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Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation

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Wie werden Normalbedingungen - Bird nennt sie die Klasse C von<br />

Bedingungen - expliziert? Explizites Auflisten ihrer Elemente ist nicht<br />

möglich, Beschreibung eines gemeinsamen Charakters führt in die Zirkularität.<br />

Daher definiert Bird seine Klasse C, indem er auf vergangene Situationen<br />

hinweist. "[...] we are thinking of cases like this one" (Bird 1998a: 234): Dinge<br />

der Art wie das Objekt, das wir gerade betrachten, haben wir in der<br />

Vergangenheit in bestimmten Situationen getestet, und sie haben die Reaktion<br />

gezeigt. Situationen dieser Art sind es, die als Elemente in die Klasse C<br />

gehören.<br />

We see one hundred identical glasses break easily when struck. We hypothesize<br />

that this is because the glasses have some intrinsic properties, a<br />

microstructure or whatever, which when combined with those strikings<br />

caused them to break. On this assumption, we say that they are disposed<br />

to break when struck. Here C will be these hundred glasses and their<br />

breaking when struck. (Bird 1998a: 234)<br />

Bird weist im letzten Abschnitt seines Texts explizit auf eine Analogie mit<br />

Putnams Idee der Referenzfestlegung für natürliche Artbegriffe hin. Die<br />

Extension natürlicher Artbegriffe ist durch Bezugnahmen auf archetypische<br />

Beispielelemente fixiert. Ebenso sieht Bird die Klasse C fixiert: Situationen<br />

ähnlich der archetypische Situationen, in denen wir das Objekt normal getestet<br />

haben, gehören zu C. Und meistens wird vorausgesetzt, daß man sich in einem<br />

Äußerungskontext befindet, der den archetypischen Situationen ähnelt. Bird<br />

erlaubt aber auch eine andere Möglichkeit:<br />

Typically [...] C is just 'normal circumstances', though [...] we might have<br />

a certain regularity or a particular laboratory set-up in mind. C may depend<br />

on the interests of the speaker or hearer. (Bird 1998a: 234)<br />

Ein naturwissenschaftlicher Forschungsbericht beginnt damit, den Laboraufbau<br />

zu beschreiben, bevor die Versuche und deren Ergebnisse besprochen werden.<br />

Diejenigen Wissenschaftler, die den Aufsatz lesen, sind typischerweise nicht in<br />

einem Labor mit ähnlichem Aufbau und ähnlichen experimentellen<br />

Dispositionsanalyse vorwegzunehmen (So kann man Lewis (1997; 153) lesen: "We should<br />

really say [in unserer Definition eines Gifts] 'if ingested without its antidote'."): "Wenn kein<br />

Antidot vorliegt, dann hat x die Disposition D, g.d.w. ...". Zweierlei sagt Bird dazu. Erstens ist<br />

"die Disposition zu haben" dann nur partiell definiert, nämlich nur für Fälle ohne Antidot, und<br />

ob es sinnvoll ist, von einem Ding zu fragen. Ob es disponiert ist oder nicht, wäre also von<br />

extrinsischen Eigenschaften des Dinges abhängig – nämlich von vorliegenden oder nicht<br />

vorliegenden Antidoten. Zweitens bleibt die Frage ungeklärt, ob wir Antidote ohne Rekurs auf<br />

das Dispositionsprädikat definieren können. Also bliebe es unsere Aufgabe, die<br />

Normalbedingungen innerhalb der Analyse zu belassen und nach Wegen zu suchen, sie nichtzirkulär<br />

zu definieren.

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