Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation
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allem Dispositionsprädikate bzw. deren Widersetzung gegen eine einfache,<br />
adäquate Zurückführung auf Beobachtungsvokabular verantwortlich. Da ich<br />
mich aber nicht mit der Verfeinerung der Prinzipien des Empirismus<br />
beschäftigen möchte, der Empirismus nur Ausgangspunkt der Untersuchung<br />
von Dispositionsprädikaten war, lasse ich ihn auf sich beruhen. Die<br />
Schwierigkeiten mit Dispositionsprädikaten, die in meiner Arbeit zentral sind,<br />
sind immanente Probleme und bestehen unabhängig von den Problemen des<br />
Empirismus. 9 1.4<br />
DISPOSITIONSANALYSE OHNE EMPIRISMUS<br />
Die Diskussion um Dispositionsprädikate ist unabhängig vom Empirismus zu<br />
einem Selbstläufer geworden ist. Jüngeren Aufsätzen geht es in keiner Weise<br />
mehr darum, Forderungen des Empirismus zu erfüllen, sondern nur noch<br />
darum, eine adäquate Begriffsexplikation zu gewinnen. Weshalb man das -<br />
Empirismus losgelöst - immer noch will, findet sich interessanterweise selten. 10<br />
Akzeptiert man die Antwort nicht als befriedigend, die Beschäftigung mit<br />
Dispositionsprädikaten sei an sich spannend, dann sind vielleicht folgende<br />
Anhaltspunkte akzeptabel: Fragen zum ontologischen Status von Dispositionen<br />
sind für die Philosophie des Geistes relevant. Dies sieht man besonders<br />
deutlich an der Diskussion um Armstrongs Thesen gegen die<br />
phenomenologische Sicht Ryles (siehe Kapitel 6). Innerhalb der<br />
Wissenschaftstheorie hängen die Schwierigkeiten, Dispositionsprädikate zu<br />
definieren, eng mit Problemen zusammen, die dabei entstehen, den<br />
Erklärungsbegriff, den Bestätigungsbegriff oder den Gesetzesbegriff zu<br />
explizieren. Auch eine adäquate Analyse kontrafaktischer oder kausaler<br />
Konditionale hängt damit zusammen. Weiterhin hat die Ethik ein Interesse an<br />
Dispositionen. Fragen nach dem Umgang mit Embryonen, die genetische<br />
liegen, also beobachtbare Ereignisse, Dinge oder Zustände.<br />
9 Es ist also nicht mein Bestreben, die Geschichte des Versuchs nachzuzeichnen, Dispositionsprädikate<br />
passend für den Empirismus zu definieren. Nichtsdestotrotz sind Carnaps Thesen zu<br />
Dispositionsprädikaten immer mit den Problemen des Empirismus verwoben, so daß ich bei<br />
der Besprechung von Carnaps Aufsätzen gar nicht umhin komme, den Empirismus zu erwähnen.<br />
10 Siehe aber beispielsweise (Trapp 1975) und mein Kapitel 3.2.1 dazu.