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Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation

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Reduktionssätze enthalten sein) zu erlauben, denn je mehr mögliche<br />

Testbedingungen genannt werden, desto eher kann eine dieser Bedingungen<br />

erfüllt werden, und der Bereich der Indeterminiertheit schrumpft.<br />

Suppose that we introduce a predicate 'Q' into the language of science<br />

first by a reduction pair and that, later on, step by step, we add more such<br />

pairs for 'Q' as our knowledge about 'Q' increases with further experimental<br />

investigations. In the course of this procedure the range of indeterminateness<br />

for 'Q', i.e. the class of cases for which we have not yet given a<br />

meaning to 'Q', becomes smaller and smaller. (Carnap 1936: 448)<br />

Offene Klassen decken sich in zweifacher Weise besser mit unserer<br />

alltagssprachlichen bzw. der wissenschaftlichen Praxis. So ist zerbrechlich zu<br />

sein nicht nur durch das Test-Reaktionspaar 'herunterfallen' - 'zersplittern' charakterisiert,<br />

sondern ebenfalls durch 'leichten Druck ausüben' - 'zerplatzen' oder<br />

'mit einem Hammer leicht schlagen' - 'zerspringen', etc. Kurzum, es existieren<br />

multipel realisierbare Dispositionen mit vielen Test-Reaktions-Paaren (eben<br />

einer Klasse solcher) als Charakteristika. Weiterhin können neue Methoden<br />

gefunden werden, die das Disponiertsein eines Gegenstandes zeigen. Bevor die<br />

Elektrizität entdeckt wurde, wußte man lediglich, daß ein magnetisches Eisenstück<br />

feine Metallspähne dann ausrichtet, wenn es über sie hinweg bewegt<br />

wird. Später konnte "magnetisch sein" als "x ist magnetisch, g.d.w. wenn x auf<br />

bestimmte Weise an einem Leiter vorbei bewegt wird, dann induziert diese<br />

Bewegung einen Stromfluß in den Leiter" charakterisiert werden. Weitere Entdeckungen<br />

sind denkbar, und so kommt die Möglichkeit, zusätzlich Reduktionssätze<br />

zu der offenen Klasse hinzufügen zu können, der wissenschaftlichen<br />

Praxis entgegen.<br />

Carnap zeigt sich aufgrund dieser vorteilhaften Nähe zur angewandten<br />

Wissenschaft etwas zu enthusiastisch. An dieser Stelle kommt auch eine Vermischung<br />

von empirischer Forschung und Begriffsanalyse zum Vorschein:<br />

Thus, if we wish to introduce a new term into the language of science, we<br />

have to distinguish two cases. If the situation is such that we wish to fix<br />

the meaning of the new term once for all, then a definition [Carnap meint<br />

hier explizite Definitionen] is the appropriate form. On the other hand, if<br />

we wish to determine the meaning of the term at the present time for<br />

some cases only, leaving its further determination for other cases to decisions<br />

which we intend to make step by step, on the basis of empirical<br />

knowledge which we expect to obtain in the future, then the method of<br />

reduction is the appropriate one rather than that of a [explicit. MS] definition.<br />

(Carnap 1936:449)<br />

Ich sage, Carnap zeigt sich zu enthusiastisch, weil er - zumindest an dieser<br />

Stelle - verschweigt, daß er durch das Scheitern der expliziten Definition für

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