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Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation

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64<br />

Disponiertsein eines Gegenstandes aufstellen, wir dies aufgrund irgendwelcher<br />

relevanten anderen Informationen über diesen Gegenstand tun; völlig<br />

uninformiert kann man nicht sinnvoll Vermutungen aufstellen. Relevante<br />

andere Vorinformationen sind solche, die uns Eigenschaften des Gegenstandes<br />

liefern, von denen aus wir induktiv (in selteneren Fällen deduktiv) auf weitere<br />

dispositionale Eigenschaften schließen können. Sind uns solche<br />

Vorinformationen gar nicht gegeben, dann werden wir keine Vermutungen<br />

über den Gegenstand aufstellen. Insofern ist sogar immer die Möglichkeit der<br />

Formulierung eines Gesetzes gegeben, wenn wir sinnvolle Prognosen<br />

aufstellen und Paps Argument hängt nicht nur für den von ihm diskutierten Fall<br />

in der Luft.<br />

(2) Sein zweites Argument besteht in dem Vorwurf, daß das Reduktionssatzverfahren<br />

Bedeutung und induktive Evidenz eines dispositionalen Satzes<br />

miteinander verwechselt: "There is a confusion between the meaning of a disposition<br />

statement and the inductive evidence for it" (Pap 1958: 33). Auch<br />

Hochberg ist dieser Meinung:<br />

Hence a reduction pair does not provide a definition and, in that sense,<br />

does not furnish an analysis of the notion 'soluble'. Instead it may be said<br />

to specify conditions for the application of the term. (Hochberg 1967:<br />

10) 87<br />

Pap erläutert, daß es eine Disposition geben könne, die nur von einem einzigen<br />

Individuum i besessen wird und, zusätzlich, daß nie getestet wurde, ob i die<br />

Disposition besitzt oder nicht. Wenn die Disposition etwa jene ist, beim<br />

Riechen einer Orange ein Gefühl des Ekels zu verspüren, dann können wir den<br />

Fall noch verschärfen, indem wir annehmen, es gäbe Orangen nicht mehr (und<br />

auch, daß es sie nie mehr geben wird). 88 Per Konstruktion dieses Falles kann<br />

also weder das Antezedens erfüllt werden (es gibt keine Orangen mehr), noch<br />

können allgemeine Gesetze gefunden werden (i ist ein einzelnes Individuum).<br />

Dennoch hält Pap die Annahme, daß (oder die Frage, ob) i die Disposition<br />

besitzt, für sinnvoll, denn wir müssen, so Pap, zwischen<br />

Wahrheitsbedingungen und Bedeutung einerseits und<br />

87 Siehe andererseits ein Zitat Hochbergs auf den folgenden Seiten.<br />

88 Siehe Pap in (Pap 1955: 143). Einen noch schlimmeren Fall würde eine Disposition markieren,<br />

deren Test nomologisch kontrafaktisch ist, d.h. deren Test naturgesetzlich nicht erfüllt<br />

werden kann. Das jedoch hat Carnap explizit verboten: "Therefore, in the definition of 'reduction<br />

pair' to be stated, we must exclude this case" (Carnap 1936: 441).

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