ein Test einmal (oder mehrfach innerhalb gewisser Grenzen) negativ ausfällt.<br />
Nicht bedachte oder nicht beobachtete Störfaktoren könnten den Test beeinträchtigt<br />
haben. Gemäß der bedingten Definition qua Reduktionssätze führt ein<br />
negativer Test aber zur logischen Folgerung des Nichtvorliegens der Disposition.<br />
So der vierte Einwand. Trapps Verbesserungen hin zu den verschiedenen<br />
Einsatzverfahren helfen hier nicht. Es ist lediglich so, daß bei den unterschiedlichen<br />
Formen (Ia) - (Id) für "ein Test fällt negativ aus" Verschiedenes gesetzt<br />
werden muß. (Ia) spricht die Disposition schon dann ab, wenn nur ein Test der<br />
Konjunktion im Antezedens, (Ib) wenn alle, (Ic) wenn bestimmte negativ ausfallen<br />
und (Id) wenn ein Test aus dem Testkern fehlschlägt oder alle aus dem<br />
Testhof. 61 Trapp schlägt daher vor, eine Störfaktorenklausel in die Reduktionssätze<br />
mit aufzunehmen (nicht zusätzlich zu fordern, wie bereits in Fußnote 53<br />
erwähnt):<br />
Diese Integration in den BRS kann dabei so vorgenommen werden, daß<br />
man dem die Testbedingungen beinhaltenden Vordersatz konjunktiv eine<br />
Nichtexistenzbehauptung bezüglich auftretender Störfaktoren beifügt, etwa<br />
'¬∃(y) S(y, x)', zu lesen als "Es gibt keinen Störfaktor bezüglich der<br />
Reaktion von x". (Trapp 1975: 374)<br />
Nun quantifiziert der Existenzquantor zunächst einmal über alle physikalisch<br />
(oder psychisch) möglichen Vorgänge und ließe, da nicht verifizierbar, immer<br />
eine Hintertür für jemanden offen, der sich weigern möchte, die Disposition bei<br />
negativem Test abzusprechen. Daß irgendwo im Universum keine versteckte<br />
Störfaktorenquelle existiert, ist nicht beweisbar. Und nimmt unser Verweigerer<br />
eine solche Störfaktorenquelle an (also ∃(y) S(y, x) ), dann kann über das<br />
von der reinen Extensionalität an, als seinen Zusatz der kausalen Abhängigkeit von Test und<br />
Reaktion. Ich bin aber der Meinung, daß eine solche Unterscheidung im Grad der<br />
Nichtextensionalität solange unsinnig bleibt, wie Trapp nicht seinen Begriff eines kausalen<br />
Zusammenhangs expliziert hat. Das würde ihn nämlich m.E. direkt zu kontrafaktischen<br />
Konditionalen führen.<br />
61 Ich werde weiterhin der Einfachheit halber nur von "dem Test" sprechen und möchte darunter<br />
stets mutatis mutandis alle Varianten verstanden wissen.