Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation
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159<br />
sind Angabe von Zuschreibungskriterien und Bedeutungsanalyse von<br />
Dispositionsprädikaten nicht strikt voneinander trennbar, denn eine<br />
Bedeutungsanalyse mit dem Kern "Wenn Test, dann Reaktion" liefert immer<br />
gleich Zuschreibungskriterien mit. Zweitens sehe ich in der Tat die<br />
Normalbedingungen als indexikalisches Moment der Bedeutung eines<br />
Dispositionsprädikates an. Erst im Kontext einer Äußerung, also einer<br />
Zuschreibung, werden Normalbedingungen mit Inhalt gefüllt. Erst dann wird<br />
die Extension des Dispositionsprädikats festgelegt. Die Bedeutung (der<br />
character, in Kaplans Worten) liegt kontextunabhängig mit der Definition "D T,<br />
R (x) ↔[ ( NIK(x)∧T(x) ) aR(x) ]" vor. Insofern ist meine Bedeutungsanalyse<br />
tatsächlich an Zuschreibungssituationen gebunden (ohne das aber beides<br />
miteinander verwechselt würde). 209<br />
Meine Analyse erlaubt aufgrund der Indexikalität der<br />
Normalbedingungen, daß ein und dasselbe Objekt in Umständen U disponiert<br />
ist, in Umständen U' jedoch nicht. Objekte gewinnen und verlieren<br />
Dispositionen mit den Umständen in denen sie sich befinden. Das ist in<br />
Übereinstimmung mit Lewis' Analyse, weil der Teil "for some intrinsic<br />
property B that x has at t" seiner Analyse erlaubt, daß ein Objekt zu einer<br />
anderen Zeit t' diese Eigenschaft B nicht mehr hat (intrinsisch heißt nicht<br />
essentiell!).<br />
Die Rosengeschichte kann auf Lewis' Art erzählt werden. Bevor die Rose<br />
nämlich in flüssigen Stickstoff getaucht wurde, hatte sie keine kausale Basis<br />
für Zerbrechlichkeit. Nachher aber sind die Wassermoleküle in ihrem Gewebe<br />
gefroren. Wassermoleküle im Gewebe zu haben ist keine x-vollständige<br />
Ursache für das Zerbrechen, Eiskristalle zu haben schon. Ob nun meine<br />
Analyse mit Lewis übereinstimmt, das hängt davon ab, ob wir die Kälte, der<br />
die Rose ausgesetzt war, als intervenierenden Faktor innerhalb von normalen<br />
Umständen ansehen oder als Idealbedingung.<br />
Sobald man den epistemischen Charakter von Normalbedingungen<br />
herausstellt, entpuppen sich Finke und Antidote, die durch Engel, Zauberer und<br />
andere übernatürliche Wesen wirken, als absurd. Derartige Wesen haben nur in<br />
Induktionsschlüsse.<br />
209 Ich erinnere an Birds implizites Heranziehen von Kaplans character und content.